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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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dass er ihren Bitten entsprechen würde. Man konnte von einem Duell nicht zurückzutreten. Allerdings, die Sache mit ihrer Schwester …
    In diesem Moment ging ihm auf, dass er dem Mädchen bisher nicht etwa aus Vergnügen an dem Flirt nachgestiegen war, sondern einzig und allein, um Emma Stocktons Reaktion darauf zu beobachten. Nichts anderes hatte ihn interessiert.
    Angewidert ob dieser Selbsterkenntnis, warf er die Feder hin und marschierte aus dem Raum.

8. KAPITEL

    Emma trat aus dem Haus, mitten in den strömenden Regen. Jetzt erst bemerkte sie ihre zitternden Hände. Die Unterredung mit Charles Hawthorne war ihr schwer geworden, nicht nur wegen der ungewöhnlichen Bitte an ihn. Dazu kam, dass ihr Körper auf diesen Mann mit Gefühlen reagierte, die für eine unverheiratete Frau höchst unziemlich waren.
    Aus dem Dunkel tauchte der junge, kräftige Lakai auf, den sie zu ihrem Schutz mitgenommen und warten geheißen hatte, und beeilte sich, einen großen Regenschirm über ihr aufzuspannen. Natürlich war die Mietkutsche, die sie hergebracht hatte, längst weitergefahren. Niedergedrückt dachte sie an den Heimweg, den sie wohl zu Fuß würden zurücklegen müssen.
    Im Augenblick fühlte sie sich besiegt, doch sie gab sich nicht geschlagen. Ihr würde schon etwas einfallen, um das Duell zu verhindern, und danach würde sie sich darum kümmern, wie sie den verflixten Mann von Amy fernhalten konnte. Wenn auch alles sehr schwierig war, war es doch nicht unmöglich.
    „Miss“, sagte der junge Bursche in ihre Gedanken hinein, „ich hoffe, Sie hatten Erfolg?“
    Natürlich übertrat er damit gesellschaftliche Grenzen, aber er war etwa im gleichen Alter wie sie und auf dem Familiensitz aufgewachsen, von daher war seine Sorge verständlich. „Ich fürchte, nein, David.“
    Entschlossen schritt sie in Richtung auf ihr Londoner Heim aus. Es galt, eine ziemliche Strecke zurückzulegen, und bald waren ihre Stiefelchen von den Pfützen, denen sie nicht immer ausweichen konnte, durchnässt, und ihre Röcke und der schwere Umhang klebten ihr feucht an den Beinen.
    „Miss“, sagte David leise, „wir sollten uns unterstellen. Vielleicht kann ich eine Droschke finden.“
    „In diesem Regen kaum“, meinte sie deprimiert, denn nichts wünschte sie sich sehnsüchtiger herbei als einen Wagen, doch ehe David noch antworten konnte, rollte eine Kutsche heran, hielt neben ihnen, und der Schlag wurde geöffnet.
    Schützend stellte David sich vor sie hin, doch zu ihrem Erstaunen sprang Charles Hawthornes Diener aus dem Gefährt und sagte: „Ich soll Sie nach Hause fahren, Madam.“
    Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihn an. „Wer schickt Sie?“
    „Wer denn wohl, Miss? Ich will Ihnen nix“, fügte er beruhigend hinzu. Dann musterte er David, der den Schirm wie eine Waffe vor sich hielt. „Und Ihrem Burschen hier auch nich’.“
    Diese Geste Hawthornes kam unerwartet. Sollte sie annehmen? Mit einem Blick sah sie, dass der Wagen kein Wappen trug und die Scheiben dicht verhängt waren, außerdem war es stockfinster und das Wetter so abscheulich, dass sie unerkannt bleiben würde.
    „Danke für Ihre Hilfe“, sagte sie und ließ sich von dem riesigen Mann ins Innere helfen, wo sie auf die weinroten Samtpolster sank. Dann wandte sie sich ihrem Lakaien zu. „David?“
    „Ich steige beim Kutscher auf, Madam.“
    An den Hünen gewandt, der sich ihr gegenüber niederließ, sagte sie: „Noch einmal danke; wer weiß, ob wir eine Mietdroschke gefunden hätten.“
    Er nickte. „Genau das dachte Mr. Charles Hawthorne auch.“
    Da er den Namen übermäßig förmlich betonte, vermutete Emma, dass dieser Diener an einen zwangloseren Umgang mit seinem Herrn gewöhnt war. Neugierig fragte sie: „Sind Sie schon lange in seinem Dienst?“
    Ausdruckslos antwortete er: „Lange genug.“
    Nachdenklich fragte sie sich, wie Charles Hawthorne wirklich war. Er verfolgte ihre Schwester mit einem verstörenden Mangel an Rücksicht, missachtete die Regeln der Gesellschaft, und hier vor ihr saß ein Mann, ihm offensichtlich treu ergeben, der aussah, als passte er eher in den Boxring als in ein Herrenhaus. Verwirrt schüttelte sie den Kopf.
    Wenig später hatten sie ihr Ziel erreicht, und der hünenhafte Diener half ihr aus der Kutsche. Er begegnete Emmas forschendem Blick mit ausdrucksloser Miene. „Ich kann schweigen, Madam“, sagte er feierlich.
    „Ich danke Ihnen“, entgegnete sie, dann eilte sie unter dem Schirm, den David schützend über

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