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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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die Kinder ruhig und gesittet nach oben führen und sie in das Boot des jungen Mannes setzen. Ist das klar?«
    »Ja, Sir.«
    Dr. Pym wandte sich an Michael. »Ich kümmere mich um den letzten Morum Cadi. Dann gehe ich deine Schwester holen. Bring so viele Kinder wie möglich ans Ufer. Du wirst mehrmals fahren müssen.«

    »Okay.«
    »Ich bin sehr stolz auf dich, mein Junge.« Er drückte leicht Michaels Schulter und sagte dann zu dem Kreischer: »Dieser junge Mann hier hat das Kommando. Sie tun, was immer er verlangt. « Mit diesen Worten hastete er davon und stieg über die Metalltreppe nach oben.
    Michael betrachtete das unförmige grüne Gesicht des Kreischers. Er holte tief Atem, rückte den Orden von König Robbie zurecht und bemühte sich um eine selbstbewusste Haltung.
    »Also schön, schaffen wir sie raus. Aber hören Sie auf zu grinsen. Das ist unheimlich.«
     
     
    »Clare, ich möchte dir Katherine vorstellen …«
    Während er ihrer beider Namen aussprach, wanderten die Augen des Zauberers zwischen Kates Gesicht und dem ihrer Mutter hin und her. Sie merkte, dass er die Verbindung erkannte, dass ihm klar wurde, wer sie war.
    » … Katherine, das ist Clare …«
    Es schien Kate, als würde die Zeit langsamer vergehen. Das lag nicht an irgendeiner Magie. Das lag an der Tatsache, dass sie ihrer Mutter gegenüberstand.
    Ihre Mutter lächelte und sagte etwas, aber Kate konnte den Sinn ihrer Worte nicht aufnehmen.
    Ihre Mutter streckte die Hand aus.
    Kate schaute nach unten. Ihre eigene Hand war schmutzig und schmierig, und dort wo sie sich an den Felsen aufgeschnitten hatte, war getrocknetes Blut. Ihr wurde plötzlich bewusst, wie sie aussah. Immerhin hatte sie sich seit Tagen weder gewaschen noch umgezogen; sie war durch ein Unwetter gelaufen,
hatte in einem Verlies geschlafen, war durch einen unterirdischen Tunnel geschwommen, hatte einem widerwärtigen Mann fast das Ohr abgebissen und eine Schlacht zwischen Zwergen, Menschen und anderen unglaublichen Kreaturen erlebt. Sie fühlte den Schmutz in ihren Haaren, die Risse in ihrer Kleidung, die Müdigkeit in ihren Augen. Und sie begriff, dass in dem Lächeln ihrer Mutter Mitleid für die armselige Kreatur lag, die vor ihr stand.
    »Meine Hände sind schmutzig.«
    »Aber ich bitte dich!« Sie nahm Kates dreckverkrustete Hand in ihre beiden Hände. »Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen, Katherine. Du siehst aus, als hättest du eine lange Reise hinter dir. Kann ich dir irgendetwas bringen? Wasser? Tee? Ich könnte auch etwas heiße Schokolade zubereiten. Und Katherine klingt so formell. Darf ich dich Kate nennen?«
    In Kate stieg ein mächtiges Schluchzen auf. Sie hatte jahrelang auf diesen Moment gewartet; warum also wollte sie jetzt nichts weiter, als das Buch nehmen und wieder verschwinden? Sie zog ihre Hand aus der ihrer Mutter und schüttelte steif den Kopf.
    »Nein, danke.«
    Dr. Pym hüstelte. »Ich glaube, die junge Dame ist deswegen hier.« Er nahm das Buch und hob es hoch.
    »Was ist … ?« Ihre Mutter verstummte und starrte den smaragdgrün schimmernden Band an. »… das … das kann nicht sein…«
    »Es ist so.«
    »Aber Stanislaus, du hast gesagt, es sei gut versteckt! Du sagtest, es sei absolut sicher!«
    »Im Augenblick stimmt das auch. Aber offensichtlich werden
die Dinge sich ändern. Diese Version des Buchs hier kommt aus der Zukunft. Und Katherine hat es unter großen Anstrengungen hierhergebracht, damit ich es aufbewahre. Ich kann nur vermuten, dass sie jetzt zurückgekehrt ist, um es wieder mitzunehmen. Bevor«, fügte er hinzu, »es sich in Luft auflöst.«
    »Ja, aber … sie ist doch bloß ein Kind …«
    » Clare …«
    »Du hast doch wohl nicht dieses arme Mädchen in die Sache hineingezogen!«
    »Es sind schwere Zeiten, Clare. Und außerdem war ich es nicht, nicht direkt. Eher mein zukünftiges Ich …«
    »Sie ist ein Kind, Stanislaus! Schau sie dir an! Sie kann kaum noch aufrecht stehen! Gott weiß, was sie alles durchgemacht hat!«
    »Schon gut!«, mischte sich Kate ein. »Ich schaffe das schon. Es ist schon gut. Wirklich.«
    »Meine Liebe«, sagte Dr. Pym und beugte sich leicht vor, »ich muss dich fragen: Ist das Buch Emerald in Sicherheit?«
    Es war eine logische Frage. Natürlich wollte Dr. Pym wissen, ob die Gefahr, vor der Kate das Buch in Sicherheit gebracht hatte, vorbei war. Aber sie traf Kate unvorbereitet, und in diesem Augenblick spürte sie, wie sich sein Blick schärfte. Glücklicherweise fing sie sich gleich

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