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Emilia - Herzbeben

Emilia - Herzbeben

Titel: Emilia - Herzbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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sagte René. »Wir müssen abwarten. Niemand weiß, was aus ihr werden wird, wenn ihre Verwandlung abgeschlossen ist. Zumindest«, seufzte er, »kann er ihre Energie jetzt nicht mehr spüren.«
    Ja, dachte Ramon. Das war auch das Einzige, das sie für sie hatten tun können. Man konnte sie nicht mehr spüren. Ihre bebende Aura, die dunkle, zerstörerische Energie und die kraftvollen Wellen, die einen geradezu umhauten. All das war jetzt verschwunden. Er spürte nur noch ihre Gefühle, ihre Gedanken und ihr Wesen. So, als sei sie ein ganz normales Mädchen.
    Als sei dies ihr Stichwort gewesen, kam sie jetzt heraus. Neben ihr ging Nadja und legte fürsorglich einen Arm um sie. Alle Blicke lagen mit einem Mal auf ihr. Sie hatte sich im Badezimmer sauber gemacht, das Blut war aus ihrem Gesicht gewischt und ihr Haar gekämmt. Ramons Herz schlug schneller, als er sie sah. Doch er versuchte es zu verbergen. Auch, wenn Rece keine Gedanken mehr lesen konnte, so konnte er mindestens genauso gut hören, wie er und bekam es natürlich sofort mit, wenn sein Herz unruhig flatterte. Als Mia Ramon erblickte, lächelte sie und kam direkt auf ihn zu. Er kam ihr entgegen und wollte gerade anfangen sich zu entschuldigen, dass er weggegangen war und sie allein gelassen hatte, doch er kam nicht dazu. Sie umarmte ihn sofort ganz fest und ließ ihn nicht mehr los. Ramon legte vorsichtig seine Arme um sie und berührte ihren Rücken. Als sie ihn dann noch fester drückte, fasste er das als Aufforderung auf, sie ebenfalls ganz fest zu halten. Es war das erste Mal. Das erste Mal, dass er sie in seinen Armen hielt. Er drückte sie und legte glücklich sein Kinn auf ihre Schulter. »Alles in Ordnung?«, fragte er und spürte sie nicken.
    »Ich wollte mich nur entschuldigen.«
    Jetzt hob er überrascht den Kopf.
    »Was ich da zu dir gesagt habe«, sie holte tief Luft, »dass ichdich nicht in meinem Leben will … das war gelogen. Es war alles gelogen«, sagte sie. »Ich wollte nur, dass du gehst und meinen Vater rettest.«
    Ramon nickte und schaffte es einfach nicht, das Glück zu verbergen, das ihm im Gesicht stand. »Schon gut«, flüsterte er. Und dann gab sie ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, der ihn wie ein Blitz durchzuckte. Als sie sich von ihm löste, lachte sie verlegen und wich seinen Blicken aus. Sie wurde rot. Ramon musste ebenfalls leise lachen. Jedoch nicht vor Verlegenheit, sondern vor Verzückung. Sie war so unglaublich süß. Doch im nächsten Moment erblickte er hinter ihr Jona. Er kam zögerlich näher und traute sich nicht so recht an sie heran. Als Mia sah, dass Ramon jemanden hinter ihr entdeckt hatte, drehte sie sich um und schnappte unmerklich nach Luft. Ramon spürte sofort ihre Aufruhr, das Kribbeln in ihrem Bauch und ihr bebendes Herz. Dann umfasste er kurzerhand ihre Schultern, flüsterte noch einmal »Alles gut« in ihr Ohr und schob sie auf Jona zu. Sie drehte sich noch einmal um, warf ihm einen besorgten, prüfenden Blick zu und lachte kurz, als er ihr zwinkernd ein Victory-Zeichen zeigte. Und dann lief sie zu ihm.
    Ramon drehte sich wieder um, ging zu Rece und ließ sich von ihm wortlos auf die Schulter klopfen. Als er jedoch Luft holte, um etwas zu sagen, unterbrach Ramon ihn mit den Worten: »Wehe es kommt jetzt eine von deinen Weisheiten! Dann schmeiß ich dich über Bord.«
    Rece lachte herzhaft, verschränkte die Arme und beobachtete glücklich seine Tochter, wie sie mit ihrem ersten Freund schäkerte und fast unbeschwert lachte. So, als sei sie ein ganz normaler Teenager. Doch sie wussten, dass ihr großes Abenteuer jetzt erst richtig los ging. Und sie wusste das auch. Sie drehte sich immer wieder um, um sich zu versichern, dass sie noch da waren und sie auf dem Weg, der nun vor ihr lag, nicht allein ließen. Und jedes Mal erwiderten sie ihren suchenden Blick fest und sicher, um ihr zu zeigen, dass sie niemals aus ihrem Leben verschwinden würden. Nie mehr.

Impressum:
    Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek:
    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.de abrufbar.
    Deutsche Erstausgabe
    © September2013 Nina Nell
    Umschlaggestaltung: Nina Nell
    Satz und Layout: Nina Nell
    Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH , Norderstedt
    ISBN: 9783732269938
    emilia.ninanell.de

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