Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
Vom Netzwerk:
Zwerg zu sein. In Anerkennung deiner Dienste ernenne ich dich hiermit zum Königlichen Wächter über alle Zwergentugenden. « Er schnippte mit dem Finger, und ein Zwerg trat vor und überreichte dem König einen kleinen Orden, den dieser wiederum an Michaels Pullover heftete.
    »Majestät, ich …«, stotterte Michael, »… ich … ich … wünschte, ich hätte … Gelegenheit gehabt, eine Dankesrede vorzubereiten.«
    Robbie schlug ihm auf die Schulter. »Ah, mein Freund! Was für ein Zwerg wärst du geworden!«
    Emma wirkte wenig erfreut, weil Michael so viel Aufmerksamkeit bekam, und als Robbie Michael einen bärtigen Kuss auf beide Wangen drückte, hörte Kate sie murmeln: »Immerhin bin ich angeschossen worden.« Emma war natürlich beeindruckt von Michaels Taten gewesen, wie er sich Hamish entgegengestellt und seine eigene Hand hatte opfern wollen – oder vielleicht auch nicht so sehr beeindruckt, dachte Kate plötzlich, als vielmehr erstaunt. Immer wieder hatte sie gefragt: »Wirklich? Michael hat das getan? Tatsächlich?« Kate wollte
sie gerade ermahnen, Michael seinen Triumph zu gönnen, als er sich zu ihnen umdrehte, sie mit stolzgeschwellter Brust breit angrinste, einen Ausdruck reinen Glücks auf dem Gesicht, und noch ehe Kate wusste, wie ihr geschah, lagen sie, Emma und Michael sich in den Armen, und beide Mädchen versicherten ihm, wie stolz sie auf ihren Bruder waren – wobei Emma ihm ein bisschen zu fest auf den Arm boxte. Aber als Michael sich räusperte und verkündete, dass er gerne ein paar Worte sagen würde, mischte sich Kate hastig ein und schlug vor, dass ein späterer Zeitpunkt womöglich angemessener für eine Rede sei.
    »Ja«, sagte Emma und wirkte ungeheuer erleichtert. »Wir hören gerne Reden über Zwerge und das alles, aber wir müssen zuerst über etwas anderes sprechen. Über… die Chroniken! Ja, wir sollten unbedingt über das Buch Emerald reden!«
    »Meine Liebe«, sagte Dr. Pym, »woher hast du diesen Namen ? Ich bin überrascht.«
    Kate sah, wie Emma Michael einen raschen Blick zuwarf und mit gespielter Gleichmut mit den Schultern zuckte. »Oh, ich weiß eine ganze Menge. Wusstest du , wie das Buch heißt, Michael ?«
    Michael schüttelte den Kopf.
    »Nun, das ist jedenfalls sein Name: das Buch Emerald. Du solltest ihn aufschreiben, damit du ihn nicht vergisst.«
    Kate erwähnte nicht, dass sie den Begriff aus dem Mund des Sekretärs gehört hatte.
    »Eure Schwester hat recht«, sagte Dr. Pym. »Jede der Chroniken vom Anbeginn hat einen eigenen, unverwechselbaren Namen. Korrekt heißt das Buch Emerald, um das es hier geht, die Chronik der Zeit …«

    »So ist es«, sagte Emma und nickte ernst. »Das ist die korrekte Bezeichnung.«
    » … aber es wird meistens nur Chronik genannt, ein passender Name, weil das Buch Karten und Informationen von jeder nur möglichen Zeit enthält: von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Und es erlaubt dem Benutzer, nicht nur durch den Raum, sondern eben auch durch die Zeit zu reisen. Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt, nach dem Warum und Weshalb zu fragen.«
    »Richtig«, sagte Emma, »darum können wir uns später noch kümmern. Um das ganze Warum und so.«
    Kate hatte den Eindruck, als ob der Name des Buches etwas in ihr ausgelöst hätte. Ihr war so, als ob das Wort »Emerald« in ihr eingesunken und sich in einen Winkel ihres Herzens begeben hätte, der wie dafür geschaffen schien. Als ob es dort hingehören würde.
    »Was ist mit Hamish?«, wollte Michael wissen. »Ist er wirklich nicht mehr König?«
    »Nein, ist er nicht«, bestätigte Robbie. »Ich habe ihn zurück in den Palast geschickt und ihm befohlen, alles sauber zu machen, und zwar eigenhändig. Und sich den Bart zu stutzen. Das war ja ekelhaft!«
    »Hamish war früher der König«, erklärte Emma Gabriel, der sich ebenfalls zu ihnen gesellt hatte. »Er hat versucht, Kates Hand abzuhacken. Michael hat ihn aufgehalten. Das sagt man wenigstens …«
    »He!«
    »Also schön, du bist ein Held.« Emma verdrehte die Augen. »Polier doch deinen Orden.«
    Robbie erzählte, dass Hamish versucht habe, sich umzubringen,
als er hörte, dass er kein König mehr war. Er hatte versucht, sich selbst den Kopf abzuhacken, was aber nur dazu geführt hatte, dass er sich bewusstlos schlug und erst nach mehreren Eimerladungen voll Wasser wieder zu sich kam. So viel Wasser auf einmal hatte Hamish seit Monaten nicht mehr gesehen, erklärte Robbie.
    Während die anderen noch redeten, trat

Weitere Kostenlose Bücher