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Emma im Glück

Emma im Glück

Titel: Emma im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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dass wir in einer Klasse sind?«, flüsterte Klara. »Und nun sitzen wir auch noch nebeneinander!«
    »Ja, echt toll«, murmelte ich. Dann beugte ich mich tiefer über mein Buch und tat so, als würde ich mich voll und ganz auf die Matheaufgaben konzentrieren.
     
    In der Pause wich Klara nicht von meiner Seite. Sie klebte an mir wie in der Sonne geschmolzenes Kaugummi und redete ohne Punkt und Komma. Ich antwortete ziemlich einsilbig und nach einer Weile hörte sie endlich auf zu quatschen.
    »Sag mal, nerve ich dich?«, fragte sie, als wir die Pausenhalle betraten.
    »Ja … nein.« Ich schaffte es einfach nicht, ihr die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. »Es liegt nicht an dir. Ich bin heute einfach nicht so gut drauf.«
    »Ist es wegen Bastian?«, wollte Klara wissen. »Du warst gestern ziemlich sauer, oder?«
    Ich winkte schnell ab. »Ach was, halb so wild.«
    Klara war so ziemlich die Letzte, mit der ich über Bastian reden wollte.
    »Sag mal …« Sie zögerte. »Seid ihr eigentlich zusammen?«
    Die Frage brachte mich total durcheinander. »Wieso? Hat Bastian vielleicht etwas anderes behauptet?«
    Klara schüttelte schnell den Kopf. »Nein, natürlich nicht.«
    Ich konnte mir schon denken, was das hieß. Wahrscheinlich hatte er seinen Fußballkumpels überhaupt nichts von mir erzählt, der Feigling.
    »Bastian und ich sind schon total lange zusammen«, sagte ich so würdevoll wie möglich. »Schlag ihn dir also besser gleich aus dem Kopf, klar?«
    Klara wurde rot. »Da hast du was missverstanden. Bastian und ich sind nur Freunde, sonst nichts …«
    Ich glaubte Klara kein Wort. In diesem Moment tippte mir jemand von hinten auf die Schulter. Ich fuhr herum. Aber es war nicht Bastian, wie ich gehofft hatte, sondern Daniel. Er grinste. »Hey, Emma. Lange nicht gesehen.«
    »Stimmt«, sagte ich matt. »Hallo.«
    Jonas tauchte neben Daniel auf. »Das ist Jonas«, stellte Daniel vor. »Er ist neu in unserer Klasse.«
    »Wir kennen uns schon«, murmelte ich.
    »Echt?« Daniel fuhr sich mit beiden Händen durch seine stoppeligen Haare. Er trug mal wieder sein Lieblings-T-Shirt mit dem Totenkopf drauf. »Stell dir vor, Jonas spielt Schlagzeug!« Es klang so, als müsste ich bei dieser weltbewegenden Neuigkeit vor Freude einenLuftsprung machen.
    »Aha«, sagte ich.
    »Wir suchen doch schon seit Ewigkeiten einen Schlagzeuger für unsere Band!« Daniel grinste. »Endlich haben wir ihn gefunden.«
    »Oh. Toll.« Ich versuchte, zumindest ein bisschen begeistert zu klingen.
    Daniel und sein Kumpel Markus probierten schon länger, eine Heavy-Metal-Band aufzuziehen. Irgendwie hatte es nie so richtig geklappt, wahrscheinlich, weil Daniels Gesang ziemlich schräg war und Markus nur ein paar Akkorde auf der Gitarre hinbekam. Aber sie trafen sich regelmäßig zum Proben im Keller von Rudis Haus.
    »Heute Nachmittag ist die erste Probe zu dritt«, erzählte Daniel weiter. »Jetzt können wir endlich so richtig losrocken!«
    »Klingt gut«, sagte ich und schielte über Daniels Schulter. Bastian war immer noch nicht zu sehen.
    Stattdessen fiel mir auf, dass Mona recht gehabt hatte. Ein paar Mädchen starrten tatsächlich zu uns herüber – und das lag bestimmt nicht an Klara oder mir. Und auch nicht an Daniel mit seinem Totenkopf-Shirt. Es war Jonas, der die Blicke auf sich zog. Dabei stand er einfach nur da, ohne etwas Besonderes zu machen. Ich verstand immer noch nicht so richtig, was Mona und die anderen Mädchen an ihm fanden. Eigentlich sah er völlig normal aus. Okay, er war ziemlich groß. Und er hatte schöne braune Augen. Seine dunklen Haare hingen ihm fransig in die Stirn …
    Jetzt hatte er meinen Blick bemerkt und lächelte mir zu. Sofort wurde ich rot und sah schnell wieder weg. Hoffentlich hielt er mich nicht für eine dieser hohlen Tussis, die irgendwelche Jungs anhimmeln, nur weil sie halbwegs passabel aussehen. Das ist nämlich echt nicht mein Ding!
    Am anderen Ende der Pausenhalle sah ich einen blonden Haarschopf in der Menge. Bastian!
    Ich reckte den Hals. Aber Bastian sah mich nicht. Oder tat er vielleicht nur so? Jedenfalls kam er nicht rüber, sondern verschwand mit Torben nach draußen. Wahrscheinlich zum Fußballspielen.
    »… könnt ihr ja mal vorbeikommen«, sagte Daniel. Er sah mich erwartungsvoll an.
    »Äh – was?«, fragte ich. Dummerweise hatte ich den Anfang des Satzes verpasst.
    »Wenn ihr Lust habt, könnt ihr ja mal zur Probe kommen«, wiederholte er. »Mona kannst du natürlich auch gerne

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