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Emma im Glück

Emma im Glück

Titel: Emma im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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ganze Gesicht. »Dann nichts wie los!«
     
    Eine halbe Stunde später saßen wir auf orangefarbenen Plastikstühlen im Dederstädter Sportstadion, während sich vor uns auf dem Rasen die beiden Mannschaften um den Ball kloppten. Bastian und die anderen feuerten die Mannschaft ihres Vereins an. Ich gähnte. Fußball war sooo öde!
    »Gefällt’s dir?«, fragte Klara, die sich neben mich gesetzt hatte. Heute trug sie mal keinen Trainingsanzug, sondern Jeans und T-Shirt. Mir fiel auf, dass sie jede Menge Sommersprossen auf der Nase hatte. Stand ihr gar nicht schlecht. Ob Bastian Sommersprossen gut fand?
    »Geht so.« Ich versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken.
    »Du stehst nicht so auf Fußball, was?«, fragte sie weiter.
    »Na ja …« In diesem Moment fiel ein Tor und alle sprangen auf.
    »Tooor!«, grölte Bastian neben mir.
    Klara hüpfte auf und ab wie ein Flummi. Die anderen Jungs fielen sich in die Arme und führten Freudentänze auf. Ich kam mir vor wie in einem Irrenhaus.
    »Bin gleich wieder da«, murmelte ich und kämpfte mich durch die Fans in Richtung Toiletten. Niemand achtete auf mich. Niemand rief mir hinterher. Niemand versuchte, mich zurückzuholen. Wahrscheinlich war den anderen überhaupt nicht aufgefallen, dass ich verschwunden war. Und Bastian schien sich auch prima ohne mich zu amüsieren. Ich fragte mich, warum ich überhaupt mitgekommen war.
    Eigentlich musste ich gar nicht, aber ich ging trotzdem aufs Klo. Als ich fertig war, überlegte ich kurz, ob ich einfach nach Hause fahren sollte. Mich würde hier bestimmt niemand vermissen. Doch der Picknickkorb stand noch neben meinem Platz. Außerdem war es nicht meine Art, einfach so klein beizugeben.
    Ich straffte die Schultern. Was fiel diesen Fußballtypen überhaupt ein, an Bastians Geburtstag einfach so aufzukreuzen und mir meine Überraschung zu verderben? Denen würde ich bestimmt nicht das Feld überlassen! Sobald dieses bescheuerte Fußballspiel zu Ende war, würde ich Bastian hier weglotsen, damit endlich der romantische Teil des Tages beginnen konnte.
    Entschlossen marschierte ich zurück zu den anderen. Die Halbzeitpause hatte gerade begonnen und die meisten Fans strömten zur Bratwurstbude am Spielfeldrand. Bastian und seine Freunde hockten immer noch auf ihren Plätzen.
    Torben begrüßte mich mit einem zufriedenen Schmatzen. »Hey, Emma!«, nuschelte er mit vollem Mund. »Die belegten Brötchen sind echt lecker!«
    Bastian nickte. Er biss gerade von einem Käsebrötchen ab, das ich zu Hause liebevoll mit Gurken und Tomaten garniert hatte. »Super Idee von dir, was zu essen mitzunehmen.«
    Zwei andere Jungs aus Bastians Mannschaft, die Yannick und Timon hießen, wenn ich mich richtig erinnerte, warfen sich gegenseitig Fleischbällchen in den Mund. Die Tüte mit den Gummibärchen lag aufgerissen auf meinem Platz. Sie war halb leer.
    Ich starrte mit offenem Mund auf den Picknickkorb, in dem nur noch das Obst und die Pralinenschachtel lagen. Ausnahmsweise fehlten mir die Worte (und das will bei mir schon was heißen).
    Klara machte ein schuldbewusstes Gesicht. Sie war die Einzige, die nichts aß. »Ich hab ihnen gesagt, dass es dir wahrscheinlich nicht recht ist, wenn sie alles auffuttern. Aber sie wollten nicht auf mich hören …«
    Ich klappte den Mund wieder zu und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Was fällt euch ein, einfach an meinen Korb zu gehen?«, schnauzte ich Torben und die anderen an. »Das Essen war nicht für euch bestimmt!«
    »Jetzt reg dich doch nicht so auf.« Torben hatte das Brötchen aufgefuttert und wischte sich die fettigen Finger an seiner Hose ab.
    »Ich reg mich auf, so viel ich will!«, schrie ich.
    Torben verdrehte die Augen. »Ist deine Freundin immer so hysterisch?«, fragte er Bastian.
    Ich war kurz davor, vor Wut zu platzen.
    »Kannst du vielleicht auch mal was sagen?«, zischte ich Bastian an.
    Bastian hielt immer noch das angebissene Käsebrötchen in der Hand. Er sah ziemlich ratlos aus.
    »Tut mir leid, Emma … ich wollte nicht … ich wusste nicht …«, stammelte er. »Warum bist du denn auf einmal so sauer?«
    »Weil das Essen für dich und mich gedacht war und nicht für deine verfressenen Fußballkumpels!«, rief ich. »Ich wollte dich mit einem Picknick im Park überraschen. So, jetzt weißt du’s.«
    Torben warf den anderen einen spöttischen Blick zu und verdrehte die Augen, aber das war mir egal. Sollten sie doch denken, was sie wollten. Ich schnappte mir den Korb mit den

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