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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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Elwin, auch wenn man inmitten eines vollen Gasthauses saß, umgeben von Leuten, die wortreich miteinander sprachen und Meinungen austauschten.
    »Es ist eine Wette«, begann Elwin hastig und hoffte, das Richtige zu tun. »Wir haben mit dem Schmied gewettet«, wiederholte er, um Zeit zu gewinnen.
    Der Mann lehnte sich grinsend zurück. »So, so, gewettet?« Er sah die Freunde an, grinste noch breiter und sagte: »Um was denn? Doch nicht etwa um die Schatzkiste?«
    Elwin hörte an der Stimme, dass er ihnen misstraute. Endlich löste sich Groohi aus seiner Starre, räusperte sich und sagte: »Es ist nichts Besonderes. Noel gab mir eine Falle, die ein Wilderer zurückgelassen hatte. Ich habe mit dem Schmied um fünf Honigbier gewettet, dass er bis zur heutigen Versammlung nicht herausfindet, wer sie gebaut hat.«
    Das breite Grinsen des Kollegen wich einem verkniffenen Lächeln. So ganz glaubte er die Geschichte nicht.
    Groohi ergänzte: »Jeder Schmied hat seine Arbeitsweise. Jedes Werk trägt die Handschrift des Erbauers.«
    Der Mann nickte. »Du meinst, so einmalig wie die Stimme, so die Arbeit.«
    »Ja, so ungefähr.«
    Der Wächter lachte herzhaft. »Und ihr beiden dachtet, ihr müsstet nun fünf Honigbier zahlen.« Er schlug zur Freude der Kollegen mit der flachen Hand auf den Tisch, nahm seinen Becher und trank.
    »Ihr hättet eure Gesichter sehen müssen«, belustigte er sich. Groohi lächelte gequält und schwieg.
    Eine Weile später standen zwei Ehrenwächter auf und sprachen mit Leuten, die von einer Suche erfolglos zurückgekehrt waren. Groohi nutzte die Gelegenheit, schob seinen Stuhl neben Elwin und flüsterte: »Ich bin Ehrenwächter, der Wahrheit verpflichtet. Ich gelobte feierlich, den Feen und ihren Werten zu dienen. Und nun belüge ich meine Kollegen und täusche das gesamte Dorf. Sieh mich nur an. Wie bin ich erschrocken, als ich glaubte, den Schmied zu hören!«
    Elwin nickte. »Du stehst auch weiterhin im Dienst der Feen und trittst für deren Werte ein wie kein zweiter. Wohl fühle ich mich auch nicht, habe sogar überlegt, Noel zu informieren.«
    »Von Noel mag ich gar nicht sprechen. Er hasst Täuschungen und Lügen.«
    Elwin sah dem Freund fest in die Augen. »Manchmal steht man ganz allein, muss eine schwere Entscheidung treffen. Man ringt mit seinen Gedanken und seinem Herzen um eine Antwort, entscheidet sich und geht seinen Weg. Wir haben uns entschieden, die Bande mit einer Falle aus ihrem Versteck zu locken. Wir beide wissen, es ist die einzige Chance, Maledonia vor dem Verderben zu bewahren. Sollten wir uns täuschen, wird es niemanden mehr geben, der uns anklagt und der Lüge beschuldigt.«
    Groohi legte eine Hand auf Elwins Schulter. »Ich weiß, mit der zweiten Schatzkiste haben wir eine Chance, die Kerle zu finden. In Bogolan sagen wir, willst du einen dicken Fisch fangen, dann wirf einen dicken Köder aus. Und ich weiß, wie schade es wäre, wenn Maledonia dich und deine schönen Worte nicht mehr hätte.«
    Beide lachten, leerten die Becher und verließen unbemerkt das Gasthaus.

Gefangen
    Blacky saß auf einem Stuhl und spürte nichts außer diesem schrecklichen hämmernden Schmerz im Kopf. Seine Augen waren geschlossen. Die Schwärze, in die er sah, pulsierte mit jedem Herzschlag in hellem Rot. Nun mischten sich gelbe Punkte in die Dunkelheit. Sein Kopf schien zu platzen. Er hörte Stimmen, ohne Worte zu verstehen. Leute standen in seiner Nähe. Er wollte die Augen öffnen, aber er fand nicht die Kraft.
    Jemand packte ihn an der Schulter, hob seinen Kopf an und ließ ihn wieder fallen. Schmerz schoss durch seinen Körper. Er wollte schreien, aber sein Mund blieb stumm. Dann war da dieser strenge Geruch. Er kannte ihn, ohne zu wissen, was es war. Warum erinnerte er sich nicht daran?
    Es musste ein Albtraum sein, von Schmerzen und sprechenden Männern, die irgendetwas Schreckliches mit ihm vorhatten. Einer packte ihn an der Schulter, richtete seinen Oberkörper auf. Eine unfreundliche Stimme rief: »Worauf wartest du?«
    Blacky riss die Augen auf und starrte in einen dunklen Raum. Fackeln brannten an den Wänden und spendeten kaum Licht. Wasser tropfte von seinem Gesicht, die Haare waren nass, das Hemd, die Hose. Ihm gegenüber stand ein Mann mit einem leeren Eimer in der Hand und sah ihn dumm an. Was erlaubte sich der Kerl mit ihm? Blacky schrie, beschimpfte ihn, sein Kopf hämmerte mit jedem Wort. Er wollte aufstehen, doch so sehr er sich anstrengte, er konnte sich nicht

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