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Emily und der Playboy-Prinz

Emily und der Playboy-Prinz

Titel: Emily und der Playboy-Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: INDIA GREY
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dem komfortablen Rücksitz der Limousine war sie Luis näher als je zuvor, doch wenn sie von ihm abrückte, kam sie dem Fremden auf der anderen Seite peinlich nah. Und der schien wenig erbaut über ihre Anwesenheit zu sein, wie ihr ein zaghafter Seitenblick verriet.
    „Mein Privatsekretär Tomás“, stellte Luis seinen Assistenten vor, da ihm Emilys heimliche Inspektion nicht entgangen war. „Du kannst dich auf seinen Schoß setzen, wenn du dich dann wohler fühlst. Er kann sehr gut mit Kindern umgehen.“
    Emily errötete, weil sie sich durchschaut fühlte, und registrierte erst verspätet, dass Luis zum vertraulichen Du übergegangen war. Seltsamerweise alarmierte sie dieser Umstand mehr als alles andere. Sie hatte diesen Mann für immer aus ihrem Gedächtnis streichen wollen, und nun behandelte er sie plötzlich wie eine alte Freundin oder Verwandte, was ihr noch weniger gefiel als alles andere.
    Tomás lächelte schwach und wirkte wie jemand, der Ähnliches schon oft zuvor erlebt hatte. „Nehmen Sie einfach keine Notiz von Seiner Hoheit, Miss Balfour“, empfahl er ihr trocken.
    „Danke, Tomás. Sie sind sehr freundlich.“ Dann wandte sie sich wieder Luis zu. „Ich bin kein Kind, und Sie sind ganz sicher nicht mein Vater, Senhor Cordoba“, sagte sie betont. „Also hören Sie auf, mich herumzukommandieren.“
    Die Limousine setzte sich lautlos in Bewegung.
    „Zum Glück bin ich nicht dein Vater!“, lachte Luis. „Denn soweit ich das beurteilen kann, ist Oscar ein zutiefst unglücklicher Mann.“
    „Wie … was meinst du damit?“, stammelte Emily und ging, ohne es zu merken, auch zur vertraulichen Anrede über. Sein kleines triumphierendes Lächeln übersah sie.
    „Nun, da ist zuerst einmal das hier“, erklärte Luis und zog eine Zeitung hervor, die Emily bereits zur Genüge kannte.
    „Schon gut, ich weiß auch so, worauf du anspielst“, erwiderte sie rau, hielt den Kopf ganz gerade und reckte ihr Kinn vor. „Aber, da wir schon fahren … ich habe meine Adresse noch gar nicht genannt.“
    „Die interessiert mich auch nicht. Außer, du willst dir unbedingt noch etwas anderes anziehen.“
    „Anziehen?“, echote Emily mit großen Augen. „Was denn?“
    „Irgendetwas, das vielleicht nicht von eingefleischten Mittelalterfans aus Yakwolle gestrickt wurde“, schlug er mit einem abschätzigen Blick auf ihre Second-Hand-Jacke vor. „Allerdings muss ich zugeben, dass sie als Tarnung perfekt funktioniert. Wer würde schon darauf kommen, dass eine von den gefeierten Balfour-Beautys in Klamotten herumläuft, die vermuten lassen, dass sie in einer Hippie-Kommune haust.“
    Daraufhin reckte Emily ihr Kinn nur noch weiter vor. „Warum sollte ich mich überhaupt umziehen? Wo fahren wir denn hin?“, fragte sie, ohne auf seine Beleidigungen einzugehen. Dann kam ihr ein schrecklicher Verdacht. „Auf keinen Fall heim!“, stieß sie fast panisch hervor. „Ich meine, nach Balfour Manor, weil … das absolut unmöglich ist!“
    „Entspann dich“, riet Luis ihr. „Ich werde dich nur zum Dinner ausführen.“
    „Wäre es nicht höflicher, vorher mein Einverständnis einzuholen?“
    „Hättest du akzeptiert, wenn ich gefragt hätte?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Das dachte ich mir. Wann hast du das letzte Mal vernünftig gegessen?“
    Unwillkürlich sah Emily den Teller mit dem billigen Müsli vor sich, das sie jeden Morgen vor der Arbeit aß. Heute war die Milch ausgegangen, sodass sie kaum etwas herunterbekommen hatte. Zu dem winzigen Apartment in Mr Lukacs’ Bruchbude gehörte auch die freie Nutzung einer Gemeinschaftsküche. Aber darauf verzichtete Emily schon länger, weil ihr Vermieter regelmäßig auftauchte, wenn er wusste, dass sie sich allein dort aufhielt. Wenn sie Glück hatte, beobachtete er sie nur aus seinen kleinen Schweinsäuglein, doch meistens fand er einen Vorwand, um ihr in den Weg zu treten und sie wie zufällig zu berühren. Also aß Emily lieber auf ihrem Zimmer oder unterwegs.
    „Was geht dich das an?“, fragte sie patzig und wunderte sich, wie leicht ihr das Du inzwischen über die Lippen kam. „Wie gesagt, du bist nicht mein Vater.“
    „Ich habe wahrlich genug andere Sorgen, das kannst du mir glauben!“, brummte Luis verstimmt. „Aber angesichts der Tatsache, dass dein Vater aussieht wie ein Mann auf seinem letzten Gang zur Exekution, weil er keine Ahnung hat, wo seine jüngste Tochter steckt und wie es ihr geht … und dass ich zufällig mitbekommen habe, unter was

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