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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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albern. Niemand kann Bäume zum Sprechen bringen. Zumindest keine Eichen. Sie sind entsetzlich dumm.«
    »Dann war es bestimmt so, dass …«
    »Sie waren der Zauberer! «, rief Kate aus.
    »Das ist doch Blödsinn«, sagte Michael. »Dann müsste er ja über zweitausend …«
    Aber er verstummte, denn Dr. Pym lächelte Kate an. »Wie hast du es erraten, meine Liebe?«
    Kate überlegte, ob sie die Wahrheit sagen sollte, dass sie plötzlich Dr. Pym in dem Mann mit dem kastanienbraunen Haar erkannt hatte, der in ihrer Vision das Buch dem Zwergenkönig übergeben hatte. Damals war er natürlich viel, viel jünger gewesen.
Aber wenn sie ihm das sagte, würde Dr. Pym anfangen, Fragen zu stellen; er würde alles über ihre Visionen erfahren wollen.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Nur so eine Vermutung.« Dr. Pym schaute sie an, ließ es aber dabei bewenden und sprach weiter.
    Er erzählte, wie er anfangs alle paar Jahre hierher zurückgekehrt war. Aber die Zeit verging, und niemand erwähnte das Buch, erst recht nicht mehr nach dem Erdbeben. Er war der Einzige, der noch wusste, wo das Buch zu finden war. Seine Besuche wurden seltener. Das letzte Mal war er vor fünf oder sechs Jahren hier gewesen. Damals hatte er auch Gabriel kennengelernt und zu seinem Schrecken erfahren, dass man sich Geschichten über einen Gegenstand von großer Macht erzählte, der angeblich in den Bergen vergraben sein sollte. Es war, als ob diejenigen, die hier lebten, die Anwesenheit des Buches spürten. Dr. Pym wusste, dass diese Gerüchte früher oder später den falschen Personen zu Ohren kommen würden, und er begann, sich nach einem neuen Versteck umzusehen.
    Er suchte den ganzen Erdball ab, verwarf eine unterseeische Höhle hier, eine Bergfestung da. Er war gerade am Amazonas und begutachtete ein Höhlensystem, als ihn die Nachricht von der Ankunft der Gräfin erreichte. Er machte sich umgehend auf den Weg hierher. Aber als er hier ankam, musste er feststellen, dass die Gräfin schon zwei Jahre lang am Werk war. Die Männer von Cambridge Falls hatten, von Peitschen und Knüppeln angetrieben, ein Tunnelsystem unter der toten Stadt aus dem Fels gehauen. Obwohl sie das Gewölbe mit dem Buch noch nicht entdeckt hatten, wusste Dr. Pym, dass dieser Tag nicht mehr fern war. Das Buch musste sofort in Sicherheit gebracht werden.
    »Was ist mit den Männern?«, wollte Kate aufgebracht wissen.
»Und mit den Kindern? Warum haben Sie die nicht zuerst befreit ?«
    »Katherine, deine Gefühle ehren dich, aber die Sicherheit des Buches hat absolute Priorität. Wenn es in die Hände der Gräfin fiele, stünden viel mehr Leben auf dem Spiel.«
    Kate legte das Brötchen, an dem sie geknabbert hatte, wieder auf den Tisch. Ihre Hände zitterten vor Wut. Wenn sie dafür sorgen könnte, dass auch nur ein einziges Kind wieder zu seiner Familie kam, würde sie der Gräfin das Buch überlassen, selbst wenn das bedeuten würde, dass sie, Michael und Emma in der Vergangenheit bleiben müssten.
    Die Frage, so Dr. Pym weiter, war, wie er an das Buch gelangen sollte. Die Soldaten der Gräfin hatten in der toten Stadt ein Gefangenenlager errichtet. An den Wachen vorbeizukommen, würde nicht einfach werden. Aber noch schwieriger war der Weg zu dem Gewölbe selbst. Das Erdbeben hatte den Gang dorthin unpassierbar gemacht.
    »Aber ich wette, es gibt noch einen Geheimgang, nicht wahr?«, sagte Michael.
    »Was bist du doch für ein kluger Junge! «, strahlte Dr. Pym. »Gut, dass du nicht für die Gräfin arbeitest; ansonsten wären wir das Buch wohl schon los.«
    »Oh, ich würde niemals für sie arbeiten«, erklärte Michael großspurig, doch nach einem Blick zu Kate murmelte er: »Ich meine … nie mehr.«
    Dr. Pym erklärte, dass der Zwergenkönig eine Art Hintertür hatte konstruieren lassen, für den Notfall. Und genau ein solcher Notfall war jetzt eingetreten.
    »Brave Zwerge«, grinste Michael. »Immer einen Schritt voraus. «

    Zu dem geheimen Eingang gelangte man durch eine Höhle weit unterhalb des Thronsaals. Die Wände der Höhle waren mit einer seltenen Flechtenart bedeckt, die in der Dunkelheit golden leuchtete. Wenn man in diese Höhle gelangte, war man schon so gut wie in dem Gewölbe.
    »Aber wie kommt man in die Höhle?«, fragte Kate.
    »Genau das ist das Problem, mein Kind. Das Erdbeben hat alles durcheinandergebracht. Tunnel. Eingänge. Obwohl ich bis zur toten Stadt vorgedrungen bin, habe ich den richtigen Weg nicht finden können. Du meine Güte! Habt ihr

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