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Empty Mile

Empty Mile

Titel: Empty Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stokoe
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so.«
    »Hat mich geschockt, als ich es in der Zeitung gelesen habe. Ray war ein netter Kerl. Wir waren recht gute Freunde.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, vor etwa einem Jahr habe ich drüben in der Nähe von Malakoff geschürft, und er war auch da, am selben Flussabschnitt. Wir haben uns unterhalten. Gold hat uns nun mal beide interessiert, und da ich dein alter Kumpel war, sind wir ganz gut miteinander zurechtgekommen.«
    »Ach? Davon hat er nie etwas gesagt.«
    »Ja, wir sind manchmal gemeinsam zum Schürfen gefahren. Oder haben die Treffen der Elephant Society besucht. Ich kann dir sagen, es war ein Schock, als er verschwunden ist. Hat die Polizei nichts gefunden?«
    »Nein. Aber ich wollte dich was fragen. Bist du mal mit ihm gegangen, wenn er dienstlich unterwegs war? Wenn er seine Immobilien angeboten hat?«
    »Warum sollte ich?«
    »Ich war draußen in Empty Mile. Die Frau, die dort wohnt, sagte mir, dass mein Vater jemanden bei sich hatte, als er sie überreden wollte, ihr Grundstück zu verkaufen.«
    Gareth runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, aber plötzlich strahlte er über das ganze Gesicht. »Ach ja! Ich weiß, was du meinst. Mein Jeep hat den Geist aufgegeben, als ich von Burton kam. Ray kam zufällig vorbei und nahm mich mit, aber zuerst musste er noch geschäftlich irgendwohin. Empty Mile. Aber ich habe nicht mit ihm
gearbeitet,
Alter.«
    »Interessierte er sich speziell für dieses Land?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß nur noch, dass die Frau nicht verkaufen wollte.«
    »Ich meine das Land unterhalb ihres Hauses.«
    »Ich glaube nicht. Es ist nicht mal gerodet.«
    »Weißt du, dass er es gekauft hat? Für sich.«
    »Ja, ich hab so was läuten hören.«
    »Die Frau sagte, du hast dich für ein Tagebuch interessiert, das ihr gehörte.«
    »Ach ja, das. Das war echt interessant. Wir haben beide ein bisschen darin gelesen. Hast du vor, das Land zu verkaufen, wenn Rays Testament verlesen worden ist?«
    »Ich könnte es jetzt schon verkaufen, wenn ich wollte, er hat es mir überschrieben, bevor er verschwand.«
    »Echt? Wie das?«
    »Eine Steuersache.«
    »Interessant … Weißt du, Dad und ich haben überlegt, ob wir uns ein Grundstück kaufen, für die Zukunft. Vielleicht können wir uns ja einigen.«
    »Du willst Empty Mile kaufen?«
    »Wenn du es verkaufst, warum nicht? Ich habe es gesehen, es wäre genau das, was uns vorschwebt.«
    »Ich dachte, ihr zwei seid pleite.«
    »Sind wir, aber mit einer Hypothek auf die Anlage hier könnte ich das Geld aufbringen.«
    »Ich habe nicht vor zu verkaufen.«
    Er sah enttäuscht drein. »Okay, dann versprich mir eins: Wenn du es dir anders überlegst, gib mir ein Vorkaufsrecht, ja? Ich zahle den Marktpreis, ich bitte nicht um Nachlass oder so.«
    Nach einem weiteren Bier begleitete mich Gareth zu meinem Wagen. Als ich einstieg, fiel mir noch etwas ein. »Wofür waren die Löcher?«
    »Was für Löcher?«
    »Die du mit meinem Vater in Empty Mile gebohrt hast.«
    »Zaunpfosten.«
    »Wirklich?«
    »Das hat Ray gesagt.«
    »Aber sie sind zu tief. Und sie sind mitten zwischen den Bäumen.«
    »Alter, dein Vater wollte Hilfe, er sagte, sie wären für Zaunpfosten. Wen kümmert’s? Vergiss nicht, was ich dir über den Verkauf gesagt habe.«
    Er drehte sich um und stapfte zum Bungalow zurück. Ich fuhr nach Empty Mile, holte Stan ab und fuhr mit ihm zur Lagerhalle, wo wir hofften, eine neue Kundin von Plantasaurus anzutreffen.
     
    Ein hoher Transporter parkte an der Stelle, wo die Einfahrt des Gartenzentrums in die Ringstraße einmündete. Der Motor lief nicht, und ich hatte den Eindruck, als würde er schon eine ganze Weile dort stehen. Es saß jemand im Führerhaus, aber aufgrund der ungünstigen Lichtverhältnisse sah ich wenig mehr als einen vagen Umriss hinter dem Lenkrad.
    Stan und ich fuhren daran vorbei und die Einfahrt hoch. Wir öffneten die Lagerhalle, und da wir noch etwas Zeit hatten, bis unsere Kundin eintraf, drehte Stan den Schlauch auf und goss die Pflanzen. Vor zehn Tagen hatten wir unsere erste Lieferung von dem Großhändler in Sacramento bekommen, und es tat gut, die Pflanzen einfach nur anzusehen, die verschiedenen Grüntöne der Blätter, die unter der Gischt des Wassers glänzten, und zu wissen, dass dieser Miniaturwald aus Bäumen und Topfsträuchern uns gehörte, dass wir im Geschäft waren, und dies war
unsere
Ware.
    Als wir mit Gießen fertig waren, trugen wir mehrere Musterbeispiele nach draußen und stellten sie an der Wand der

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