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Emily und der Playboy-Prinz

Emily und der Playboy-Prinz

Titel: Emily und der Playboy-Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: INDIA GREY
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verleihen. „Wie heißt denn dieser Prinz?“, fragte sie über die Schulter nach hinten, erhielt aber keine Antwort, da Kiki längst gegangen war.
    Erneut wandte sich Emily ihrem Spiegelbild zu, doch statt ihrer jetzt blühenden Gesichtsfarbe sah sie nur eine trostlose Zukunft ohne Ballett vor sich. Kaum zu glauben, dass sie noch vor knapp einem Jahr das Dornröschen in der Abschlussklasse der Royal Ballet School getanzt hatte. Dort hätte es auch niemanden irritiert, wenn eine Königliche Hoheit danach verlangt hätte, sie nach der Aufführung in ihrer Garderobe zu treffen.
    Doch heute war sie keine Solistin in Covent Garden, sondern eine unbezahlte Tanzlehrerin in einem Gemeindezentrum für Jugendliche, das ums blanke Überleben kämpfte. Emily seufzte leise, wandte ihrem Spiegelbild den Rücken zu und zupfte ihr T-Shirt zurecht.
    In einem Jahr konnte eine Menge passieren und sich alles ändern.
    Während sie ihre Gedanken entschieden zurück in die Gegenwart lenkte, beeilte sie sich, zu ihren Kindern zu kommen.
    Hinter der Bühne streifte sie die Schuhe ab und verdrehte die Augen, als sie spürte, wie die rauen Dielenbretter ihre Strümpfe ruinierten. Na, prima! Genau das hatte ihr noch gefehlt! Da sie momentan sogar mit der Miete im Rückstand war, konnte sie sich eine neue Strumpfhose genauso wenig leisten wie ein Abendkleid!
    Leichtfüßig eilte sie die Stufen hinauf und sah durch die halbgeöffneten Vorhänge ihre kleinen Schülerinnen, die sehr gerade und steif in einer Reihe standen. Tiefe männliche Stimmen verrieten ihr, dass auch der königliche Besuch bereits anwesend war. Mit gesenktem Blick schlüpfte Emily durch den Vorhangspalt, stellte sich unauffällig neben ihre Tanztruppe und schaute die Reihe entlang in die Richtung, in die alle kleinen Köpfe zeigten.
    Ihr Herzschlag stockte, als sie die breiten Schultern sah und die rötlichen Reflexe im ungebändigten dunklen Haar, während er sich herunterbeugte, um mit einer der kleinen Ballettratten zu reden. Emilys Magen krampfte sich zusammen. Er war es tatsächlich! Die Königliche Hoheit, von der Kiki gesprochen hatte, war niemand anders als Luis Cordoba, Kronprinz von Santosa. Und in diesem Moment steuerte er mit schnellen, entschlossenen Schritten direkt auf sie zu.
    Die Kinder fielen eines nach dem anderen in einen Hofknicks, doch er beachtete sie kaum. Emily hatte das Gefühl, einem heranbrausenden Schnellzug mitten auf den Schienen im Weg zu stehen.
    Er wird mich nicht erkennen! redete sie sich fieberhaft ein. Wie sollte er auch? Sie hatten sich nur einmal gesehen, und dann auch nur wenige Minuten, in einer Situation, die sich von dieser um Lichtjahre unterschied. Er war sicher schon Tausenden von Frauen begegnet und hatte sie geküsst.
    Irgendjemand sagte etwas. Emily blinzelte und riss sich zusammen. Es war der Vertreter der Jugendbehörde, den sie bereits kannte, weil er das Zentrum mehrfach besucht und in Augenschein genommen hatte, um Gründe für die Schließung zu sammeln.
    „Das ist eine unserer freiwilligen Praktikantinnen, die sich darum bemühen, den jungen Leuten andere Perspektiven für ihr Leben aufzuzeigen. Miss Jones ist Absolventin der Royal Ballet School …“
    Wie eine Marionette neigte Emily den Kopf und sank in einen tiefen Hofknicks. Das verlangte nicht nur die Etikette, sondern es erlaubte ihr auch, das Gesicht vor dem Mann zu verbergen, der sie in einer dunklen Ecke des Gartens von Balfour Manor mit einer Leidenschaft und Arroganz geküsst hatte, die sie damals schockiert, erregt und zu Tode geängstigt hatte.
    Ruf mich an, wenn du erwachsen bist.
    Emily stählte sich innerlich, hob den Blick … und kollidierte mit dem Schnellzug. Zumindest hatte sie das Gefühl, als sie in Luis’ goldgesprenkelte Augen schaute, in denen zynisches Amüsement funkelte.
    „Wie interessant, Miss … Jones , wenn ich richtig verstanden habe?“ Fragend hob er die Brauen.
    Verflixt, dieser sexy Akzent! Kein Spanisch, da hatte Kiki sich verhört. Es war Portugiesisch und lenkte sie sogar kurzfristig von dem zweifelnden Unterton in der dunklen, samtenen Stimme ab. Dass sie sich gezwungen sah, ihren echten Namen zu verleugnen, war tatsächlich ein wunder Punkt für Emily. Aber was blieb ihr anderes übrig, wenn sie ihre Anonymität wahren wollte?
    Und jetzt tauchte ausgerechnet dieser Mann hier auf, drohte, sie zu enttarnen und damit ihr mühsam aufgebautes neues Leben zu zerstören. Einfach so, aus Spaß!
    „J…ja“, stammelte sie

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