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Emilia - Herzbeben

Emilia - Herzbeben

Titel: Emilia - Herzbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Nell
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starrten sie alle an. Mias Herz fühlte sich an, als würde es rückwärts aus der Tür fliehen. Sein Poltern klang wie ein Rufen, das sie anflehte sich zu verstecken. Irgendwo, wo sie sie nicht mehr anstarren konnten. In ihren Blicken erkannte sie, was sie in ihr sahen. Viele davon waren fasziniert, doch einige zeigten auch Angst und Ablehnung. Sie wussten nicht, wie sie sie einschätzen sollten. Wussten nicht, ob sie böse war oder gut. Oder vielleicht beides. Und wenn sie beides war, wie stark war ihre dunkle Seite? Und wie mächtig? Sie sahen etwas Dunkles in ihr. Etwas, das so groß und gewaltig war, dass der Teufel persönlich Jagd auf sie machte. Mia wich einen Schritt zurück und stieß gegen Emma. Diese streichelte ihr ermutigend über den Arm und schob sie voran. Die stille Menge teilte sich und machte so gut es ging Platz für Mia. Doch zum Glück musste sie nicht allein gehen. Ramon schritt voran und zog ebenfalls viele Blicke auf sich. Jona blieb an ihrer Seite und Nadja und Emma waren direkt hinter ihr. Mia ließ den Kopf gesenkt, doch sie sah aus den Augenwinkeln, wie sie sie musterten. Es waren viele Erwachsene dabei, soviel sie erkennen konnte, aber hauptsächlich Teenager. Als sie fast das Esszimmer erreicht hatten, quetschte sich jemand zwischen zwei Mädchen zu Mia durch. Es war Lara. Sie lief mit großen, überraschten Augen auf sie zu und umarmte sie. Einige im Raum lachten jetzt.
    »Keine Angst, Mia«, sagte sie tröstend und drückte sie fest an sich. »Wir passen auf dich auf.«
    Mia konnte sich ebenfalls ein Grinsen nicht verkneifen und streichelte ihr über den Rücken. »Danke«, flüsterte sie. Als sie sichdann von ihr löste, sah Mia Alva am Ende der Menschenstraße stehen. Sie machte ebenfalls ein überraschtes Gesicht, als sie Mia sah. Doch dann streckte sie auffordernd den Arm nach ihr aus und winkte sie zu sich. Sie nahm sie liebevoll in den Arm und flüsterte ihr ebenfalls ins Ohr, dass sie keine Angst zu haben brauchte und dass alles gut werden würde. Als sie Mia los ließ, sah sie Ramon mit einem skeptischen Blick an und nickte grüßend.
    Auf dem Tisch lag dieses Mal nicht das schwarze Buch, sondern eine Landkarte, ein Block und ein Stift. Daneben lag Alvas Telefon. »Also gut«, rief sie jetzt durch den Raum. »Eins will ich vorweg klarstellen.« Alle Blicke wanderten nun glücklicherweise zu ihr. »Die ganze Sache kann gefährlich werden und es muss sich niemand dazu verpflichtet fühlen dabei mitzumachen. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Außerdem werden wir keine Minderjährigen mitnehmen.«
    Auf einmal ging ein aufgebrachtes Raunen durch den Raum. Es waren fast hauptsächlich Teenager anwesend, die sich jetzt lauthals aufregten.
    »Bitte, Leute! Ich will nicht dafür verantwortlich sein, wenn einer von euch verletzt wird!«, rief Alva mit erhobenen Händen. » Wenn aber einer von den Minderjährigen zufällig und auf eigene Verantwortung in dieselbe Gegend reist, kann ich dagegen natürlich nichts machen.«
    Auf einmal wurde es wieder still und einige lachten.
    »Und jetzt zum Plan.« Alva wandte sich Mia zu, zog die Karte zu sich heran und sagte: »Mia, einer unserer größten Vorteile ist, dass die nicht wissen, wen oder was sie jagen. Sie wissen nicht, dass du existierst. Und so muss es auch bleiben. Sie spüren einzig und allein deine Energie. Die Kraft, die du von deinem Vater vererbt bekommen hast.«
    Mia ließ den Kopf sinken und spürte alle Blicke auf sich. Es war ihr so unangenehm. Warum musste sie das erwähnen?
    »Unsere einzige Chance besteht also darin, diese Kraft zu verstecken.«
    Mia sah sie verdutzt an. Wie wollte sie denn das machen?
    »Ich kenne da jemanden, der es schaffen könnte, deine Energie zu tarnen, so dass sie dich nicht mehr spüren können.«
    »Der es schaffen könnte ?«, fragte Ramon. »Das reicht nicht! Die sind ihr auf den Fersen!«, rief er aus.
    »Das ist mir klar, Ramon«, sagte Alva bissig. »Aber eine andere Möglichkeit haben wir nicht. Und das ist auch genau das, was Vhan meinte, als er geschrieben hat, ich wüsste, was zu tun sei. Ich kenne nämlich keinen anderen Weg.«
    Ramon biss die Zähne zusammen und sah sie wütend an. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand schafft diese Energie zu tarnen.« Er deutete auf Mia und wurde immer lauter. »Machst du dir auch nur die geringste Vorstellung davon, wie stark sie ist?«
    Alva stellte sich selbstbewusst vor ihm auf. »Sie ist Reces Tochter. Natürlich mache ich

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