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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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Schatten an der Wand auf und schlurfte vorwärts. Langsam. Sehr langsam.
    Hamish stöhnte. »Oh, um Himmels willen – würdest du dich bitte beeilen, Fergus? Du krepierst sonst noch, ehe du angekommen bist!«
    Und tatsächlich sah Kate, dass die Zwerge Wetten darauf abschlossen, ob der alte Fergus es bis zum Tisch schaffen würde.
Aber dann trat Hauptmann Robbie McLaur nach vorn und stützte den greisen Zwerg.
    »So, Fergus«, sagte Hamish. »Du kennst diese« – und dabei schnippte er mit den Fingern, woraufhin ein Diener mit tiefer Verbeugung dem König das Pergament reichte, das dieser auf dem Tisch ausbreitete – »diese goldene Höhle unter der toten Stadt, von der dieser Hanswurst, der sich für so unglaublich clever hält, redet.«
    Die Stimme des alten Zwerges war ein leises, zitterndes Krächzen. »Oh ja … ja … goldene Höhle. Tote Stadt… Geheimgang unter dem … dem … dem …« Kate glaubte schon, er würde es nie über dieses Wort hinwegschaffen, aber schließlich ließ er es hinter sich. »… dem Thronsaal.«
    »Ganz genau, Fergus, ganz genau. In der toten Stadt. Ein Geheimgang unter dem Thronsaal. Du sagtest, du wüsstest, wie man in diese Höhle hineingelangen könnte. Stimmt’s?«
    Fergus gab keine Antwort.
    »Fergus?«
    Kate glaubte schon, der alte Zwerg hätte tatsächlich das Zeitliche gesegnet, und augenscheinlich waren auch einige Zwerge dieser Ansicht, denn hier und da wechselte Geld den Besitzer.
    »FERGUS!«
    »Hm? Wa...?« Der alte Zwerg war lediglich eingeschlafen.
    »Du sagtest, du kennst den Weg in diese goldene Höhle?«
    »Oh ja, es gibt einen Weg. Ziemlich gefährlich. Ein dunkler Gang …«
    »Sehr schön«, sagte Hamish und wirkte außerordentlich zufrieden. »So machen wir’s: Du«, und er deutete auf Dr. Pym, »wirst uns den Schlüssel zu diesem Gewölbe übergeben, und vielleicht, aber nur vielleicht, schlage ich dir nicht den Kopf
ab, falls meine Leute mit dem magischen Buch zurückkommen. Wie hört sich das an, hm?«
    »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein, Majestät«, sagte Dr. Pym liebenswürdig. »Ihr müsst wissen, dass ich der Schlüssel bin.«
    »Was?«
    »Weder der Haupteingang noch die Hintertür haben ein Schloss im üblichen Sinne. Die Zugänge wurden durch einen Zauber gesichert. Und dieser Zauber kann nur von einigen wenigen Eingeweihten gelöst werden.«
    Kate und Michael sahen, wie sich Hamishs Gesicht von einem bierseligen Rosa über ein zorniges Rot zu einem wutentbrannten Lila verfärbte und dann einen Ton annahm, der an einen Bluterguss erinnerte. Dann fing er an zu brüllen.
    »Hältst du mich für einen Idioten?! Glaubst du, dass ich dich mitnehmen werde, damit du irgendeinen Hokuspokus veranstalten und mit dem Buch verschwinden kannst?! Glaubst du …« Hamish verstummte. »Warte mal. Du sprachst von wenigen Eingeweihten. Wer außer dir kann das Gewölbe öffnen?«
    Dr. Pym machte den Mund auf, zögerte aber.
    »Ha! Hab ich dich! Wer noch?«
    »Das möchte ich lieber nicht sagen«, erklärte Dr. Pym.
    »Ach nein? Das möchtest du lieber nicht sagen?« Hamish deutete auf Michael. »Schlagt dem da den Kopf ab.«
    »Wartet!«, rief Dr. Pym. Dann seufzte er. »Also schön. Das Gewölbe wird sich unter meinen Händen öffnen … oder unter den Händen dieser Kinder.«
    Kate und Michael starrten ihn fassungslos an. Er dagegen hielt den Blick unverwandt auf Hamish gerichtet.
    Michael flüsterte: »Wovon redet er da?«

    »Ich habe keine Ahnung.« Kate war sich nicht sicher, ob Dr. Pym log, ob er irgendeinen Plan verfolgte, von dem er ihnen nichts erzählt hatte, oder ob er tatsächlich die Wahrheit sagte. Und wenn das so war – wie konnten sie das Gewölbe öffnen? Was bedeutete das?
    Hamish seinerseits schien Dr. Pyms Behauptung fraglos zu akzeptieren. Er kratzte sich am Kinn – besser gesagt: er kratzte sich am Bart; sein Kinn lag irgendwo darunter verborgen – und runzelte nachdenklich die Stirn. »Aye, ich habe mir schon gedacht, dass die Gören irgendwas damit zu tun haben. Da wandern sie im Labyrinth herum und kommen mir nichts dir nichts an die geheime Tür. Das war mir schon die ganze Zeit verdächtig. Also!« Er klatschte in die Hände. »Jemand soll diesen Zauberer einsperren und die Gören herbringen. Wir machen einen Ausflug.«
    Kate hörte die Worte, ehe ihr klar war, dass sie es war, die sie ausgesprochen hatte. »Ich werde Ihnen nicht helfen.«
    Im Saal wurde es totenstill. Hamish beugte sich vor und legte seine Fingerknöchel

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