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Emma im Glück

Emma im Glück

Titel: Emma im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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Geld dabei …«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Die Preise sind gestiegen. Schließlich musste ich auch die Busfahrt bezahlen. Außerdem wird alles teurer.« Das sagt Mama immer, wenn sie vom wöchentlichen Großeinkauf nach Hause kommt. Und dabei seufzt sie schwer und schüttelt den Kopf.
    Nach einigem Hin und Her lieh sich Simone einen Euro von Meike, damit sie doch noch ihre Runde schieben konnte. Caro kam pünktlich nach zehn Minuten zurück und gab den Kinderwagen an Meike weiter. Meike raste sofort los, als müsste sie ein Wettrennen gewinnen. Ich schlenderte erst mal zum
Venezia
und kaufte mir ein Eis mit drei Kugeln. Das konnte ich mir ja jetzt leisten. Ich war rundherum zufrieden.
    Der restliche Nachmittag verlief sehr entspannt. Meike war schon nach acht Minuten wieder zurück und Lisa trabte los. Danach war Melanie an der Reihe. Lili schlief immer noch. Sie machte ihre Sache wirklich gut.
    Simone musste natürlich wieder herummeckern. »Können wir Lili nicht aufwecken? Für zwei Euro will ich wenigstens ein waches Baby schieben.«
    »Auf keinen Fall!«, sagte ich energisch. Langsam ging mir Simone echt auf die Nerven. »Babys brauchen viel Schlaf, sonst werden sie krank.«
    Simone runzelte die Stirn, sagte aber nichts mehr. Sie nahm den Kinderwagen und machte sich auf den Weg. Die anderen verabschiedeten sich.
    »Hat echt Spaß gemacht«, sagte Caro.
    »Finde ich auch.« Melanies Augen leuchteten. »Lili ist wirklich ein süßes Baby. Dürfen wir nächste Woche wieder mit ihr spazieren gehen?«
    »Klar«, sagte ich großzügig. »Gleiche Zeit, gleicher Ort. Aber nur, wenn es nicht regnet.« Mir kam plötzlich eine Idee. »Ihr dürft Lili auch wickeln, wenn ihr wollt. Das kostet dann aber zwei Euro extra.«
    »Ehrlich? Toll!«, jubelte Caro. »Du kannst mich schon mal vormerken, ich bin auf jeden Fall dabei. Ich wollte schon immer mal einem Baby die Windeln wechseln!«
    Ich grinste zufrieden. Das bedeutete, dass ich nächste Woche noch mehr Geld verdienen würde – und Lili nicht einmal selbst wickeln musste.
    Während die anderen nach Hause gingen, wartete ich auf Simone. Ich sah ungeduldig auf die Uhr. Simone war schon drei Minuten zu spät. Wenn sie nicht gleich kam, würde ich meinen Bus verpassen. Hoffentlich war nichts passiert …
    Da bog Simone mit dem Kinderwagen um die Ecke. Ich atmete erleichtert auf – bis ich das Geschrei hörte. Lili war aufgewacht. Ich sprang auf und lief den beiden entgegen. »Da bist du ja endlich!«, fuhr ich Simone an. »Wo hast du denn gesteckt? Du warst keine zehn Minuten, sondern eine Viertelstunde weg!«
    Simone zuckte mit den Schultern. »Sorry, ich hab noch jemanden getroffen.«
    Ich schnappte mir den Kinderwagen. »Das nächste Mal bist du pünktlich, klar? Oder du musst nachzahlen.«
    Simone steckte die Hände in die Hosentaschen. »Ja, ja, schon gut, reg dich nicht so auf.«
    Ich drehte mich um, ohne mich von Simone zu verabschieden. So eine dumme Gans! Sie dachte wohl, sie könnte sich alles erlauben. Schnell schob ich Lili über den Marktplatz in Richtung Bushaltestelle.
    »Ganz ruhig, Lili.« Ich tastete im Kinderwagen nach dem Schnuller. »Wir fahren jetzt nach Hause, okay?«
    Aber Lili schrie immer weiter. Ich hatte keine Zeit, länger nach dem Schnuller zu suchen. Wenn ich den Bus nicht verpassen wollte, musste ich mich beeilen. Ich fasste den Griff des Kinderwagens fester und rannte los. In letzter Sekunde erreichten wir die Haltestelle. Kaum hatte ich den Kinderwagen in den Bus geschoben, schlossen sich zischend die Türen hinter uns.
    »Geschafft!«, seufzte ich erleichtert.
    Jetzt fand ich auch endlich den Schnuller. Kaum hatte ich ihn Lili in den Mund gesteckt, begann sie heftig zu saugen. »Du hast Hunger, was?«, sagte ich. »Keine Sorge, bald kriegst du was.«
    Zufrieden ließ ich mich neben dem Kinderwagen auf einen Sitz fallen. Obwohl ich eigentlich den ganzen Nachmittag nur herumgesessen hatte, war ich erschöpft. Aber der Einsatz hatte sich gelohnt!
     
    Zu Hause wartete Rudi schon auf uns. Er saß in der Küche, trank Kaffee und futterte Kekse. Als ich hereinkam, sprang er auf. »Da seid ihr ja endlich! Wo ist Lili?«
    Ich deutete mit dem Daumen über meine Schulter. »Im Flur. Sie liegt noch im Kinderwagen.«
    »Ist alles in Ordnung?«, wollte Rudi wissen. »Hat sie geweint? Was habt ihr gemacht?«
    »Nichts Besonderes«, antwortete ich ausweichend. »Wir sind ein bisschen spazieren gegangen. Lili hat die meiste Zeit geschlafen.« Das

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