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Emma

Emma

Titel: Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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weiteren beruflichen Zukunft zu arbeiten.
    Nicht,
dass sie doch noch Tommasos Angebot annehmen und bei ihm Verkäuferin werden
musste!
     
    Emma
hatte Pavones Nachricht als Entschuldigung benutzt, ihren Aufenthalt am Strand
abzubrechen und sich von Tommaso zu verabschieden.
    Dabei
ging es ihr keineswegs um ihn, sondern sie fühlte sich auf Albarella einfach
unwohl. Zu stark waren immer noch ihre Erinnerungen an die Tage, die sie
gemeinsam mit Davide dort verbracht hatte, an seine Leidenschaft, seine Gier
nach ihr und seine unverhohlene Bewunderung, die sie in seinen Augen gelesen
hatte.
    Wieder
fragte sie sich, warum um alles in der Welt sie nicht schon früher misstrauisch
geworden war! Hinweise hatte es schließlich genug gegeben, die ihr hätten sagen
können, ja sagen müssen, dass er unterwegs irgendwo abgebogen war, wohin sie
ihm auf keinen Fall folgen wollte! Wie naiv sie da gewesen war! Sich so von ihm
einwickeln zu lassen und auf jede Vorsicht zu verzichten!
    Sie
seufzte ungehalten und versuchte, sich wieder auf den Verkehr zu konzentrieren.
Morgen würde sie damit beginnen, ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen, das
würde ohnehin nicht so einfach werden, befürchtete sie.
    Etwa
eine Stunde später parkte sie das Auto unweit ihrer Haustüre, überquerte sie
Straße, kramte den Schlüssel aus ihrer Tasche – und erstarrte.
    „Kiki!
Was machst du denn hier?“
    Das
junge Mädchen, das sie auf den Stufen zu ihrer Haustür erwartet hatte, sprang
auf und fiel ihr stürmisch um den Hals.
    „Hallo
Emma, es ist so schön, dich endlich wiederzusehen!“
    „Kiki,
du erwürgst mich ja!“, lachte sie, doch sie erwiderte die Umarmung mit der
gleichen Herzlichkeit. Dann schließlich befreite Emma sich aus der Umklammerung
und schob ihre Freundin auf Armeslänge von sich.
    „Gut
siehst du aus!“
    Über
das zarte, blasse Gesicht huschte ein Leuchten.
    „Verdanke
ich alles nur dir!“
    „Nun
lass mal und komm mit rein, dann plaudern wir ein bisschen!“
    Hand
in Hand betraten sie das Haus und stiegen die Treppen zu Emmas Wohnung hinauf.
    „Ich
dachte, du kämst erst in vier Wochen nach Hause“, meinte Emma schließlich, als
sie ihre beiden Taschen abstellte.
    „Das
sollte ich auch, aber ich war dann doch schon weiter als sie dachten und da
haben sie mich schon letzte Woche nach Hause geschickt. Aber um ehrlich zu sein
– bei meinen Eltern halte ich es im Moment nicht so besonders gut aus!“
    „Warum
denn das? - Entschuldige, aber ich muss unbedingt in die Dusche, komm, setz
dich hierher und erzähle!“
    Während
Emma ungeniert vor Kikis Augen in die Dusche stieg, hörte sie sich die
Erzählung ihrer Freundin an.
    Kiki
war aus der Drogenreha entlassen worden, weil die Ärzte einhellig der Meinung
waren, sie hätte es geschafft. Vergangene Woche war sie daher zu ihren Eltern
nach Hause zurückgekehrt, sich dort aber wie im Gefängnis vorgekommen.
    „Versteh
mich nicht falsch“, redete sie gegen das rauschende Wasser an, „aber sie
glauben, jetzt müssten sie mich in Watte packen und vierundzwanzig Stunden am
Tag auf mich aufpassen. Das nimmt mir einfach die Luft zum Atmen, das halte ich
unmöglich aus!“
    Emma
lachte und spuckte Wasser aus, das ihr dabei in den Mund gelaufen war.
    „Kann
ich mir lebhaft vorstellen! Willst du einstweilen hier bei mir wohnen?“
    „Darf
ich denn? Das wäre nämlich wirklich fantastisch, wenigstens so lange bis ich
wieder etwas Eigenes gefunden habe! Weißt du, ich wollte dich eigentlich
anrufen, aber dein Handy scheint nicht zu funktionieren, daher bin ich einfach
hergekommen“, meinte Kiki entschuldigend.
    Emma
streckte ihren Kopf aus der Dusche. Sie sah betreten drein.
    „Ich
habe die Nummer abgemeldet“, erklärte sie kurz, „war nötig. Warum, das erzähle
ich dir später!“
    Als
sie dann beide in Emmas Wohnzimmer auf den Sesseln saßen, jede ein Glas Wasser
in der Hand, sah Emma Kiki lange und durchdringend an.
    „Ich
bin froh, dass es dir endlich wieder gut geht!“, meinte sie schlicht. „Es ist
so schön, dich zu sehen, ich hoffe, du kannst ein Weilchen bleiben!“
    „Das
hoffe ich auch! Aber das hängt davon ab, was ich in der nächsten Zeit machen
werde. Ich muss mir unbedingt wieder Arbeit suchen, schließlich schulde ich dir
eine ganze Menge Geld!“
    Emma
seufzte.
    „Das
soll jetzt nicht das Thema sein, weißt du? Ich habe morgen früh einen Termin
mit Pavone und ...“
    „Mit
Pavone?“, unterbrach Kiki sie mit ungläubigem Staunen. „Ich dachte,

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