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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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werden sich ein paar von uns zum Haus schleichen und die
Kinderchen durch den Geheimgang nach draußen führen, ganz, ganz leise. Danach kommt das große Tamtam und der Rest von uns greift das Haus an. Aye, ein brillanter Plan.«
    Alles nickte und murmelte zustimmend.
    Nur Michael fummelte nervös an seinem Orden herum. »Was ist, wenn die Gräfin bereits weiß, dass sie die Schlacht verloren hat? Wird sie uns dann nicht erwarten?«
    »Vielleicht«, sagte Dr. Pym. »Aber wir haben keine Wahl. Wir müssen handeln und das Beste hoffen. Wie Mr McClattery so richtig bemerkte, hängt das Leben der Kinder nur noch an einem seidenen Faden. Gabriel, die Kinder und ich werden …«
    In dem Moment ertönte ein dumpfer Aufprall. Alle drehten sich um. Kate lag bewusstlos am Boden.
     
     
    »Geht es dir wieder besser, Kindchen?«
    Kate blinzelte. Drei besorgte Gesichter starrten zu ihr hinunter. Mühsam setzte sie sich auf. Sie hatte auf einem sehr harten Sofa gelegen und jede einzelne Sprungfeder schien einen Abdruck auf ihrem Leib hinterlassen zu haben. Den Raum, in dem sie sich befand, kannte sie nicht. Emma, Michael und Dr. Pym zogen sich ein Stück zurück, um ihr Luft zu lassen.
    »Was war los?«, fragte Emma. »Erst hast du dagestanden und … dann bist du einfach umgefallen.«
    Kate legte die Finger an die Schläfen. Das Aufsetzen hatte ihr ein Schwindelgefühl verursacht. Vor der Tür hörte sie eilige Schritte.
    »Ich glaube, ich bin bloß müde. Und hungrig.«
    »Verständlich«, bemerkte Dr. Pym. »Immerhin hattest du
einen sehr anstrengenden Tag. Ich sehe zu, dass ihr alle etwas zu essen bekommt.«
    »Und zu trinken«, sagte Michael. »Ich wette, wir sind schon ganz ausgetrocknet und wissen es nicht einmal.«
    »Bei dir ist bestimmt das Gehirn ausgetrocknet«, sagte Emma.
    »Vermutlich«, erwiderte Michael ungerührt. »Das Gehirn ist das sensibelste Organ des gesamten Körpers.«
    Emma murmelte etwas Unverständliches.
    Kate schaute sich um. Auf dem Boden stand eine einsame Gaslaterne und an einer Wand lehnten Körbe mit Rüben, Zwiebeln und Karotten und einige Säcke mit Kartoffeln. Augenscheinlich benutzten die Köche diesen Raum als Vorratslager.
    »Du bist sicher, dass dies alles ist, meine Liebe? Dass es nur am Hunger liegt?« Der Zauberer starrte sie eindringlich an.
    Kate schloss die Augen. Sie sah es immer noch vor sich…
    »Katherine?«
    Sie wünschte, er würde sie nicht so bedrängen. Sie wusste, warum sie in Ohnmacht gefallen war, aber sie hatte nicht die Absicht, mit irgendjemandem darüber zu reden.
    »Vielleicht kann ich dir helfen …«
    »Warum haben Sie uns nichts über unsere Eltern erzählt?«
    Sofort erkannte Kate, was sie getan hatte. Sie hatte eigentlich nur ein Ablenkungsmanöver vorgehabt, hatte die anderen dazu bringen wollen, von etwas anderem als ihrem Ohnmachtsanfall zu reden, aber sie hatte zu hastig gesprochen, und jetzt …
    Sie schaute zu Emma und Michael, sah die Verwirrung in ihren Augen. Wie lange würde es dauern, bis sie zwei und zwei zusammengezählt hatten?
    »Wann hätte ich dir davon erzählen sollen, Katherine?« Dr.
Pym hatte seine Brille abgenommen und wischte die Gläser an seiner Krawatte ab. »Im Verlies? Ich habe doch schon erklärt, warum es so wichtig war, so zu tun, als ob ich nicht wüsste, wer ihr seid. Und in der ursprünglichen Vergangenheit wusste ich es ja wirklich nicht.«
    »Aber Sie haben mir diese Erinnerung geschenkt!« Jetzt da es draußen war, wollte Kate Antworten. »Sie haben mich zu diesem Augenblick zurückgeschickt! Sie müssen es gewusst haben! «
    »Ich habe es geahnt, ja. Teilweise wegen der Dinge, die ihr mir erzählt habt. Aber auch, weil man auf den ersten Blick die Ähnlichkeit zwischen dir und deiner Mutter erkennt.«
    Das machte Kate sprachlos. Sie sah ihrer Mutter ähnlich? Gegen ihren Willen empfand sie eine unbändige Freude.
    »Moment mal!« Emma hatte ihre Stimme wiedergefunden. »Worum geht’s hier eigentlich? Woher sollte Dr. Pym unsere Eltern kennen?«
    »Eure Eltern«, sagte Dr. Pym und setzte sich die Brille wieder auf die Nase, »sind sehr gute Freunde von mir. Richard und Clare. Das sind ihre Namen.«
    »Aber … nein! Das ist nicht … Das hätten Sie uns doch gesagt ! Sie … Warum haben Sie es uns nicht gesagt?«
    »Ich kann mich nur wiederholen, meine Liebe: Wann hätte ich es euch … ?«
    »Als wir Sie kennenlernten!« Emma schrie jetzt fast. »Als wir in Ihr dämliches Waisenhaus kamen!«
    »Liebe Emma, das geschieht

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