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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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wusste es! Damit war ihm der ganze Spaß an dem kleinen Geplänkel vergangen. Er seufzte. „Und warum sind Sie dann hier?“
    Den Blick gesenkt, wand und drehte sie ihr Retikül in den Händen, bis eines der Bänder riss. „Bitte duellieren Sie sich nicht mit Bertram“, brachte sie erstickt hervor.
    Ihm war klar, wie schwer ihr diese Bitte gefallen war. Nicht nur hatte sie ihren Stolz aufgeben müssen, sondern setzte, indem sie ihn aufsuchte, auch noch ihren Ruf aufs Spiel. Doch er konnte ihren Wunsch nicht erfüllen. Auch er hatte seinen Stolz. „Es wäre an Bertram, zurückzutreten. Er hat mich gefordert.“
    „Sie könnten absagen.“
    „Nein, unmöglich. Man würde mich als Feigling brandmarken.“
    „Wer würde Sie denn feige schimpfen? Sie gelten als ein Meisterschütze, wohingegen Bertram auf zwanzig Fuß kein Scheunentor trifft. Ihre Kugel würde ihn durchbohren, noch ehe er richtig gezielt hat.“
    Er hatte den unvernünftigen Wunsch, sie zu trösten. „Ich werde in die Luft schießen.“
    „Bah! Damit würden Sie doch eingestehen, dass Bertram Sie zu Recht forderte. Bisher behaupteten Sie, es gäbe keinen Grund dazu – trotz Ihres Getändels mit Amy.“
    „Bezweifeln Sie meine Worte? Ich bin es nicht gewöhnt, ein Lügner genannt zu werden.“ Bewusst hielt er seinen Ärger über ihre Beleidigung in Schach.
    Sie sah ihn forschend an, als müsste sie herausfinden, ob er im Ernst sprach. „Ich kann nicht glauben, dass Sie absichtlich danebenschießen und damit Ihr Unrecht offen eingestehen würden.“ Zögernd setzte sie hinzu: „Man würde dann vielleicht erwarten, dass Sie anschließend um Amy anhalten.“ Als er nicht sofort widersprach, riss sie erstaunt die Augen auf. „Haben Sie etwa die Absicht?“
    Zur Strafe dafür, dass sie an seinen Worten zweifelte, hätte er sie gern in dem Glauben gelassen, sagte jedoch einschränkend: „Vielleicht. Fragte ich Sie nicht neulich, was Sie täten, wenn ich eine Heirat im Sinn hätte?“
    Verdrießlich runzelte sie die Stirn. „Und ich antwortete, Ihr Antrag wäre nicht willkommen.“
    „Dann könnte ich also, in dem sicheren Bewusstsein, abgelehnt zu werden, um Ms. Amy anhalten.“
    Einen Moment schaute sie verwirrt. „Schon, aber ich glaube, Sie wollen mich nur quälen, weil ich Ihre Worte bezweifelt habe.“
    Nun war er verblüfft. „Sie sind sehr scharfsinnig.“
    „Ich habe Sie sehr gründlich beobachtet.“
    „Tatsächlich?“
    „Natürlich nur, um zu verhindern, dass Sie meine kleine Schwester kompromittieren.“
    „Natürlich“, murmelte er. Er sah, wie ein Hauch Farbe in ihre Wangen stieg. Ihr dämmerte wohl im Nachhinein, was er mit seiner Bemerkung angedeutet hatte. Ob sie auch erröten würde, wenn er sie jetzt küsste? Was er gerade zu gern wollte. Eine ziemlich verstörende Feststellung. Sie glich in keiner Weise den Damen, mit denen er üblicherweise schäkerte.
    Unvermittelt erhob sie sich. „Da Sie nicht von dem Duell zurücktreten wollen, brauche ich Sie nicht länger zu belästigen.“
    Auch Charles stand auf. „Es tut mir leid, dass Sie vergeblich gekommen sind.“
    Sie presste ihre vollen Lippen fest zusammen und sog tief die Luft ein. Charles konnte den Blick nicht von ihrem sich hebenden und senkenden Busen abwenden, obwohl die Stofflagen kaum etwas enthüllten, jedoch gaukelte seine Fantasie ihm genug vor, um auch seinen Atem schwerer werden zu lassen. Dann rügte er sich deswegen. Schließlich mochte er die Frau nicht einmal. Allerdings wusste er längst, dass Verlangen nicht unbedingt davon abhing, ob man jemanden mochte.
    Befangen nestelte sie an den Schnüren ihres Retiküls. „Überlegen Sie es sich bitte noch einmal, treten Sie zurück – und lassen Sie von meiner Schwester ab.“
    „Es tut mir leid, ich muss Sie enttäuschen“, sagte er weich, doch in ihm kochte der Zorn über ihren Vater und ihren Bruder, die beide nicht ihrer Verpflichtung, den Schwestern schützend zur Seite zu stehen, nachkamen.
    „Das kann ich kaum glauben, sonst würden Sie sich bemühen, mir zu helfen. Aber mir wird schon noch etwas einfallen. Es darf nicht sein, dass Bertram zu Schaden kommt, noch, dass Sie Amy ihre Chancen auf dem Heiratsmarkt verderben.“
    „Ich schade Ihrem Bruder, indem ich in die Luft schieße, und hindere Ihre Schwester an einer guten Partie, indem ich mit ihr flirte?“, rief er sarkastisch. „Sie gestatten, dass ich anderer Meinung bin! In Wahrheit werden meine Aufmerksamkeiten eher das Interesse

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