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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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hatte. Von ihrer Mutter hatte sie gelernt, wie man ihn am besten behandelte, denn er neigte dazu, störrisch zu werden, wenn man ihm nicht die Initiative überließ.
    „Ich komme gleich zur Sache, Emma: Du musst Amy verbieten, weiter mit Charles Hawthorne zu verkehren. Er ist ein Frauenheld, besitzt keinen Titel und ist absolut nicht annehmbar.“ Er schöpfte Luft und fügte hinzu: „Ich weiß nicht, wieso du sie bisher nicht von ihm fernhalten konntest.“
    Einen Augenblick sah sie auf ihre im Schoß verschlungenen Hände nieder, bis sie sich so weit in der Gewalt hatte, dass sie ruhig antworten konnte. „Charles Hawthorne wird überall empfangen, man kann ihm in der Gesellschaft unmöglich ausweichen, und ihn zu brüskieren würde zu einem Eklat führen.“
    „Dann muss ich euch von nun an begleiten. Was steht für heute auf dem Programm?“
    Für diesen Vorsatz sprach nur eines – solange er in ihrer Gesellschaft war, würde er nicht spielen können. „Für den Abend ist nichts geplant, aber es steht ein Nachmittagsbesuch bei Lady James an.“ Sie sah, wie er das Gesicht gelangweilt verzog.
    Doch er straffte sich und sagte wild entschlossen: „Nun gut, ich werde mit euch kommen.“
    „Dann werde ich Lady James benachrichtigen, dass du dabei bist, denn es gehört sich nun einmal nicht, uneingeladen zu erscheinen. Entschuldige mich also.“ Sie ging zur Tür, dann sah sie sich noch einmal nach ihm um.
    Seine autoritäre Haltung war dahin, unmutig sagte er: „Ich bin in meinem Club, gib mir dort Bescheid.“
    Was das bedeuten würde, wusste Emma sofort. Er würde wieder spielen und wieder verlieren. Und sie konnte ihn nicht einmal zurück aufs Land schicken, da er auf Papas ausdrücklichen Befehl hier war. Doch sie konnte und würde etwas unternehmen, damit das drohende Duell nicht stattfand.

9. KAPITEL

    Erleichtert stieß Emma die Luft aus. Sie hatte so überzeugend Kopfweh und Übelkeit vorgeschützt, dass ihr Bruder nach heftigem Sträuben letztendlich einlenken musste und Amy, wie es seine Pflicht war, auf einen am heutigen Abend stattfindenden Ball begleitete.
    Entschlossen stieg Emma aus dem Bett. Nun konnte sie ihren Plan in aller Ruhe durchführen.
    Betty kam herein. „Sie sind fort, Miss.“ Besorgt musterte sie die junge Frau.
    „Ich weiß, du missbilligst mein Vorhaben, aber ich weiß wirklich nicht, was ich sonst tun könnte.“
    „Sie könnten Master Bertram einsperren. Dann gäbe es auch kein Duell. Im Übrigen dürften Sie eigentlich gar nicht davon wissen. Das ist Männersache.“
    „Ja, doch da Bertram es nun einmal ausgeplaudert hat, werde ich dafür sorgen, dass es nicht stattfindet – zumindest muss ich es versuchen.“
    Emma schlüpfte in ein schlichtes Wollkleid, richtete ihre Frisur und setzte sich an ihren kleinen Sekretär, wo sie eine kurze Nachricht verfasste:
    Bitte sprechen Sie bei mir vor. Ein Diener wird Sie herbegleiten.
    Ergebenst
    Ms. Stockton
    „Und nun, Betty, ruf mir bitte David.“
    „Miss, überlegen Sie es sich!“, drängte Betty, doch Emma schickte sie mit einer Handbewegung fort.
    Während sie auf den Diener wartete, schaute sie zum Fenster hinaus. Es dämmerte schon und würde vollends dunkel sein, wenn Charles Hawthorne hier eintraf, sodass er in diesem abseits gelegenen, ruhigen Stadtteil unbemerkt bliebe. Wenn er kam.
    Als David nach kurzem Klopfen eintrat, musterte sie ihn rasch, und als sie sah, dass er dunkel und unauffällig gekleidet war, reichte sie ihm das versiegelte Schreiben. „Bring das bitte zu Mr. Hawthorne. Sag ihm, du hast Anweisung, auf Antwort zu warten und ihn herzubegleiten.“
    „Und wenn er sich weigert?“
    Ebendas befürchtete sie, doch sie richtete sich tapfer auf und antwortete: „Sag ihm, ich erwarte ihn dringend.“ Als sie seine zweifelnde Miene sah, wandte sie sich rasch ab. Ihr Vorhaben musste einfach gelingen!
    Nachdem David fort war, ging sie hinunter in den Salon, wo sie Gordon um Tee bat. Dann setzte sie sich mit ihrer Tasse ans Fenster und trank hin und wieder einen beruhigenden Schluck.
    Charles sah von seiner Kladde auf, als Stoner das kleine Kontor betrat.
    „Chef, da is’ ein Mann draußen, der, der neulich die Dame begleitet hat. Gab mir diesen Brief für Sie.“ Er reichte Charles ein Schreiben. „Sagt, er soll auf Antwort warten un’ Sie zu ihr begleiten.“
    Überrascht hob Charles die dunklen Brauen, öffnete das Siegel und las. Was konnte das bedeuten? Warum sollte Ms. Stockton ihn sehen wollen,

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