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Emily und der Playboy-Prinz

Emily und der Playboy-Prinz

Titel: Emily und der Playboy-Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: INDIA GREY
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für Umständen du hier lebst …“
    Zum ersten Mal in seinem Leben war Luis um Worte verlegen. Das missfiel ihm gründlich, und er stieß einen unterdrückten Fluch in seiner Landessprache aus, bevor er weitersprach. „Jetzt ist es eben zu meiner Sache geworden, ob es dir passt oder nicht! Also werde ich dafür sorgen, dass du etwas Anständiges isst. Dabei kannst du mir erklären, was hier überhaupt vor sich geht.“
    Irgendetwas in seiner Stimme ließ sie die scharfe Entgegnung herunterschlucken, die ihr bereits auf der Zunge gelegen hatte. Der Luis Cordoba, den sie kannte, war ein lachender sorgloser Playboy gewesen, dem es nur darum ging, sich zu amüsieren. Seine wichtigsten Entscheidungen gipfelten darin, welche Party er als Nächstes besuchen und welche Frau er als Nächstes verführen wollte.
    Dieser Mann neben ihr war anders – härter, kühler und möglicherweise noch gefährlicher als zuvor.
    Der Wagen hatte inzwischen an Geschwindigkeit zugelegt. Der sommerliche Himmel leuchtete in allen Schattierungen von Orange, und erst jetzt fiel Emily auf, dass sie stadtauswärts fuhren. Als Luis von Dinner redete, hatte sie an ein Restaurant im Londoner West End gedacht. Doch der Verkehr wurde zunehmend spärlicher, während sie London langsam hinter sich ließen.
    Von den ungewöhnlichen Ereignissen des Tages völlig ausgelaugt, saß Emily stumm und aufrecht zwischen den beiden eleganten Männern und hielt den Blick starr geradeaus gerichtet. Sie war so entsetzlich müde. Nicht nur wegen dieses verrückten Treffens, sondern als Folge der letzten Monate, in denen sie gekämpft, gelitten und verzweifelt versucht hatte, den Kopf nach ihrer Flucht von Zuhause über Wasser zu halten.
    Erschöpft lehnte sie den Kopf gegen das weiche Leder und schloss die Augen. Die Dunkelheit hinter ihren Lidern machte ihr Luis’ beunruhigende Gegenwart nur noch bewusster. So lässig er auch neben ihr im Sitz lümmelte und eine Miene blasierter Überlegenheit zur Schau stellte, spürte sie seine unterschwellige Anspannung doch mit jeder Faser ihres Körpers.
    Doch als ihr Kopf irgendwann gegen seine Schulter sank, und der würzige Duft von Weißdorn durchs Fenster ins Wageninnere drang, löste sich alle Angst vor ihm in Luft auf.
    Emily fühlte sich ganz einfach … sicher.

3. KAPITEL
    „Oscar? Hier ist Luis.“
    Am anderen Ende der Leitung entstand eine kurze Pause. „Luis … gut, von dir zu hören.“ Die Begrüßung war durchaus höflich, doch eine gewisse Besorgnis und Zurückhaltung in Oscar Balfours Stimme war nicht zu überhören. „Wenn du nur anrufst, um dich für den gestrigen Abend zu bedanken, sei versichert, das ist nicht nötig.“
    „Du traust mir weit mehr Benehmen zu, als ich vorweisen kann, fürchte ich“, entgegnete Luis humorvoll, um die Spannung abzubauen. „Aber deshalb rufe ich nicht an, sondern um dir zu sagen, dass ich Emily gefunden habe.“
    „Emily?“ Augenblicklich war Oscar hellwach, und der raue Ton in seiner Stimme ließ Luis zusammenzucken. „Mein Gott, wo? Wie geht es ihr? Ist alles in Ordnung mit ihr?“
    „Ja“, beeilte Luis sich zu versichern und machte eine Pause, als er an Emilys blasse, eingefallene Wangen dachte und an die Zerbrechlichkeit ihres grazilen Körpers und die dunklen Schatten unter den wundervollen blauen Augen. „Sie gibt Ballettunterricht in einem Jugendzentrum, das ich heute besucht habe. Es ist eine Art Hilfsprojekt für benachteiligte Kinder.“
    Vom Pink Flamingo erzählte er dem aufgelösten Vater lieber nichts.
    „In London? Sag mir die Adresse. Ich lass Fleming sofort den Wagen vorfahren und bin so schnell wie möglich dort!“
    „Keine Chance.“ Luis stand auf und schenkte sich einen Schluck Whisky ein. „Ich habe sie zum Dinner mit in mein Hotel genommen. Nach dem, was in den Zeitungen stand, war dein Tag heute anstrengend genug. Lass mich erst in Ruhe mit ihr reden. Morgen werde ich dir dann alles berichten.“
    Als Oscar antwortete, klang seine Stimme unsicher und schwach. Nichts an ihr erinnerte an den stolzen Patriarchen einer der ältesten und bedeutendsten Familien des britischen Königreichs oder den erfolgsgewohnten Geschäftsmann und Kopf eines Milliardenunternehmens. „Also gut, wenn du das für besser hältst. Ich habe heute tatsächlich noch ein paar sehr wichtige Dinge zu klären. Und vielleicht kommst du im Moment sogar besser an sie heran als ich.“
    Nach einem kurzen Zögern fuhr er müde fort: „Wir hatten einen schrecklichen

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