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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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erst in fünfzehn Jahren. Ich kann schlecht erklären, warum ich etwas tat, was ich überhaupt noch nicht getan habe.«
    »Aber wie …« Michael schaute Kate an.

    Jetzt kommt’s, dachte sie.
    »Wie hast du herausgefunden, dass Dr. Pym unsere Eltern kennt?«
    Kate schluckte. Ihre Kehle fühlte sich an wie mit Sandpapier ausgelegt.
    »Unsere Mutter … war da. In der Vergangenheit. Als ich Dr. Pym traf. Ich … ich hab’s euch nicht gesagt.«
    Eine ganze Zeit lang starrten Michael und Emma sie nur an. Auf ihren Gesichtern lag ein ungläubiger Ausdruck. Nicht weil Kate ihre Mutter gesehen hatte. Sondern weil sie ihnen nichts davon gesagt hatte. Emma fing an zu weinen und der Anblick brach Kate fast das Herz.
    »Emma …«
    »Wo sind sie?!« Emma wandte sich zu Dr. Pym. »Bringen Sie uns zu ihnen! Bringen Sie uns sofort zu ihnen!«
    »Emma …«
    »Jetzt! Ich will sie sehen!«
    »Mein Kind«, sagte Dr. Pym, »ich möchte dir versichern, dass ich nichts lieber täte. Aber ich fürchte, das ist nicht so einfach. «
    »Warum nicht?!« Tränen strömten über Emmas Gesicht.
    »Er kann uns jetzt nicht zu ihnen bringen«, sagte Michael leise. »Er muss sich erst um die Gräfin kümmern.«
    »Halt den Mund!« Emma riss Michael den Orden ab, den er von Robbie bekommen hatte, und schleuderte ihn in eine Ecke. »So, da hast du’s, du Held!«
    »Emma, hör auf!«
    Emma befreite sich aus Kates Griff.
    »Fass mich nicht an! Du hast uns angelogen! Du hättest es uns sagen sollen, aber du hast uns angelogen!«

    »Ich weiß. Es tut mir leid.« Wieder streckte Kate die Hand aus und wieder stieß Emma sie weg.
    »Ich sagte: Fass mich nicht an!«
    Emma stand vor ihr und Kate stand ebenfalls auf. Und als sie diesmal die Arme nach Emma ausstreckte, wehrte sich diese nicht, sondern ließ sich von ihrer großen Schwester in den Arm nehmen. Kate spürte, wie verkrampft und zornig Emma war, aber sie hielt sie einfach nur fest und flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr. Langsam versiegte Emmas Schluchzen und ihr Körper entspannte sich.
    Schließlich fragte Kate: »Wieder gut?«
    Emma nickte, schniefte und wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Sie ging in die Ecke des Zimmers und hob Michaels Orden auf.
    »Tut mir leid. Ich hoffe, er ist nicht verbeult.«
    Michael zwang sich zu einem Lachen. »Glaubst du etwa, dass du etwas verbeulen kannst, was von Zwergenhand erschaffen wurde? Unwahrscheinlich.« Doch dann schaute er sie an und schenkte ihr ein wahrhaftiges Lächeln. »Schon gut.«
    »Bitte glaubt mir«, wandte sich Dr. Pym an die drei Kinder, nachdem sie sich alle wieder gesetzt hatten und Michael wieder seinen Orden trug, »dass ich verstehe, wie verwirrend das alles für euch ist und dass ihr unbedingt eure Eltern wiedersehen wollt. Und sobald wir mit der Gräfin fertig und die Kinder in Sicherheit sind, werde ich alle eure Fragen beantworten. Das verspreche ich euch. Aber heute liegt eine große und wichtige Aufgabe vor uns und das Leben vieler Menschen hängt von unserem Geschick ab. Dieses Bewusstsein muss unser Handeln lenken.«
    »Aber können Sie uns denn gar nichts sagen?«, flehte Kate. »Wo sind sie? Welche Berufe haben sie? Irgendetwas!«

    Dr. Pym seufzte. »Also schön. Eure Eltern sind Akademiker. Professoren.«
    »Unsere Eltern sind Lehrer?« Emma klang ernüchtert.
    »Auf welchem Gebiet haben sie geforscht?«, fragte Michael.
    Emma stöhnte auf. »Das muss wie Weihnachten für ihn sein! Unsere Eltern sind Professoren!«
    »Sie erforschen die Geschichte der Magie. Ich darf euch versichern, dass dieses Forschungsgebiet in der akademischen Welt nicht besonders ernst genommen wird. Aber eure Eltern glauben an das, was sie tun. Und sie interessieren sich beide für die Chroniken vom Anbeginn . So haben sie sich auch kennengelernt: Auf einer Konferenz in Edinburgh. Eure Mutter hielt einen Vortrag mit der Behauptung, dass im 9. Jahrhundert nach Christus ein japanischer Shogun, genannt Rosho-Guzi – der Lebensfresser – , im Besitz eines der Bücher gewesen sei. Euer Vater sprach sie nach dem Vortrag an und sechs Monate später waren sie verheiratet. Ihr seht also, Kinder: Die Chroniken liegen euch im Blut.«
    »Wie haben Sie die beiden kennengelernt?«, wollte Kate wissen.
    »Bei meiner eigenen Recherche über den Verbleib der beiden verschollenen Bücher habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, die aktuelle akademische Forschung im Auge zu behalten. Ich habe die Artikel eurer Eltern gelesen und hatte das Gefühl, dass

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