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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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seinen Hals und vergrub ihren Kopf an seiner Schulter, als er sich erhob und den Berg hinaufstieg.
Heiße, stille Tränen strömten ihr über das Gesicht. Der Traum, in dem sie über Kate und Michael bei ihrer Rückkehr triumphiert hatte, kehrte zurück, um sie zu verspotten. Sie schwor sich, in Zukunft vernünftiger zu sein. Sie würde tun, was immer Gabriel sagte, koste es, was es wolle – wenn sie nur ihren Bruder und ihre Schwester wiedersehen durfte! Sie würde sich bessern.
    Emma schloss die Augen und ließ sich schaukelnd den Berg hinauftragen.

KAPITEL 19
Die Schlacht in der toten Stadt
    Hamish hatte sich geweigert, aus dem Teich zu kommen. Er stand bis zur Hüfte im schwarzen Wasser, das Messer in der Hand, und brüllte den Sekretär und seine Kreischer an, sie sollten doch kommen und ihn holen. Aber irgendetwas musste seine Beine gestreift haben, denn plötzlich schrie er auf und sprang außerordentlich behände aus dem Teich. Sofort stürzten sich die Kreischer auf ihn und fesselten ihn. Selbst dann noch, als ihm ein Kreischer einen Fuß in den Nacken setzte, ließ er nicht von seiner Schimpftirade ab.
    Der Sekretär beachtete ihn gar nicht. Mit einem bösartigen Grinsen wandte er sich zu Kate und ruckte mit seinem eiförmigen Kopf in Richtung der Wendeltreppe, woraufhin die Morum Cadi die Zwerge auf die Füße rissen und sie hinauf zur toten Stadt zu treiben begannen.
    Kate und Michael waren die Einzigen, die nicht gefesselt waren. Sie gingen nebeneinander in der Mitte der Gruppe.
Wallace und der weißbärtige Fergus waren vor ihnen und Hamish, der anscheinend von einer Stufe zur nächsten gezerrt werden musste und dabei heftig protestierte, hinter ihnen.
    »Kate …«
    »Ich weiß. Es wird schon gut gehen.«
    »Das sagst du immer. Wie soll das hier denn gut gehen?«
    Kate musste sich eingestehen, dass Michael recht hatte. »Ich weiß nicht. Aber es wird gut gehen. Ich lasse mir etwas einfallen. «
    Sie nahm seine Hand, und eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her und lauschten auf Hamish, der die Kreischer ausgiebig verfluchte.
    »Also, was hast du gesehen?«, fragte Michael leise. »Was wolltest du mir sagen?«
    Kate machte den Mund auf, um ihm von ihrer Mutter zu erzählen, aber was herauskam, war: »Ich habe … Dr. Pym gesehen.«
    »Du hast Dr. Pym gesehen?! In der Vergangenheit?«
    Ängstlich bedeutete Kate ihm, leiser zu sprechen, und er fuhr mit einem erregten Flüstern fort: »Oh Kate, das kann kein Zufall sein. Nie im Leben! Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, liegt bei… ach, ich weiß nicht, ich bräuchte einen Taschenrechner. Auf jeden Fall ist es sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, dass das Buch dich zufällig zu Dr. Pym bringt. Du musst mir alles erzählen!«
    Und während sie die korkenzieherartige Treppe hinaufstiegen, erzählte Kate Michael von Dr. Pym, dem Arbeitszimmer, der schneebedeckten Stadt vor dem Fenster. Aber obwohl sie mehrmals innerlich Anlauf nahm – sag ihm, wen du gesehen hast, er hat ein Recht, es zu wissen –, packte Kate bei jedem Anlauf eine unerklärliche Furcht. Und so sagte sie zu guter Letzt
nichts, und verschloss die Erinnerung an ihre Mutter tief in ihrem Inneren.
    »Erstaunlich«, sagte Michael. »Er hat bestimmt etwas vor. Irgendeinen Zaubertrick, das kann ich fühlen. Aber wie hast du es geschafft, ohne das Buch zurückzukehren? Man braucht es doch, um durch die Zeit zu reisen. Aber andererseits hat dich das Buch zu Dr. Pym gebracht und auch dafür brauchtest du kein Foto. Es ist alles sehr rätselhaft.«
    »Ich w...«
    Plötzlich hörte Kate etwas und schaute über ihre Schulter nach hinten. Der Sekretär, außer Atem von dem Anstieg, war zu ihnen aufgerückt. »Worüber redet ihr zwei Hübschen denn?«
    »Über nichts.«
    »Oh, aber sicher, sicher. Ich freue mich ja so, euch wiederzusehen. Ich war sehr traurig, weil ihr mir in den Tunneln abhandengekommen seid. Das konnte ich der Gräfin unmöglich erzählen. Ich habe mich gefragt, wohin ihr euch wenden würdet, zwei so kluge Köpfchen wie ihr. Natürlich in Richtung des Buchs. Und daher habe ich in der toten Stadt auf euch gewartet. Ich sah euch kommen, euch und die kleinen Zwerglein. Ich habe gesehen, wie ihr herumgeschlichen seid und versucht habt, leise zu sein.« Er kicherte, dann hustete er heftig und spuckte etwas Graues gegen die Wand. »Aber wo ist eure kleine Schwester ? Seid ihr getrennt worden? Hat sie sich verlaufen? Ist sie vielleicht sogar tot? Wie schade!« Er

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