Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
Vom Netzwerk:
mit seinem Blick, dann ließ er das Messer los und knurrte: »Also schön. Aber wenn dieser Zauberer mir das Buch nicht zurückbringt, dann werden sie sterben! Alle – der alte Mann und die Gören!« Und damit drehte er sich um und stolzierte aus der Kammer.
    Ein Zwerg packte Michael am Kragen und schleppte ihn in den Tunnel. Sie hatte es ihm nicht sagen können. Ein zweiter Zwerg trat zu Kate, aber Wallace winkte ab. Sanft legte er ihr die Hand auf die Schulter und führte sie zur Tür.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er leise.

    »Ja«, erwiderte Kate. Ihr Mund war staubtrocken. »Danke.«
    Auf dem Weg den dunklen Gang entlang rief sich Kate wieder und wieder den Moment ins Gedächtnis, in dem ihre Mutter in das Zimmer getreten war. Sie sah ihr blondes Haar vor sich, ihre braunen Augen, ihr Gesicht, so klug, freundlich und überrascht, als sie ihr plötzlich gegenüberstand. Richard! Das war der Name, den ihre Mutter genannt hatte. Das musste ihr Vater sein. Kate fragte sich, wie so wenig – eine Stimme, ein Name, eine Frau, die durch eine Tür tritt – so viel bedeuten konnte. Aber – und bei diesem Gedanken wurde Kate wütend – warum hatte Dr. Pym ihnen nicht gesagt, dass er ihre Eltern kannte? Was verbarg er vor ihnen? Wusste er, wo sie im Augenblick waren? Und wie hatte sie einfach nur die Berührung des Buches in die Vergangenheit reisen lassen? Wie war sie ohne das Buch zurückgekehrt? In ihrem Kopf drehten sich die Fragen. Sie befahl sich, ruhig zu bleiben. Sie hatte ihre Mutter gesehen. Für den Augenblick war das genug.
    Der Trupp erreichte die goldene Höhle und versammelte sich um den Teich. Nervös starrten die Zwerge in das dunkle Wasser. Kate merkte, dass Michael darauf brannte, mit ihr zu sprechen, aber der Wachmann hielt ihn eisern fest.
    Hamish erging sich in Fantasien, was er mit Dr. Pym anstellen würde: »Ich reiße ihm das Rückgrat heraus. Ich lasse ihn seine eigenen Füße essen.« Und immer noch vor sich hin knurrend, warf er den ersten Zwerg in den Teich.
    Das Ungeheuer tauchte nicht wieder auf und sie legten die Strecke unter Wasser durch den Tunnel ohne Zwischenfälle zurück. Während sie schwamm, sah Kate die Zwillingslichter von Michael und seiner Wache vor sich, und wenn sie zurückschaute, sah sie Wallace, der sich mit dem Messer in der Hand
beständig umschaute, ob jemand wagte, sie anzugreifen. Aber nichts geschah.
    Dann durchstieß ihr Kopf die Oberfläche und sie saugte gierig die abgestandene Höhlenluft ein. Gleich darauf vernahm sie eine Stimme, die ihr das Herz gefrieren ließ.
    »Aha. Da ist sie ja.«
    Kalte Hände hoben sie hoch. Nachdem sie sich das Wasser aus den Augen geschüttelt hatte, sah sie, dass alle Zwerge, einschließlich des alten Fergus, auf den Knien lagen, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Ein Dutzend schwarz gewandeter Gestalten standen mit gezückten Schwertern über ihnen. Einer der Kreischer hatte Michael an den Schultern gepackt. Er wirkte verängstigt, aber unverletzt.
    Kates Blick wanderte zu dem Sprecher, der kichernd und händereibend auf sie zukam.
    »Meine Liebe«, gurrte der Sekretär und entblößte seine grauen Zähne zu einem Lächeln. »Wie schön, dich wiederzusehen. «

KAPITEL 18
Der Rabe
    Emma und Gabriel, Dena und der Rest der Gruppe erklommen den Berg auf einem Pfad, den Emma nicht erkennen konnte, der Gabriel und den anderen aber vertraut zu sein schien. Gabriel erklärte, dass sie den Gipfel umrunden und durch einen Geheimgang in den Berg eindringen würden, den auch die Späher seines Dorfes benutzten, um die Arbeiten in der toten Stadt auszuspionieren. Der Weg war steil und felsig, und sie waren noch keine halbe Stunde gelaufen, als Gabriel sich unvermittelt bückte, Emma hochhob und auf seine Schultern setzte.
    »Wir müssen schneller vorankommen.«
    Gabriel hatte Emma nicht mitnehmen wollen. Aber Granny Peet hatte darauf bestanden.
    »Das Mädchen ist mit dem Buch Emerald verbunden. Wenn du sie findest, wirst du Emma brauchen.«
    »Das stimmt«, hatte Emma gesagt. »Und Dena müssen wir auch mitnehmen. Ansonsten gehe ich nicht.«

    Und so hatte Emma neue Kleider, Stiefel und ein Messer bekommen, und eine Stunde nach dem Ende der Versammlung hatten sie, Dena und die kleine Gruppe von Männern den Segen von Granny Peet erhalten und waren losgezogen.
    Gabriel ließ sie in einem Kiefernwäldchen kurz unterhalb des Gipfels anhalten, während er einen Späher zum Tunneleingang schickte. Die Männer setzten sich und prüften

Weitere Kostenlose Bücher