Ende Gelände
letzten surrealen Worte des französischen absurden Dramatikers ALFRED JARRY (1873–1907), Gründer der
Pataphysik
, der Wissenschaft der imaginären Lösungen.
KÖNIGIN KNAUSER
Die milliardenschwere Hotelmagnatin Leona Helmsley gab nach ihrer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung folgenden berühmten Ausspruch zum Besten: »Wir zahlen keine Steuern. Nur die kleinen Leute zahlen Steuern.« Ebenso bekannt wurde sie für ihre außerordentliche Großzügigkeit gegenüber ihren diversen Haustieren. Bei ihrem Tod im Jahr 2007 hinterließ Helmsley den Großteil ihres Vermögens, geschätzte vier Milliarden Dollar, ihrer eigenen Stiftung, die sich für das Wohlergehen von Hunden einsetzen sollte. Sie hatte auch dafür gesorgt, dass es Trouble, ihrem geliebten Malteser Zwerghund, dank eines Treuhandfonds in Höhe von zwölf Millionen Dollar an nichts fehlte. Wie nicht anders zu erwarten, setzte ihre Familie alles daran, das Testament anzufechten, und so wurde Troubles Fonds auf zwei Millionen Dollar reduziert. Wir sind überzeugt, dass auch dieser Betrag die Bedürfnisse des verhätschelten Hündchens über die nächsten zehn Jahre mehr als abdeckt. Diese beinhalten einen Rund-um-die-Uhr-Sicherheitsdienst für 160 000 Dollar pro Jahr sowie eine relativ bescheidene Summe von 8000 Dollar für Fellpflege.
»Ich glaube an die Wiedergeburt, daher vererbe ich mein gesamtes Vermögen mir selbst.«
TONY BLACKBURN, RADIO-DJ
DA WIRD DER HUND IN DER PFANNE VERRÜCKT
Eleanor Ritchey, Erbin der Ölfirma Quaker State Refining Corporation, ist ebenfalls aufgrund ihrer herausragenden Großzügigkeit gegenüber ihren vierbeinigen Freunden in die Geschichte eingegangen. Bei ihrem Tod im Jahr 1968 vermachte sie ihr Vermögen von 4,5 Millionen Dollar komplett ihren 150 Hunden. Auch ihre Familie focht das Testament an, und nach fünf Jahren Gerichtsstreit wurde eine Einigung erzielt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Ritcheys Vermögen auf 14 Millionen Dollar vermehrt, und die Hälfte der Hunde war bereits auf natürlichem Wege gestorben. Den verbliebenen Kläffern wurden neun Millionen Dollar zugesprochen, was für jeden einzelnen Hund ein Erbe über 123 000 Dollar bedeutete. Ritcheys Geschwister mussten sich zwei Millionen Dollar teilen, da der Rest des Nachlasses für Hundebetreuung verwendet werden musste.
WENN DIE KATZEN IM HAUS SIND ...
Der Katzenfreund Jonathan Jackson aus Ohio schrieb in seinem Testament im Jahr 1880: »Es ist die Pflicht des Menschen als Krone der Schöpfung, auf schwächere Tiere Rücksicht zu nehmen und sie zu schützen.« Um dieser Pflicht nachzukommen, hinterließ Jackson eine substanzielle Summe zur Errichtung eines »Katzenhauses«, eingerichtet mit komfortablen Schlafräumen, einem Speisesaal, einem Konversationszimmer, einem Auditorium, wo die Katzen live gespielter Akkordeonmusik lauschen konnten, einem Fitnessbereich und einem speziell angefertigten Dach, das für die Bewohner leicht zu erklettern war.
ARMER ALTER SIDO
Die Tierliebhaberin Mary Murphy aus San Francisco hinterließ bei ihrem Tod 1979 die großzügige Summe von 200 000 Dollar dem Tierheim Pets Unlimited. Doch ihr Testament enthielt außerdem den ziemlich grausamen Absatz, der die sofortige Vernichtung ihres eigenen Collies Sido vorschrieb. Die Gesellschaft zur Vermeidung von Grausamkeit gegenüber Tieren (SPCA) entschied, das Testament gerichtlich anzufechten, und der Gouverneur von Kalifornien nahm ebenfalls den Kampf auf – und unterzeichnete eilig ein Sondergesetz, das Sidos Leben rettete. Er wurde zu Richard Avanzino, dem Direktor von SPCA, gebracht, der im Lauf des Verfahrens ein enges Verhältnis zu Sido aufgebaut hatte. Was Mary Murphy gegen Sido gehabt hat, werden wir nie erfahren.
AFFENBANDE
Eine dänische Tierliebhaberin hinterließ ihr Vermögen in Höhe von 67 000 Euro den sechs Schimpansen im Zoo von Kopenhagen. Um dem dänischen Gesetz zu entsprechen, wurde das Testament den Schimpansen Trine, Jimmy, Trunte, Fifi, Grinni und Gigi vorgelesen. Man sagt, sie nahmen die Neuigkeiten unbeeindruckt zur Kenntnis.
MUMIFIZIERTE MAUS
Im Jahr 1979 hinterließ der wohlhabende ägyptische Geschäftsmann Abdel Nahas seiner geliebten Maus zwei Millionen Dollar. Als besondere Schmach dürfte es seine beleidigte Familie empfunden haben, dass die Maus nicht einmal mehr lebte. Sie war im Vorjahr gestorben und bereits mumifiziert.
»Wenn man jemandem erzählt hat, man habe ihn in seinem Testament begünstigt, bleibt einem als einzig
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