Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
Vom Netzwerk:
Zimtschnecken nach der größten. »Aha, hab ich dich!« Er zog ein besonders reich gezuckertes goldfarbenes Gebäckstück heraus und bewunderte es ausgiebig.
    Dann erzählte er den Geschwistern, dass das Buch unter der toten Stadt versteckt sei.

    Und was war die tote Stadt?
    Die tote Stadt, erklärte Dr. Pym, der die Zimtschnecke rundherum abfutterte wie eine Lakritzstange, war die alte Hauptstadt des Zwergenlandes. Sie war vor etwa fünfhundert Jahren aufgegeben worden, nachdem sie durch ein Erdbeben zerstört worden war.
    »Ist alles in Ordnung, meine Liebe? Bekommen dir die Pfannkuchen nicht?«
    »Mir geht’s gut.« Kates Stimme klang gepresst. Sie erinnerte sich an ihren Traum von letzter Nacht, an die Stadt im Berg, wie die Erde aufgebrochen war, um sie zu verschlingen. War es dieselbe Stadt? Es musste so sein!
    »Wie auch immer.« Dr. Pym leckte sich die Finger ab. »Das Buch liegt in einem Gewölbe unter den Ruinen.«
    Kate spürte einen kalten Schauer auf ihrem Rücken. Warum hatte sie diese Visionen? Sie musste an die Worte der Gräfin denken, die behauptet hatte, das Buch hätte sie gezeichnet.
    »Weiß … weiß die Gräfin darüber Bescheid?«
    »Nun, sie weiß ganz offensichtlich irgendetwas, denn sie lässt die Männer von Cambridge Falls immerhin schon seit zwei Jahren dort graben.«
    »Ahewohewihenhiehahon?«, fragte Michael mit dem ganzen Mund voller Bananenpfannkuchen.
    »Eine gute Frage«, sagte Dr. Pym. »Ich sollte wohl etwas weiter ausholen.«
    Er fegte sich Krümel von seiner Jacke, die wie ein goldener Regenschauer zu Boden fielen, nahm einen Donut und begann…
    Wie die Kinder bereits wussten, gab es einstmals drei mächtige magische Bücher, die sogenannten Chroniken vom Anbeginn . Dr. Pym hielt es nicht für nötig, im Augenblick auf die verschiedenen
Eigenschaften der Bücher einzugehen. Er erläuterte lediglich, dass vor 2500 Jahren zwei der Bücher verschwanden, nachdem die Stadt Rhakotis der Armee von Alexander dem Großen in die Hände gefallen war. Das dritte jedoch wurde von einem sehr klugen, sehr gut aussehenden Zauberer aus der Stadt geschmuggelt. Merkwürdigerweise ließ sich Dr. Pym ausführlich über das vorteilhafte Aussehen dieses Zauberers aus; es schien irgendeine Bedeutung für die Geschichte zu haben.
    Jahrelang war der junge Zauberer unterwegs, schaffte das Buch von einem Versteck ins nächste. Er wusste, dass viele dunkle Mächte hinter der Magie des Buches her waren, die sie für üble und zerstörerische Zwecke missbrauchen wollten. Schließlich, nach etwa tausend Jahren, brachte der nicht mehr ganz so junge Zauberer das Buch übers Meer, bestieg diesen Berg und schloss mit dem Zwergenkönig einen Pakt. Der Zwergenkönig erklärte sich bereit, das Buch zu verbergen.
    Wieder fühlte Kate Erkennen in sich aufsteigen. Dies war genau die Vision, die sie durch das Labyrinth geführt hatte. Wollte ihr das Buch Hinweise geben? War es darauf aus, von ihr gefunden zu werden?
    »Isst du diese Waffel?«, raunte ihr Michael zu. »Da sind Schokoladenstückchen drin …«
    Kate schob ihm die Waffel zu.
    Der Zwergenkönig befahl seinen fähigsten Steinmetzen, ein Gewölbe tief unter der Stadt aus dem Fels zu hauen. Dort hinein wurde das Buch gelegt. Tausend weitere Jahre blieb alles ruhig. Dann erbebte die Erde, und das Beben zerstörte nicht nur die Stadt, sondern kostete auch einem Großteil der Bevölkerung das Leben, einschließlich denen, die von der Existenz des Buches wussten. Und so blieb es unter den Ruinen begraben und
geriet in Vergessenheit, als die Zwerge weiter südlich eine neue Hauptstadt errichteten.
    »Woher ich selbst von der Existenz des Buches und seinem Versteck weiß, ist nicht wichtig …«
    »Aber woher wissen Sie’s?«, fragte Michael. Dies war genau die Art von Information, die seinen Forscherdrang erregte.
    »Mein Junge, ich sagte, das ist nicht wichtig.«
    »Ich wette, Sie haben ein altes Manuskript in einer Bibliothek gefunden. Aber es lag ganz hinten in einem Haufen anderer Manuskripte und jahrelang hat niemand mehr einen Blick darauf geworfen. Dann haben Sie es entdeckt und erkannt, dass es das Tagebuch des jungen Zauberers war und …«
    »Nein, so war es nicht.«
    »Oh! Dann haben Ihnen die Bäume davon erzählt, nicht wahr? Die alten Eichen. Die waren damals vermutlich selbst erst junge Setzlinge, aber sie sahen, wie der junge Zauberer das Buch in die Berge brachte, und Sie haben sie verzaubert, damit sie Ihnen verraten …«
    »Sei nicht

Weitere Kostenlose Bücher