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Emilia - Herzbeben

Emilia - Herzbeben

Titel: Emilia - Herzbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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Was sollte sie bloß tun? Wie sollte sie ihr das jemals erklären? Ihre kleine Mia.
    Plötzlich ertönte ein kurzes Geräusch in Walts Handy. Er kramte es sofort aus der Hosentasche und las eine Nachricht. »Jona«, sagte er nur. Dann ließ er erleichtert die Schultern sinken und hielt Anna das Handy hin. Mia ist auf dem Weg nach Hause , stand da. Dieser Vampir ist bei ihr. Ramon.
    »Zumindest auf ihn ist Verlass«, sagte Walt stolz. Doch Anna reagierte nicht. Ihr Blick verirrte sich im Nichts und ein kühler Schrecken war darin zu erkennen. »Aina?«
    »Ramon«, hauchte sie und sah ihren Vater erschrocken an. »Ramon ist bei ihr?«
    Erst jetzt schaltete ihr Vater und machte ein ebenso erschrockenes Gesicht. Ramon zeigte sich niemals jemandem von ihnen. Ganz besonders Mia nicht. Seit Anna aus dieser Stadt geflohen war, hielt er sich versteckt und wachte im Hintergrund über sie und ihre Tochter. Mia wusste nichts von seiner Existenz. Dass er jetzt bei ihr war, sich ihr gezeigt hatte und das Risiko einging, dass alles aufflog, konnte nur eins bedeuten: Sie hatten sie gefunden!
    Sie traten in das Haus ein, als gehöre es ihnen. Kell zog seine Jacke aus und schmiss sie über die umgekippte Couch, woraufhin Jan ein jammerndes Geräusch machte. Er sah schon die Blutflecken auf dem hellen Stoff. »Meine Eltern werden mich umbringen«, murmelte er und sah sich verzweifelt um. Der Esszimmertisch war zerbrochen, die Couch ruiniert und überall lagen Glassplitter, weil die Getränkegläser vom Tisch geflogen waren, als Ramon hinein gestürzt war. Doch keiner reagierte auf ihn. Sie starrten alle nur die Vampire an, die mit nachdenklichen Gesichtern durch den Raum gingen. Sie hatten sich ihnen als Kell und Malina vorgestelltund ihnen versichert, dass sie niemandem etwas tun würden, da sie auf ihrer Seite waren. Doch sie hielten trotzdem einen gewissen Sicherheitsabstand zu ihnen. Sie wussten nicht, ob man Vampiren trauen konnte. Jedoch hatte es sie ein wenig Vertrauen fassen lassen, dass sie offenbar großen Respekt vor Ramon und Mia hatten. Irgendwann kippte Kell die Couch um und setzte sich mit vorgebeugtem Oberkörper darauf. Noch mehr Blutflecken , dachte sich Jan und ließ sich resignierend auf einen der Stühle sinken.
    »Also«, sagte Kell und sah die Teenager um sich herum prüfend an, »gebt uns ein paar Infos.« Er deutete auf Mikes Handgelenk, da er ihm am nächsten stand und fragte: »Was seid ihr, dass ihr Waffen tragt, mit denen ihr Vampire bekämpft? Wer hat euch davon erzählt? Und woher kennt ihr die Geschichte?«
    Sie blickten sich immer noch verunsichert an. Niemand traute sich etwas zu sagen. Dann stand Kell wütend auf, woraufhin Jona mit einer beschwichtigenden Handbewegung hervortrat und sagte: »Wir wissen von euch, weil einige von uns schon von Vampiren angegriffen worden sind.«
    Kell kniff skeptisch die Augen leicht zusammen. »Wer?«, fragte er.
    Jona sah nicht zu ihr. »Das spielt keine Rolle«, sagte er nur. »Eure Manipulation funktioniert bei vielen von uns nicht.«
    Er reagierte mit einem überraschten Gesicht. »Tatsächlich«, sagte er und sah sich die Schüler in dem Raum noch einmal genau an. »Und aus welchem Grund?«
    Jetzt trat Nadja hervor. »Wir gehen auf eine Schule für übersinnlich Begabte. Wir sind zu sensitiv.«
    »Oh«, machte Malina, die gerade an dem Esszimmertisch stand und ihn eingehend begutachtete. Dann sah sie Kell an. »Das ändert Einiges.«
    »Ja«, seufzte Kell und setzte sich wieder. »In der Tat.«
    »Könnt ihr uns mal erklären, was hier eigentlich los ist?«, fragte Emma nun. Sie stand neben Nadja und sah immer wieder zu Malina hinüber, die sich nun vor den zertrümmerten Tisch kniete und die übriggebliebenen Teile berührte.
    »Vampire«, sagte Malina beiläufig, »ernähren sich von eurem Blut und sie manipulieren euch, damit ihr dieses Ereignisvergesst.«
    »Das wissen wir schon«, sagte Jan zu ihr.
    »Gut«, machte sie und stand wieder auf. »Wisst ihr auch, dass es von eurer Sorte Abertausende auf der Welt gibt?« Sie erkannte an ihren erstaunten Blicken schon die Antwort. »Sie sind überall, diese Übersinnlichen , und es werden immer mehr. Wir verfolgen das schon seit einer Weile. Es wird in unseren Kreisen auch als eine Krankheit bezeichnet, die sich immer weiter ausbreitet.«
    »Allerdings wussten wir nicht«, fuhr Kell für sie fort, »dass Manipulationen bei euch nicht funktionieren. Und ich denke, das weiß bisher niemand.«
    »Das heißt, wir haben

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