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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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weite, üppige Felder außerirdischer Botschaften, die irgendwie verstanden werden mußten – von ihnen, jetzt sofort.

Kapitel 13
Bis der Tod allen Überraschungen ein Ende setzt
     
    Ich kann nicht sagen, daß die Arbeit,
    die die Götter von mir verlangten,
    mir viel Freude gemacht hat.
    Meine einzige wirkliche Freude war die Zeit meiner Unterweisung in den Stunden zwischen den gebieterischen Aufforderungen der Götter.
    Ich stehe ihnen freudig zu Diensten, immer,
    doch ach!, es war so angenehm zu erfahren, wie weit das Universum sein konnte,
    mich an meinen Lehrern zu messen und manchmal ohne große Auswirkungen zu versagen.
     
    aus Der Gott flüstert von Han Qing-jao
     
    »Wollt ihr mit zur Universität kommen und zusehen, wie wir unseres neues göttersicheres Computernetzwerk einschalten?« fragte Grace.
    Natürlich wollten Peter und Wang-mu. Aber zu ihrer Überraschung gackerte Malu entzückt und bestand darauf, daß auch er mitgehen müsse. Die Göttin hatte doch früher in Computern gehaust, nicht wahr? Und wenn sie ihren Weg zurück fand, sollte Malu dann nicht dabei sein, um sie zu begrüßen?
    Das komplizierte die Sache ein wenig – wenn Malu die Universität besuchte, mußte der Präsident informiert werden, damit er eine angemessene Begrüßung arrangieren konnte. Das war nicht für Malu erforderlich, da dieser weder eitel war noch sich sonderlich von Zeremonien beeindrucken ließ, die keinen unmittelbaren Zweck verfolgten. Worauf es vielmehr ankam, war, dem samoanischen Volk zu zeigen, daß die Universität immer noch den angemessenen Respekt vor den alten Sitten und Gebräuchen hatte, deren hochgeehrtester Beschirmer und Vollzieher Malu war.
    Von Luaus mit Früchten und Fischen am Strand, von offenen Feuern, Palmenmatten und strohgedeckten Hütten zu einem Schwebewagen, einer Schnellstraße und den leuchtend bunt angestrichenen Gebäuden der modernen Universität – Wang-mu kam es vor wie eine Reise durch die Geschichte der menschlichen Rasse. Und doch hatte sie diese Reise schon einmal gemacht, von Weg hierher; es schien ein Teil ihres Lebens zu sein, den Schritt vom Altehrwürdigen zum Modernen und wieder zurück zu machen. Ihr taten jene leid, die nur das eine, nicht aber das andere kannten. Es war besser, dachte sie, die Möglichkeit zu haben, aus der ganzen Liste menschlicher Errungenschaften auszuwählen, als auf einen engen Bereich beschränkt zu bleiben.
    Bevor der Schwebewagen Malu zu dem offiziellen Empfang brachte, wurden Peter und Wang-mu diskret abgesetzt. Graces Sohn nahm sie auf einen kurzen Rundgang durch die brandneuen Computeranlagen mit. »Diese neuen Computer folgen alle den Protokollen, die uns der Sternenwege-Kongreß übermittelt hat. Es wird keine direkten Verbindungen mehr zwischen Computernetzwerken und Verkürzern geben. Statt dessen ist eine Zeitverzögerung vorgesehen, damit jedes Infopaket von einer Schiedsrichtersoftware geprüft werden kann, die erkennt, sobald jemand ohne die entsprechende Berechtigung huckepack mitfährt.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Peter, »Jane hat keine Chance, jemals wieder hineinzukommen.«
    »Das ist der Plan dahinter.« Der Junge – denn trotz seiner Größe schien er genau das zu sein – grinste breit. »Alles perfekt, alles neu, alles total vorschriftsmäßig.«
    Innerlich fühlte Wang-mu sich elend. So wie hier würde es überall auf den Hundert Welten sein – Jane aus allem ausgesperrt. Und ohne Zugriff auf die gewaltigen Computerkapazitäten der kombinierten Netzwerke aller menschlichen Zivilisationen, wie konnte sie da die Macht zurückerlangen, um ein Sternenschiff ins Außen zu befördern und wieder zurückzuholen? Wang-mu war zwar froh gewesen, Weg zu verlassen, aber sie war sich keineswegs sicher, daß Pazifika die Welt war, auf der sie ihr restliches Leben verbringen wollte. Vor allem, wenn sie bei Peter bliebe, denn es bestand keine Aussicht, daß er lange mit dem langsameren, lässigeren Fluß des Lebens auf den Inseln zufrieden sein würde. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: es war auch zu langsam für sie. Ihr Aufenthalt bei den Samoanern machte ihr Freude, aber zugleich wuchs in ihr auch die Ungeduld, etwas zu unternehmen. Vielleicht konnten jene, die bei diesem Volk aufwuchsen, ihren Ehrgeiz irgendwie sublimieren, oder vielleicht hatte der ethnische Genotyp etwas an sich, das ihn ersetzte oder unterdrückte, aber Wang-mus ständiger Drang, ihre Rolle im Leben zu stärken und zu vergrößern, würde ganz bestimmt

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