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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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Kate zu der Öffnung in der Wand und schaute hinunter auf den Platz. Die Schlacht war gewonnen, und die Zwerge hatten eine Feldküche aufgebaut und in riesigen Kesseln einen Eintopf aus Karotten, Zwiebeln, Tomaten und Fleisch gekocht, dessen Duft in Kürze den ranzigen Gestank der verendeten Kreischer überlagert hatte. Männer, die zwei Jahre lang keine anständige Mahlzeit bekommen hatten, schaufelten Schüsseln voller Eintopf in sich hinein, schneller als die Zwergendiener sie auf den Tisch stellen konnten.
    Kate wandte sich den Käfigen zu.
    Der Sekretär war der einzige Gefangene dort. Er saß in einem der Käfige, hielt sich den verletzten Arm und wiegte sich vor und zurück. Stimmte es, was er gesagt hatte? Beabsichtigte Dr. Pym, sie wieder durch die Zeit zu schicken, um das Buch Emerald zurückzuholen? Ihr Herz schlug schneller bei dem Gedanken, ihre Mutter wiederzusehen. Gleichzeitig empfand sie ein tiefes Schuldgefühl. Bereits zum zweiten Mal – das erste Mal, als sie Michael von den Begebenheiten im Gewölbe erzählt hatte, und jetzt, nach der Schlacht, als sie Emma von ihren Erlebnissen berichtet hatte – hatte sie die Begegnung mit ihrer Mutter verschwiegen. Warum? Weshalb wollte sie dieses Ereignis geheim halten?
    Kate sah, dass der Sekretär sie direkt anstarrte.

    »Genug! Wir müssen handeln!«
    Kate riss sich von dem Blick des Mannes im Käfig los und wandte sich wieder der Versammlung in dem Raum zu. Der Sprecher war jener hagere Mann mit dem wilden Blick, der ihr gesagt hatte, welcher Schlüssel die Käfigtüren öffnete. Er hatte sich vorgebeugt und stützte sich mit den Händen auf der Tischplatte ab, und als Kates Blick auf seinen strubbeligen rotbraunen Haarschopf fiel, wurde ihr klar, warum er ihr so bekannt vorgekommen war.
    »Wir kennen Ihren Sohn! Stephen McClattery! «, platzte sie heraus. »Wir sind ihm begegnet.« Und dann fügte sie schnell hinzu: »Es geht ihm gut. Wir haben ihn vor ein paar Tagen gesehen und er war gesund und munter.«
    Die Wirkung ihrer Worte war erschreckend. Es war, als ob der Mann an einem straffen Seil gehangen hätte und dieses Seil jetzt plötzlich gekappt worden wäre. Sein Kopf sackte nach unten und sein ganzer Körper schien in sich zusammenzufallen. Kate war klar, dass dies seit zwei Jahren die erste Nachricht war, die der Mann von seinem Sohn bekommen hatte. Er hatte vielleicht nicht einmal gewusst, ob er tot oder noch am Leben war. Endlich fuhr sich der Mann übers Gesicht und schaute auf. Über seine schmutzigen Wangen verliefen Tränenspuren.
    »Danke«, sagte er mit belegter Stimme. »Aber jeder Moment, den wir hier mit Gerede verschwenden, gibt ihr mehr Gelegenheit, sich an unseren Kindern zu rächen.«
    »Sie haben recht«, sagte Robbie. »Doktor, sagen Sie diesen Kindern, was wir von ihnen brauchen.«
    »Die Sache sieht folgendermaßen aus«, erklärte Dr. Pym und rückte seine Brille mit dem Schildpattrahmen gerade, was allerdings nicht viel nutzte. Sie saß jetzt genauso schief wie zuvor.
»Als Nächstes müssen wir in Cambridge Falls einmarschieren und die gefangenen Kinder befreien, einschließlich eures Freundes Stephen McClattery.«
    »Mein Freund ist er jedenfalls nicht«, murmelte Emma. »Wenn ihr mich fragt, ist er eine echte Nervens… Autsch!« Sie funkelte Kate an. »Warum hast du mich gezwickt?«
    »Aber«, fuhr Dr. Pym fort, »solange die Gräfin die Kinder als Geiseln festhält, können wir es nicht riskieren, sie direkt anzugreifen. «
    »Sie sind doch ein Zauberer«, sagte Michael. »Sie haben ein Erdbeben herbeigezaubert. Können Sie denn nichts tun?«
    »Unglücklicherweise hat die Gräfin rund um ihr Haus und das gesamte Dorf etliche Sicherheitsbarrieren angebracht, die meine Kräfte gehörig einschränken. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen. Und hier kommt ihr ins Spiel. Mich würde interessieren …«
    »Oh! Oh!« Emmas Hand schoss in die Höhe.
    »Ja, meine Liebe?«
    »Es gibt einen Geheimgang! Er führt von dem Zimmer, in dem die Kinder sind, nach draußen. Abraham hat uns hindurchgeführt. Aber wir würden ihn wiederfinden. Ein Kinderspiel!«
    »Das haben wir ihm doch schon erzählt«, sagte Michael. »Im Verlies.«
    »Stimmt«, sagte Dr. Pym. »Aber ich wollte euch gerade bitten, es auch allen anderen zu erzählen. Du hast eine rasche Auffassungsgabe, meine Liebe. Vielen Dank.«
    »Gern geschehen«, sagte Emma und grinste Michael triumphierend an.
    »Also dann!« König Robbie klatschte in die Hände. »Dann

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