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Emma im Glück

Emma im Glück

Titel: Emma im Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja von Vogel
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mitbringen«, fügte er hinzu. Es sollte beiläufig klingen, aber ich sah genau, wie die Röte seinen Hals hinaufkroch.
    Ich grinste in mich hinein. Na also! Hatte ich’s doch gewusst! Daniel war immer noch in Mona verknallt. Jetzt musste Mona nur noch über ihren Zahnarzt hinwegkommen, dann stand ihrem Liebesglück mit Daniel nichts mehr im Weg.

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    14 . Kapitel
    Wo ist Lili?
    F reitag war es wieder so weit: der Tag der klingenden Kasse! Diesmal warteten noch mehr Mädchen neben dem
Venezia
, als ich den Kinderwagen über den Marktplatz schob. Offenbar hatte sich die Sache herumgesprochen. Meike, Caro und Simone waren auch wieder dabei. Lea natürlich nicht. Zwei andere Mädchen hatte ich noch nie gesehen. Ich blieb überrascht stehen.
    »Seid ihr etwa alle hergekommen, um Lili zu schieben?«
    Caro nickte. »Na klar! Was denkst du denn?« Sie drückte mir einen Zettel in die Hand. »Hier, ich hab aufgeschrieben, wer wann gekommen ist. Damit sich niemand vordrängelt.«
    Verblüfft nahm ich die Liste in die Hand. Caro selbst stand natürlich an erster Stelle.
    »Okay, dann legen wir los«, verkündete ich.
    »Kommen wir denn alle dran?«, fragte eins der Mädchen, die ich nicht kannte.
    Ich runzelte die Stirn. »Wer bist du überhaupt?«
    »Das ist meine Cousine Linda«, sagte Simone schnell. »Sie liebt Babys über alles und wollte unbedingt mitkommen.«
    »Aha. Na ja, von mir aus.« Mir war nicht ganz geheuer bei dem Gedanken, Lili von einem wildfremden Mädchen schieben zu lassen. Andererseits bedeutete jede Runde bares Geld. Außerdem ging es bestimmt in Ordnung, wenn es eine Verwandte von Simone war. Ich sah auf die Uhr. »Auf geht’s! Die Zeit läuft!«
    Caro schnappte sich den Kinderwagen und marschierte los. Ich hörte Lili vor sich hin gurren und kleine Quietschlaute ausstoßen. Sie war heute ungewöhnlich gut gelaunt. Im Bus hatte sie kein einziges Mal geschrien und in die Windel hatte sie auch noch nicht gemacht. Was fast ein bisschen schade war, weil ich dafür ja heute extra abkassieren konnte.
    Ich setzte mich auf eine Bank und versuchte, mich zu entspannen. Es würde schon alles gut gehen. Und von dem verdienten Geld würde ich Lili eine neue Rassel kaufen. Die alte hatte sie letzte Woche beim Spazierengehen mit Papa aus dem Kinderwagen geworfen, ohne dass er es gemerkt hatte. Ich lächelte in mich hinein. Genau, eine neue Rassel würde ihr bestimmt gefallen.
    Es lief alles nach Plan. Pünktlich nach zehn Minuten kam Caro zurück. Danach war Simone dran. Ich überzeugte mich kurz, dass mit Lili alles okay war. Sie war eingeschlafen. Ihre Fäuste lagen rechts und links neben ihrem Kopf. Ich deckte sie ordentlich zu, dann gab ich Simone das Startsignal.
    Je später es wurde, desto mehr Geld klimperte in meinen Hosentaschen. Während ich wartete, überlegte ich, was ich mit dem Geld alles anfangen könnte. Einen neuen Badeanzug kaufen, zum Beispiel. Mein alter war schon ziemlich zerschlissen und die Träger rutschten beim Training immer herunter. Oder ein paar Comics. Ich las für mein Leben gern Comics. Oder jede Menge Eis im
Venezia
. Es gab so viele verlockende Möglichkeiten …
    Die Zeit kroch so langsam dahin wie eine Schnecke. Endlich war das letzte Mädchen dran. Es war Linda, Simones Cousine. Ich sah auf die Uhr. Es war schon spät.
    »Du musst unbedingt pünktlich zurückkommen, sonst verpassen wir unseren Bus«, sagte ich. »Kapiert?«
    Linda nickte. »Alles klar.« Sie hatte die ganze Zeit mit mir auf dem Marktplatz gewartet, aber wir hatten uns kaum unterhalten. Sie schien ziemlich schüchtern zu sein.
    Ich übergab ihr den Kinderwagen. Lili gähnte. Ihre Augenlider flatterten. Hoffentlich wachte sie nicht auf und fing an zu brüllen. »Du hast genau zehn Minuten«, sagte ich. »Die Zeit läuft!«
    Linda schob davon. Ich ließ mich auf eine Bank plumpsen und gähnte. Es war echt ziemlich langweilig, den ganzen Nachmittag hier herumzusitzen. Vielleicht sollte ich nächste Woche etwas zu lesen mitnehmen. Zum Beispiel eins der neuen Comichefte, die ich mir bald kaufen würde. Ich versuchte mir auszurechnen, wie viel Geld ich bis zu den Sommerferien verdienen könnte, wenn ich jeden Freitag hierherkam. Leider bin ich im Kopfrechnen eine totale Niete, darum bekam ich immer unterschiedliche Summen heraus. Schließlich gab ich es auf.
    Ich sah auf die Uhr und stand auf. In zwei Minuten müsste Linda mit Lili um die Ecke biegen. Und dann mussten wir rennen, wenn wir den Bus noch erwischen

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