Emily und der Playboy-Prinz
kleine Liebesgeschichte, um vom gegenwärtigen, besorgniserregenden Zustand seiner Majestät abzulenken. Wenn Sie das also bitte im Hinterkopf behalten, während Sie mit Miss Balfour am Arm vom Jet zur wartenden Limousine schreiten werden.“
„Und was dabei tun?“, fragte Luis zynisch. „Sie auf der Motorhaube vergewaltigen, um dem Klatsch den nötigen Nährboden zu geben?“
„Oh, nein, Sir …“ Tomás schien ernsthaft betroffen, richtete sich steif auf und maß Luis mit einem strengen Blick. Als er weitersprach, war seine Stimme alles andere als unterwürfig. „Wenn ich Sie erinnern darf, wir arbeiten daran, Ihr Image zu verbessern ! Hier geht es nicht um Sex, sondern darum, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass diese … Zeiten weit hinter Ihnen liegen. Die anwesenden Beobachter von der Presse sollen Sie als sensiblen, ehrenhaften und fürsorglichen Prinzen erleben.“
Luis lehnte sich zurück und lachte leise. Es war ein raues, freudloses Geräusch. „Verraten Sie mir nur noch eins, Tomás. Zweifeln Sie niemals eine dieser Aktionen an?“
„Anzweifeln, Sir? Warum? Was sollte daran falsch sein?“
„Vielleicht, dass ich lügen muss, um sympathisch und aufrichtig zu erscheinen? Oder dass ich andere Menschen für meine Zwecke benutze?“
Sein Assistent schaute angelegentlich aus dem Fenster. „Das ist Teil des Jobs, Sir“, erklärte er schlicht. „Wir tun es für die Monarchie. Für Santosa. Ah … wir setzen zur Landung an. Sie sollten Miss Balfour jetzt vielleicht doch aufwecken, Sir.“
Es war dunkel, und Emily tanzte. Es fühlte sich gut an, als ihr Körper die vertrauten Positionen einnahm.
Doch irgendetwas war falsch. Als sie ihr Bein in eine Passé -Position brachte, merkte Emily, dass sie statt Ballettschuhen Highheels an den Füßen trug. Sie schwankte gefährlich, als ein lautes Röhren die Dunkelheit um sie herum erfüllte, und erkannte erst jetzt, dass sie auf einer winzigen Plattform hoch oben über einem gähnenden Abgrund tanzte.
Jemand hielt sie mit starken Händen. Die Wärme tat ihren verkrampften Muskeln gut und erfüllte sie mit einer Zuversicht, die die lähmende Angst vor dem Absturz vertrieb. Sie konnte nicht widerstehen und gab sich dem berauschenden Gefühl hin, obwohl sie wusste, dass sie hätte weitertanzen müssen. Und dann stürzte sie ab … tiefer, immer tiefer, immer schneller, bis ein Ruck ihren Fall bremste.
Emilys Augen flogen auf, und vor ihrem Gesicht sah sie verschwommen Luis’ dunkles Antlitz. Das Gefühl der Wärme blieb. Seine Hände lagen auf ihren Schultern, und er zog sie jetzt zurück, als hätte er sich verbrannt.
Mit einem leisen Räuspern setzte Emily sich auf. Sie waren gelandet, das erklärte das Gefühl des Fallens … aber nicht, warum ihr Magen sich anfühlte, als befände er sich in einem Lift, der nach oben schwebte.
„Wir sind da“, informierte Luis sie tonlos.
Blinzelnd sah sie sich um und zwang ihren Geist in die unwillkommene Gegenwart. Hatte sie den ganzen Flug verschlafen? Und womöglich den Mund offen gehabt oder sogar geschnarcht?
„Das ist Santosa?“, fragte sie mit belegter Stimme und starrte blicklos aus dem Fenster, nur um nicht in Luis’ goldene Augen schauen zu müssen, aus denen er sie so unverwandt und eindringlich musterte.
„Ja, draußen wartet ein Wagen, der uns zum Palast bringen wird.“
Sie löste ihren Sicherheitsgurt und erhob sich etwas steif und unbeholfen aus ihrem Sitz, bemüht, auf keinen Fall ihren Reisebegleiter zu berühren. Im Kopf schwirrte ihr noch den Traum vom Tanzen, der sich wie eine Endlosschleife immer wieder abspulte. Und mit jedem Mal verstärkte sich das Gefühl von berauschender Wärme und …
Kein Wunder! dachte sie kurz darauf spöttisch, als sie den Jet verließ und ihr von draußen eine Welle feuchtschwüler Hitze entgegenschlug. Als sie leicht schwankte, legte Luis von hinten stützend eine Hand unter ihren Ellenbogen.
„Alles okay?“, fragte er.
Mit aller Macht kämpfte sie gegen die Versuchung, sich an seine breite Brust sinken zu lassen, und nickte. „Ich bin zu schnell aufgestanden“, murmelte sie rau. „Und dann die unerwartete Hitze …“
Als sie das Ende der Gangway erreichten, zog Luis seine Hand nicht weg, sondern legte sie fürsorglich um Emilys schmale Taille, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Ihren irritierten Seitenblick ignorierte er und begann stattdessen sogar noch, mit der anderen Hand an ihrem Blazer herumzuzupfen.
„Was … was
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