Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
Vom Netzwerk:
Toilettendeckel so lustig finden musste wie ein paar übermütige
Teenager.
    Aber
- sollte sie ihn wirklich begleiten? Ausgerechnet dorthin ? Was,
wenn …
    „Ja
gerne, ich komme mit!“, hörte sie sich trotzig antworten. „Allerdings fahre ich
selber, ich muss frühzeitig nach Bologna zurück! Am Montag beginnt für mich
wieder der Ernst des Lebens und ich muss zusehen, dass ich auf die Füße komme!“
     
    Emma
öffnete halb die Augen und sah zu der Gestalt auf, die sich vor ihr gegen das
Meer und den gleißenden Mittagshimmel abhob. Damit sie beim Relaxen keine Bikinistreifen
bekam, hatte sie sich den größten Sonnenschirm ausgesucht, der verfügbar war
und sich unter den bewundernden Blicken ihres Begleiters darunter auf der
Strandliege ausgestreckt. Allerdings erinnerte sie sich bald daran, dass man
sich auch im Schatten bräunte, also zog sie sich schnell mit einem bedauernden
Seufzen ihr T-Shirt wieder über. Scheißjob, dachte sie.
    „Was
ist nun – begleitest du mich?“
    Tommaso
hatte eine Partie Volleyball gespielt und stand nun schweratmend vor ihr. Er
sah wirklich zum Anbeißen aus, fand sie. Wo kein Sand an seinem athletischen
Körper klebte, glänzte seine Haut golden vom Schweiß. Ein paar feuchte blonde
Strähnen hingen ihm in die Stirn und er klopfte sich gedankenverloren etwas
Sand vom Hintern, ehe er sich zu ihr auf den Rand der Liege setzte. Ganz der
durchtrainierte Sportler, dachte Emma spontan, aber Davide könnte sogar mit ihm
mithalten!
    Sie
runzelte die Stirn. Schon wieder! Dass das immer noch nicht aufhörte! Aber was
sollte sie nach eben mal einer Woche schon erwarten?
    „Nein,
das wird mir sonst zu spät“, antwortete sie noch etwas geistesabwesend.
    „Ich
meine nicht heute! Du warst schon wieder woanders!“
    „Ja?“
Emma gähnte hinter vorgehaltener Hand. „Ich muss wohl eingeschlafen sein,
entschuldige!“
    Tommaso
griff nach ihrer Hand und zog sie an seine Lippen. Mit derselben Geste hatte er
sich am Vorabend von ihr verabschiedet, als er sie nach Hause zurück gebracht
hatte, und weiter war da nichts passiert. Noch nicht. Sie hatten wohl beide
unausgesprochen beschlossen, sich ein wenig Zeit zu lassen mit der Entwicklung
ihrer Geschichte, doch er fühlte genau wie sie, dass es knisterte zwischen
ihnen.
    „Nein,
du Schlafmütze, ich meine nicht heute“, wiederholte er, „ich meinte nächsten
Mittwoch! Verona! Schon wieder vergessen?“
    Ach
ja! Er hatte sie nach Verona in die Oper eingeladen, am Mittwochabend, es
sollte Turandot geben, eine Oper, die sie liebte.
    „Wenn
ich bis dahin nicht schon wieder mitten in der Arbeit stecke und mich nicht
losmachen kann, dann komme ich auf jeden Fall mit!“, entschied sie.
    „Versprochen?“
    „Versprochen!“,
sie lächelte ihn an.
    „Dann
komm jetzt mit ins Wasser“, forderte er sie auf, „ich muss unbedingt den ganzen
Sand hier loswerden, das juckt!“
    Er
zog sie lachend auf die Beine und sie spurteten gleichzeitig los. Das Wasser
war zwar sauber, aber der Jahreszeit entsprechend ziemlich warm, so dass es
nicht gerade eine besonders erfrischende Abkühlung darstellte, aber da sie
anschließend ohnehin eine Süßwasserdusche nehmen würden, war es zu ertragen.
Sie alberten herum, Tommaso tauchte ihr einen Krebs vom Meeresgrund herauf und
sie revanchierte sich mit einem Sträußchen aus Seetang. Alles in allem fühlte
sie sich herrlich kindisch und unbeschwert.
    Nachdem
sie sich abgetrocknet hatten, hatte Tommaso Hunger und wollte einen kleinen
Imbiss nehmen.
    Emma
kam nicht mit, sondern streckte sich wieder auf ihrer Liege aus.
    Sie
wollte ihn nicht ins Sportzentrum begleiten, sie wollte nicht auf der Terrasse
sitzen, wo sie mit Davide damals gefrühstückt hatte, sie wollte einfach nicht
an ihn erinnert werden. Dabei tat sie, wenn sie ehrlich war, hier die ganze
Zeit über schon nichts anderes, als an ihn zu denken, daran änderte auch die
anregende Gegenwart Tommasos nicht sehr viel.
    Missgestimmt
setzte sie sich auf, kramte in ihrer Tasche nach der Armbanduhr und seufzte
ungeduldig. Es war erst halb zwei, noch viel zu früh, um schon zurück nach
Bologna zu fahren. Dort würde sie nur in ihrer leeren Wohnung sitzen und der
Zeit dabei zusehen, wie sie zu langsam verstrich. Natürlich konnte sie auch
Nino anrufen, der hatte sich auf ihre Nachricht hin noch immer nicht gemeldet,
um zu hören, ob er Neuigkeiten für sie hatte.
    Sie
starrte eine Weile aufs Meer hinaus, als könne sie dort die Ursache für ihre
Unruhe und

Weitere Kostenlose Bücher