Ende Gelände
LÖSUNG
Robert Hayes’ Frau verbrachte ihre letzten Tage auf Erden damit, sich darum zu sorgen, was aus ihrem derzeitigen Ehemann und ihrer Stieftochter aus einer früheren Ehe nach ihrem Tod werden würde. Also tat sie, was keine beflissene Mutter und Ehefrau tun würde, und verfügte, dass die beiden innerhalb einer Woche nach ihrem Begräbnis heiraten sollten. Und so geschah es, dass der 35-jährige Witwer und die 21-jährige Stieftochter tatsächlich den Bund fürs Leben schlossen. Ein kleines bisschen irritierend.
BERÜHMTE LETZTE WORTE
»Morgen werde ich nicht mehr hier sein.«
Diese prophetischen letzten Worte, mit denen er seine Zauberkräfte ganz zum Schluss unter Beweis stellen konnte, werden dem apokalyptischen Visionär NOSTRADAMUS (1503–1566) zugeschrieben.
SEELENSUCHE
Der Minenarbeiter und Eremit James Kidd wurde 1956 für tot erklärt, nachdem er 1949 verschwunden war. 1963 fand man ein handgeschriebenes Testament, in dem er forderte, dass der Großteil seines Vermögens von 275 000 Dollar für die Suche nach einem wissenschaftlichen Beweis dafür verwendet werde, dass die Seele den menschlichen Körper zum Zeitpunkt des Todes verlässt.
In den darauffolgenden Jahren mussten die Gerichte in Arizona über 100 Anträge auf das Geld ablehnen, die von selbst ernannten Seelensuchern eingereicht worden waren. 1971 wurde das Geld schließlich zwischen einer amerikanischen Gesellschaft und einer Stiftung zur wissenschaftlichen Erforschung parapsychologischer Phänomene aufgeteilt.
Leider konnten beide bislang noch keinen überzeugenden Beweis für die Existenz der Seele liefern. Noch nicht ...
DICHTERISCHE GERECHTIGKEIT
1856 hinterließ der Dichter Heinrich Heine sein gesamtes Vermögen seiner Frau – allerdings unter einer Bedingung: Sie musste wieder heiraten, damit es »wenigstens einen Mann gibt, der meinen Tod bedauert«.
BARTLOS
Der stets glatt rasierte Henry Budd vermachte bei seinem Tod im Jahr 1862 einen Treuhandfonds im Wert von 200 000 Dollar seinen beiden Söhnen. Die Sache hatte nur einen Haken – beide durften sich nie mehr einen Bart wachsen lassen.
SÜSSE RACHE
Die folgende Anekdote einer allerletzten Trotzhandlung wird sowohl einem anonymen Iren als auch einem wohlhabenden New Yorker zugeschrieben und dient der Ermahnung selbstgefälliger Angehöriger: »Meiner Frau hinterlasse ich ihren Liebhaber und das Wissen, dass ich nicht der Dummkopf war, für den sie mich gehalten hat. Meinem Sohn hinterlasse ich das Vergnügen, einen Lebensunterhalt zu verdienen. 20 Jahre lang dachte er, dieses Vergnügen sei mir vorbehalten. Da irrte er sich.«
DIE SCHÖNSTE NASE
Ein französischer Arzt hinterließ eine beträchtliche Summe, die als Preisgeld für einen jährlich stattfindenden Wettbewerb um die schönste Nase verwendet werden sollte. Der Wettbewerb sollte allen Nationalitäten, außer Russen, offen stehen. Die Teilnehmer mussten allerdings rote Haare und schwarze Augenbrauen haben.
HAARPOLEON BONAPARTE
Napoleon Bonaparte (1769–1821) war bekannt für seine Exzentrik, die meist schlimme Folgen für diejenigen hatte, über die er herrschte. Eine seiner letzten Forderungen zeigt ganz deutlich die Absonderlichkeit, die dem winzigen Despoten eigen war: Er verlangte, dass sein Kopf rasiert und das Haar unter seinen Freunden aufgeteilt werde.
Eine bemerkenswerte Wendung nahm die Geschichte einige Jahre später, als eine Analyse einer von einem Freund aufbewahrten Haarsträhne eine hohe Konzentration an Arsen ergab. Zusammen mit den bereits bekannten Symptomen vor Napoleons Tod (das Erbrechen von Blut) deutet diese Entdeckung darauf hin, dass der Herrscher vergiftet wurde. Die offizielle Todesursache bis zu diesem Zeitpunkt war Magenkrebs gewesen.
»Der Bericht über meinen Tod war eine Übertreibung.«
MARK TWAIN, SCHRIFTSTELLER
GREAT STORK DERBY VON 1926
Der im Jahr 1926 verstorbene kanadische Witzbold Charles Vance Millar hinterließ ein Testament, das eine Vielzahl kurioser Forderungen enthielt. Die berühmteste Klausel besagte, dass aller Geldwert aus seinem Vermögen derjenigen Frau zustehe, die innerhalb von zehn Jahren die meisten Kinder zur Welt brachte. So begann der »Große Storchenwettkampf«, bei dem zahlreiche Frauen aus Toronto um den generösen Preis kämpften. Das Oberste Gericht versuchte, den Wahnsinn zu stoppen, aber Millar hatte dafür gesorgt, dass die Klausel rechtlich keine Angriffsfläche bot. Am Ende teilten sich vier Frauen den Gewinn und erhielten jeweils
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