Ende Gelände
anständige Vorgehensweise nur, sofort zu sterben.«
SAMUEL BUTLER, DICHTER
BLACKIE SCHREIBT SCHWARZE ZAHLEN
Blackie, die mit beeindruckenden 25 Millionen Dollar laut Guinness-Buch der Rekorde reichste Katze der Welt, hatte ausgesorgt, seit ihr Besitzer Ben Rea gestorben war. Reas Angehörige erhielten keinen Cent, als der zurückgezogen lebende Millionär das Zeitliche segnete. Leider ist nicht bekannt, wie Blackie die Millionen verwendet hat.
HÜHNERFUTTER
Henne Gigoo ist der Beweis, dass Hunde und Katzen nicht alles bekommen. Sie ist die glückliche Erbin von zehn Millionen Dollar, die ihr der Verlegergigant Miles Blackwell vermacht hat. Miles starb nur drei Wochen nach seiner Frau im Jahr 2002, kurz nachdem sich das Paar zur Ruhe gesetzt hatte und sich nun der lebenslangen Liebe zu Tieren und der Aufzucht von seltenen Schweine- und Hühnerarten widmen wollte. Wahrscheinlich war sie eine von vielen Erben im Überlebensfonds für Seltene Arten, aber nett wäre doch auch die Vorstellung, Gigoo selbst sitze triumphierend auf einem riesigen Berg Geld.
SIEGERSCHILDKRÖTE
27 000 Dollar sind zwar nicht ganz die gleiche Liga wie andere hier aufgeführte tierische Erbschaften, aber zu verachten sind sie auch nicht. Besonders, wenn man eine 50-jährige Schildkröte mit niedrigen Lebenshaltungskosten ist. Die Schildkröte Silverstone – aufgrund ihrer ungewöhnlichen Schnelligkeit so getauft – war das Lieblingstier der Buchhandelskönigin Christina Foyle, Besitzerin des berühmten Londoner Buchladens Foyle’s.
BERÜHMTE LETZTE WORTE
»Ich wünschte, ich hätte mehr Champagner getrunken.«
JOHN MAYNARD KEYNES (1883–1946), der Wirtschaftswissenschaftler, der der englischen Stadt »Milton Keynes« seinen Namen lieh – ein Ort, den man gewöhnlich nicht mit Luxus in Verbindung bringt.
Ein anderer Mann, der sich auf dem Sterbebett nach Schampus sehnte, war der Dramatiker ANTON TSCHECHOW (1860–1904), von dem folgende letzte Worte an seine Frau überliefert sind: »Lange keinen Champagner mehr getrunken ...«
MIT DEM KANU IN DIE KALAMITÄTEN
Die Darwin Awards, benannt nach dem Vater der Evolution Charles Darwin, werden denen verliehen, die den menschlichen Genpool verbessert haben, indem sie sich auf lächerliche oder idiotische Art und Weise selbst eliminiert haben. Aber es handelt sich um einen anderen Darwin, der den Preis für den idiotischsten vorgetäuschten Tod verdient hätte.
John Darwin, ehemaliger Naturwissenschaftslehrer und Gefängniswärter aus Nordengland, war verschollen, nachdem er 2002 mit seinem Kanu aufs Meer hinausgepaddelt war. Eine groß angelegte Suchaktion wurde gestartet, blieb jedoch ohne Erfolg. Am nächsten Tag fand man das Wrack von Darwins Kanu. Nachdem sich keine Hinweise auf den Verbleib seiner Leiche ergeben hatten, wurde er ein Jahr später offiziell für tot erklärt. Ein kleiner Trost für seine Frau Anne: Durch die Erklärung erhielt sie eine Auszahlung aus Johns Lebensversicherung in Höhe von 25 000 Pfund, verschiedene Pensionsansprüche von insgesamt 88 000 Pfund und 137 000 Pfund aus seiner Hypothekenversicherung – Geld, das dringend benötigt wurde, um die erdrückenden Schulden des Paars im mehrstelligen Tausenderbereich abzuzahlen.
All dieses Geld stellte wahrscheinlich eine große Erleichterung für John Darwin dar, der in Wahrheit seit dem Tag seines angeblichen Verschwindens in einem Apartment Wand an Wand neben dem eigenen Haus gelebt hatte. Ein geheimes Loch in der Wand hinter einem Schrank ermöglichte es ihm, hin und her zu klettern und sich zu verstecken, wenn seine Frau kondolierende Gäste empfing. Während einer besonders eklatanten Unvorsichtigkeit stieß Darwin eines Tages im Treppenhaus des Apartmentblocks mit einem Nachbarn zusammen. »Sollten Sie nicht eigentlich tot sein?«, fragte der Nachbar. »Erzählen Sie es keinem weiter«, bat Darwin.
Das Leben im Untergrund war nicht Darwins Sache, und so reisten er und Anne in den darauffolgenden Jahren mithilfe eines falschen Passes und eines anderen Namens um die Welt. Sie spielten mit dem Gedanken, Immobilien an verschiedenen exotischen Orten zu kaufen, und machten sogar eine Anzahlung auf eine Luxusjacht im Wert von 45 000 Pfund. Nachdem die Darwins sich für Panama entschieden hatten, verkauften sie ihre britischen Immobilien und steckten das Geld in ein ehrgeiziges Projekt: Sie wollten ein Ökohotel aufbauen und dort ausgerechnet Kanuurlaube anbieten.
Doch das betrügerische Luxusleben schien
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