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Empty Mile

Empty Mile

Titel: Empty Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stokoe
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ich Gareths Jeep, der neben meinem Pick-up parkte.
    Im Haus saß Marla steif auf einem Holzstuhl im Wohnzimmer. Ihr gegenüber fläzte sich Gareth auf dem Sofa. Als er mich sah, richtete er sich ungeduldig auf, als hätte ich ihn warten lassen.
    »Du bist früh auf, John-Boy. Hast du die Schweine gefüttert?« Er klatschte in die Hände und beugte sich vor. »Na gut … ich habe über unser Gespräch im Mother Lode nachgedacht. Ich finde, wir sollten einmal klären, wo wir alle stehen.«
    Er warf Marla einen Blick zu, als er das sagte, und ich sah, wie sie in sich zusammensank. Dann sah er mich an und blinzelte.
    »Sollte nicht lange dauern. Steh auf, Marla.«
    Ich hatte unter der Tür gewartet, jetzt trat ich ins Zimmer. »Was soll das jetzt? Kommandier sie gefälligst nicht herum!«
    Marla stand auf. Sie schaute mit leerem Blick zu Boden und sah mich nicht an. Ich versuchte, Blickkontakt herzustellen.
    »Marla, setz dich.«
    Sie bewegte sich nicht.
    »Marla.«
    Sie ergriff niedergeschlagen und ohne aufzublicken das Wort. »Bringen wir es einfach hinter uns.«
    »Was hinter uns?«
    »Marla hat eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie es laufen sollte. Und ich hoffe, sie wird es dir irgendwie erklären, Johnny. Zieh das Hemd aus, Marla.«
    »Du Wichser!« Ich lief durch den Raum, packte Gareth am Hemd und zerrte ihn hoch. Aber bevor ich ihm eine reinhauen konnte, spürte ich, wie Marla mir die Hände auf die Schulter legte und mich wegzog.
    »Johnny, hör auf. Hör auf!« Sie drängte sich zwischen mich und Gareth und schubste mich ein paar Schritte zurück. »Ich hab dir gesagt, dass er nicht aufhört.«
    Sie ließ die Hände auf mir, bis sie sicher war, dass ich mich nicht bewegte, dann drehte sie sich zu Gareth um, zog das T-Shirt, das sie trug, hastig über den Kopf und ließ es zu Boden fallen.
    Sie trug keinen BH . Ihre kleinen Brüste sahen blass und verletzlich aus. Ich spürte, dass sie am liebsten die Arme davor verschränken wollte. Gareth sah mich herausfordernd an und schüttelte den Kopf, als hätte ich ihn im Stich gelassen.
    »Ihr zwei habt euch das selbst eingebrockt, weißt du. Zieh die Hose aus.«
    »Ich habe nichts darunter.«
    »Dann sind wir umso schneller fertig, nicht? Zieh sie aus.«
    Marla ließ wütend die Jogginghose runter und stieg aus den Hosenbeinen. »Sind wir fertig?«
    »Leg dich auf den Rücken und spreiz die Beine.«
    »Was?« Marlas Stimme zitterte leicht.
    Ich machte einen Schritt auf sie zu, aber sie hielt die Hände hoch. Ich wandte mich Gareth zu. »Du elender Drecksack. Warum machst du das?«
    »Du stellst zu viele Fragen, und Marla redet zu viel.«
    »Geht es um Bill? Um das Video? Herrgott, ich habe die DVD gefunden. Hast du geglaubt, dass ich sie nicht fragen würde, ob sie etwas darüber weiß?«
    »Ich glaube, Johnny, dass sie ihre Entscheidungen selbst treffen kann.«
    Marla fing an zu weinen, doch es waren mehr Tränen der Wut. »Du Schwein. Du verdammtes
Schwein!
«
    Sie legte sich auf den Boden und spreizte die Beine vor ihm. Einen Moment sah er sie an, während so etwas wie ein trauriger Ausdruck über sein Gesicht huschte, dann ging er durch das Zimmer und verließ die Blockhütte; einen Moment später hörte ich, wie er seinen Jeep anließ und wegfuhr. Marla schlug auf dem Boden die Hände vor das Gesicht. Ich hob sie hoch, trug sie ins Schlafzimmer, legte sie auf das Bett und zog die Decke über sie. Sie hielt meine Hände an ihr Gesicht und rieb mit meinen Knöcheln die Tränen weg. Von der verbrannten Stelle an ihrem Unterarm löste sich die Haut.
    »Du verlässt mich nicht, Johnny, oder?«
    »Warum sollte ich?«
    »Ich bin so abstoßend. Ich habe nichts Gutes mehr in mir.«
    »Warum lässt du zu, dass er dir das antut?«
    »Du weißt, warum.«
    »Wegen deinem Job? Wegen deinem Scheißjob?«
    »Die feuern mich, wenn sie erfahren, dass ich eine Hure war.«
    »Das ist verrückt. Er hat dich erniedrigt. Du machst Verwaltungsarbeit für eine Bande von Kleinstadtpolitikern, Herrgott noch mal. Das ist es nicht wert! Wie lange soll das noch so weitergehen?«
    »Wir haben es uns selbst eingebrockt. Du hast ihm wegen Pat eingeheizt, und er hat sich zusammengereimt, dass ich dir von der Falle für Bill erzählt habe. Das war eine Warnung.«
    »Das habe ich kapiert. Aber wir können nicht endlos so weiterleben und seine Opfer sein.«
    Marla erschauerte, holte tief Luft und sagte ganz leise: »Ich weiß …« Sie weinte nicht mehr, aber ihr Gesicht war immer noch

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