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Emma im Glück

Emma im Glück

Titel: Emma im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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erleichtert aus und wir begannen schweigend zu essen. Das cremige Vanilleeis schmolz langsam auf meiner Zunge, und ich merkte, wie meine Wut verrauchte. Das ist oft so bei mir. Ich werde schnell wütend und genauso schnell rege ich mich wieder ab.
    »Die Einladungskarten sind echt chic, oder?« Ich nickte zu der Karte hinüber, die neben Bastians Eisbecher auf dem Tisch lag. »Oma hat sie extra in Dederstadt drucken lassen. Zur Hochzeit kommt fast ganz Tupfingen. Oma und Pfarrer Pauli haben über hundert Leute eingeladen!«
    »Wahnsinn. Wird ja eine richtig große Party.« Bastian schob sich noch einen Löffel Eis in den Mund.
    »Ich freu mich schon total. Nach der Trauung gibt es einen Sektempfang vor der Kirche. Und abends wird im Gemeindezentrum gefeiert. Wir sollen alle bei der Dekoration helfen. Mona und ich wollen ganz viele Herzen aus Pappe ausschneiden und unter die Decke hängen. Das sieht bestimmt super aus, meinst du nicht auch?« Ich redete weiter, ohne Bastians Antwort abzuwarten. »Aber weißt du, was das Beste ist? Mona und ich sollen Omas Brautjungfern werden! Ist das nicht irre? Wir bekommen extra neue Kleider, am Wochenende gehen wir mit Mama shoppen. Und beim Gottesdienst dürfen wir direkt hinter der Braut in die Kirche einziehen. Hoffentlich stolpere ich nicht über meine eigenen Füße oder lasse den Blumenstrauß fallen …«
    »Ach was, du schaffst das schon.« Bastian kratzte seinen Eisbecher aus. »Gibt’s auch was zu essen?«
    »Na klar. Zum Sektempfang gibt es Häppchen, nachmittags Kuchen und abends ein großes Buffet. Ich sag’s dir, das wird superlecker. Nach dem Essen spielt eine Band und es wird getanzt. Ich muss vorher unbedingt noch tanzen lernen. Sag mal, hast du vielleicht Lust, mit mir zu üben? Wäre doch super, wenn wir auf der Hochzeit alle mit unseren Tanzkünsten beeindrucken könnten!«
    Bastian verzog das Gesicht. »Nee, lass mal. Ich steh nicht so auf Tanzen.«
    »Warum denn nicht? Macht bestimmt Spaß. Jetzt komm schon!«
    Doch Bastian schüttelte stur den Kopf. »Das ist nichts für mich, sorry, Emma.«
    Ich seufzte. Manchmal stellen sich Jungs wirklich furchtbar an. Was ist denn so schlimm am Tanzen? Aber ich hatte keine Lust, mich schon wieder mit Bastian zu streiten, darum hackte ich nicht weiter auf dem Thema herum.
    »Ist ja auch egal. Hauptsache, du kommst.« Ich schob meinen leeren Eisbecher zur Seite.
    »Ja, mal sehen«, murmelte Bastian ausweichend. Dann sah er mich an. »Übrigens hat meine Mutter gestern bei Bruno angerufen. Ich bin jetzt nicht mehr im Schwimmverein.«
    Ich versuchte, so zu tun, als würde mir das nichts ausmachen. Trotzdem traf mich die Nachricht wie ein Schlag in den Magen. »Schade. Du warst immer einer der Besten. Ohne dich haben wir bei den nächsten Meisterschaften vermutlich keine besonders guten Chancen.«
    »Ach was, ihr kriegt das auch ohne mich hin.« Bastian warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Tut mir leid, aber ich muss los.«
    »Jetzt schon?«, fragte ich enttäuscht. »Du bist doch gerade erst gekommen.«
    »Ich hab gleich Training.« Bastian stand auf. »Wir sehen uns ja morgen in der Schule.«
    Ich nickte. »Sollen wir am Wochenende zusammen ins Hallenbad gehen? Wir könnten mal wieder ein kleines Wettschwimmen veranstalten, damit du nicht aus der Übung kommst.«
    »Ja, mal sehen.« Bastian lächelte mir zum Abschied zu. »Bis morgen, Emma.«
    Er ging zu seinem Fahrrad, schwang sich auf den Sattel und fuhr davon. Zum Fußballtraining.
    Ich blieb noch eine Weile sitzen. Ich hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend, aber ich wusste nicht genau, was es war. Es fühlte sich so an, als würde ein kleiner, kalter Kieselstein in meinem Bauch herumrollen.
    Die Sonne verschwand hinter einer dicken Wolke und ich fröstelte. Mir wurde plötzlich kühl. Ich zog meine Jacke über, aber das half kein bisschen. Schließlich machte ich mich langsam auf den Weg zur Bushaltestelle.
     
    Beim Abendbrot redete Mona die ganze Zeit von Zahnspangen.
    »Es dauert nur zwei oder drei Jahre, dann hat man total gerade Zähne. Ist das nicht toll? Fast alle Mädchen aus meiner Klasse haben eine Zahnspange. Kann ich nicht auch eine bekommen?«
    Gesa schüttelte den Kopf. »Kommt gar nicht infrage. Weißt du, was so was kostet? Das ist ein Fass ohne Boden.«
    »So teuer ist es gar nicht«, behauptete Mona. »Ich hätte so gerne auch gerade Zähne. Bitte!«
    »Ich weiß wirklich nicht, was du hast«, sagte Gesa. »Deine Zähne sind völlig in

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