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Ende Gelände

Ende Gelände

Titel: Ende Gelände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Evers
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veröffentlicht wurde, verbrachte Kesey die frühen 1960er- Jahre damit, an klinischen Studien für verschiedene halluzinogene Drogen teilzunehmen. Er gründete daraufhin eine Gruppe namens Merry Pranksters, mit der gemeinsam er in einem psychedelisch anmutenden umgebauten Schulbus durch Amerika tourte und so viele Menschen wie möglich in die Wunderwelt von LSD einführte.
    1965 jedoch wurde Kesey in Kalifornien wegen des Besitzes von Marihuana festgenommen. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, brachte er die Merry Pranksters dazu, einen ausführlichen Abschiedsbrief in seinem Bus zu platzieren, der am Rand einer Klippe abgestellt wurde. Als der Bus entdeckt wurde, war Kesey bereits im Kofferraum eines Freundes auf dem Weg nach Mexiko.
    Nach acht Monaten auf der anderen Seite des Todes kehrte er in die USA zurück und musste fünf Monate im Gefängnis verbringen. Er starb 2001.
    »Der Tod ist nicht das Ende. Es bleiben immer noch die Rechtsstreitigkeiten um den Nachlass.«
    AMBROSE BIERCE, SATIRIKER
LUCKY LORD
    Einer der berühmtesten fingierten Todesfälle des 20. Jahrhunderts hat es unter anderem deshalb zu so großer Berühmtheit gebracht, weil er bis heute absolut rätselhaft ist. Niemand weiß, ob die fragliche Person noch am Leben oder bereits tot ist. Aber der Betreffende hatte definitiv guten Grund, sich davonzumachen.
    Richard Bingham, der 7. Graf von Lucan, auch bekannt als Lord Lucan oder Lucky Lucan, verschwand am 8. November 1974 von der Erdoberfläche und machte sich damit zum Hauptverdächtigen in einem grausamen Mordfall, der sich am Vorabend im Haus seiner von ihm getrennt lebenden Frau in London ereignet hatte und der offiziell nach wie vor ihm zur Last gelegt wird.
    Zwei Monate zuvor hatte Lady Lucan ein Kindermädchen, Sandra Rivett, angestellt, das sich um ihre drei Kinder kümmern sollte. An besagtem Abend sah Lady Lucan ihrer Aussage zufolge fern, als sie sich irgendwann zu wundern begann, wie lange Ms Rivett für die Zubereitung einer angekündigten Tasse Tee benötigte. Sie ging in die Küche im Untergeschoss, um nach ihr zu sehen, fand den Raum jedoch in völliger Dunkelheit vor. Sie rief den Namen des Kindermädchens, und in diesem Moment trat ein Mann aus dem Schatten und attackierte sie mit einem Wasserrohr. Während des Kampfes erkannte sie in dem Angreifer ihren von ihr getrennt lebenden Mann, der ihr irgendwann eröffnete, dass Sandra Rivett tot sei.
    Die Kinder schliefen im Obergeschoss, doch Lady Lucan – als vermeintliches Ziel von Lucans mörderischem Zorn – gelang es, ihren Mann etwas zu beruhigen, floh dann aber aus dem Haus, als er sich daranmachte, den Tatort zu säubern. Von oben bis unten blutbefleckt stürzte sie ins nächste Pub und schrie: »Hilfe, Hilfe, Hilfe! Ich bin gerade noch meinem Mörder entkommen! Er ist in meinem Haus – er hat das Kindermädchen umgebracht!« Als die Polizei am Haus eintraf, war Lord Lucan weg. Sandra Rivetts Leiche lag in einem Sack im Keller.
    In den darauffolgenden Stunden irrlichterte Lucan durch seinen Bekanntenkreis, führte eine Reihe von ziellosen Anrufen und tauchte auf der Türschwelle einiger Freunde auf, gab aber nie eine Schuld am Gemetzel im Haus der Familie zu. Er tauchte niemals mehr auf – abgesehen natürlich von zahlreichen angeblichen Sichtungen weltweit, einschließlich seinem Erscheinen im Jahr 2007 in Neuseeland, wo er scheinbar mit einer Katze, einem Opossum und einer Ziege in einem Land Rover lebte. Er wurde 1999 im Alter von 65 Jahren offiziell für tot erklärt.
HIMMELSCHREIENDE IDIOTIE
    Unter all den erschütternden und schrecklichen Geschichten im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 11. September in New York gaben zwei Geschichten Anlass zur kurzfristigen Erheiterung.
    Kurz nach den Angriffen brachte ein Hinterbliebener Dokumente, mit denen er für seinen Bruder Steven Chin Leung, der für die Maklerfirma Cantor Fitzgerald im World Trade Center gearbeitet hatte und nun vermisst wurde und wahrscheinlich tot war, die Ausstellung eines Totenscheins beantragte. Erste Zweifel kamen auf, als herauskam, dass Steven Chin Leung überhaupt keinen Bruder hatte und die E-Mail als Beweis für seine Anstellung gefälscht war.
    Der Mann, der da die Ausstellung eines Totenscheins beantragte, war in Wirklichkeit Steven Chin Leung selbst. Der Mann aus Hongkong hatte mit den hawaiianischen Behörden Probleme wegen Passfälschung und hoffte, sein tragischer Tod würde sie davon überzeugen, die Anklage fallen zu lassen.

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