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Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Elwin - Rosenwasser (German Edition)

Titel: Elwin - Rosenwasser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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entschwand aus Groohis Gesicht und er sagte: »Gehen wir hinein. Meine Kollegen wissen noch nichts von unseren Plänen.«
    Der Eingang zur Höhle war niedrig und in Kopfhöhe schmal. Beide gingen gebückt einen kurzen Gang entlang, der ins Innere führte.
    »Wow!«, rief Elwin, als er den Kopf hob und in die Höhle sah.
    Die Wände glitzerten im Licht von Fackeln und Kerzen. Es funkelte, als sei die Wand mit Diamanten und Rubinen belegt. Umlaufende Streifen glänzten in Gold und Silber. In der Mitte befand sich ein Sockel, darüber ein blaues Tuch aus Samt, auf dem die Schatzkiste stand. Neben ihr stand ein zwölfarmiger Leuchter, in jedem Arm eine große weiße Kerze, die weit niedergebrannt war. Entlang der runden Wand war, aus dunklem Holz gefertigt, eine Sitzbank montiert. Sie umschloss den ganzen Raum bis auf eine Unterbrechung zum Eingang hin. Blaue Kissen lagen sorgfältig aufgestapelt. Vier Ehrenwächter saßen auf der Bank. Einer erhob sich, als er Groohi und Elwin sah.
    »Was machst du hier?«, fragte er vorwurfsvoll und deutete auf Elwin. »Warum bist du mit ihm gekommen? Du weißt, wir mögen keine Fremden hier.«
    »Elwin ist mein Freund, Gobur«, erklärte Groohi. »Er half Longor und Maledonia in den vergangenen Tagen mehr, als jeder gewöhnliche Ehrenwächter es jemals getan hat. Nenne ihn bitte nicht einen Fremden.«
    »Er ist kein Ehrenwächter«, beharrte Gobur auf seiner Meinung und deutete mit der Hand auf die Schatzkiste: »Seht euch um. Das Rosenwasser ist hier sicher. Uns wird man nicht noch einmal überfallen.« Er trat neben den Eingang, bücke sich und hielt eine graue Stange in Händen.
    »Eisenstäbe«, erklärte er stolz. »Es war meine Idee. Droht Gefahr, versperren wir damit den Eingang wie ein Gitter. Hier kommt niemand hinein.« Er legte die Stange zurück und machte mit der Hand eine ausladende Bewegung. »Draußen halten sich Wachen versteckt. Kehren diese Kerle zurück, warnen sie uns.«
    »Wachen?«, rief Groohi erschrocken. »Hast du die Wachen befohlen?«, fragte er mit betont ruhiger Stimme.
    »Ja! Das war auch meine Idee«, antwortete er stolz. »Und weißt du, was das Beste ist? Keiner wird sie beachten.«
    »Wieso das?«
    »Die Wachposten sind fünf Frauen aus Longor.«
    »Frauen?«, wiederholte Groohi überrascht.
    »Sie hatten Noel gefragt, was sie tun könnten und waren des Wartens überdrüssig. Noel wollte sie den Wachen an den Toren zuteilen, aber die waren zu stolz, um sich von Frauen vertreten zu lassen. Du weißt ja, wie die sind.«
    »Und dann hast du sie um Hilfe gebeten?«
    Gobur nickte. »Großartig, nicht wahr? In Longor stellen Männer die üblichen Wachen. Sollen die Kerle der Prinzengarde doch die Frauen sehen. Die sind so dumm und laufen an ihnen vorbei, ohne Verdacht zu schöpfen.«
    Groohi trat vor die Schatzkiste und musterte sie.
    »Ihr könnt nach Hause gehen«, erklärte Gobur. »Berichte Noel, wir haben alles unter Kontrolle. Uns wird nichts geschehen. Gegen Mitternacht erhalten die Feen das Rosenwasser und Maledonia ist gerettet.«
    Groohi sah in den Kreis der Kollegen und sagte: »Leider nein. Tut mir leid, meine Freunde, Maledonia ist noch lange nicht gerettet.«
    Die Ehrenwächter blickten sich ratlos an.
    »Was redest du?«, sagte Gobur. Seine Stimme war angespannt. »Die Schatzkiste steht vor dir. Wach auf, Groohi, die Gefahr ist vorbei.«
    »Nein«, wiederholte Groohi, trat vor die Kiste, hob ein Schloss an und sagte: »Schließ es auf, Gobur.«
    »Spinnst du! Wir dürfen die Schatzkiste nicht öffnen.«
    »Du musst den Deckel nicht öffnen. Schließ nur dieses Schloss auf, mehr verlange ich nicht.«
    Gobur griff in die Tasche, zog einen Schlüssel heraus und fragte: »Warum verlangst du, ein Schloss zu öffnen? So etwas hat es noch nie gegeben und ich bin schon lange Ehrenwächter. Was verschweigst du uns? Was ist hier los?«
    Hilfe suchend blickte er zu Elwin, doch der überließ Groohi das Sprechen. Die Ehrenwächter waren seine Kollegen und Groohi benötigte keine Hilfe, jedenfalls noch nicht.
    »Rede nicht, schließ das Schloss auf«, befahl Groohi.
    Gobur drehte unentschlossen den Schlüssel, da riss Groohi ihm den Schlüssel aus der Hand.
    »Hier sieh!«, sagte Groohi. »Der Schlüssel passt in keines der Schlösser.« Er steckte den Schlüssel in das erste Schloss, es sprang nicht auf. Er probierte das zweite, die anderen drei. Gobur wurde blass.
    »Was ist hier los?«, schimpfte er.
    »Die Schatzkiste ist ein Nachbau«, erklärte

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