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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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nicht nur wegen eines Luaus am Strand, so sehr sie es auch genoß und die Erinnerung daran in Ehren halten würde, verschwinden.
    Die Besichtigungstour war natürlich noch nicht vorüber, und pflichtschuldig folgte Wang-mu Graces Sohn überall hin, wohin er sie führte. Über das hinaus, was nötig war, um höfliche Antworten geben zu können, schenkte sie ihm jedoch kaum Aufmerksamkeit. Peter wirkte noch geistesabwesender, und Wang-mu meinte auch den Grund dafür zu erraten. Er würde nicht nur die gleichen Gefühle hegen wie Wang-mu, sondern er mußte auch um den Verlust der Verbindung mit Jane durch das Juwel in seinem Ohr trauern.
    Wenn sie nicht ihre Fähigkeit zurückerlangte, den Datenfluß durch die Kommunikationssatelliten, die diese Welt umkreisten, zu kontrollieren, würde er ihre Stimme nie wieder hören.
    Sie kamen zu einem älteren Teil des Campus, ein paar heruntergekommenen Gebäuden in einem mehr auf Zweckmäßigkeit ausgerichteten architektonischen Stil. »Hierher kommt niemand gern«, sagte er, »weil es sie daran erinnert, wie kurze Zeit es erst her ist, seit unsere Universität zu mehr als einer Schule für die Ausbildung von Technikern und Lehrern wurde. Dieses Gebäude ist dreihundert Jahre alt. Tretet ein.«
    »Müssen wir wirklich?« fragte Wang-mu. »Ich meine, ist das nötig? Ich denke, wir kriegen schon von außen einen ganz guten Eindruck.«
    »Oh, aber ich denke, ihr werdet diesen Ort sehen wollen. Sehr interessant, weil hier einige der alten Bräuche konserviert worden sind, um … Dinge zu tun.«
    Wang-mu erklärte sich natürlich einverstanden, ihm zu folgen, wie die Höflichkeit es verlangte, und Peter ging wortlos mit. Sie traten ein und hörten das Summen uralter Klimaanlagen und spürten die rauhe, eiskalte Luft. »Das sind die alten Bräuche?« fragte Wang-mu. »Nicht ganz so alt wie das Leben am Strand, denke ich.«
    »Nicht ganz so alt, das ist wahr«, sagte ihr Führer. »Aber andererseits bewahren wir hier ja auch nicht ganz dasselbe.«
    Sie kamen in einen großen Raum mit Hunderten und Aberhunderten von Computern, in dichtgedrängten Reihen auf Tischen angeordnet, die sich von einem Ende des Raumes bis zum anderen hinzogen. Niemand hätte genügend Platz gehabt, um an diesen Maschinen zu sitzen; der Raum zwischen den Tischen reichte kaum aus, damit die Techniker sich hindurchschieben und sie warten konnten. Alle Computer waren eingeschaltet, aber die Luft über den Terminals war leer, so daß es keinen Hinweis darauf gab, was in ihrem Innern vor sich ging.
    » Irgend etwas mußten wir ja mit all diesen alten Computern machen, die wir auf Anweisung des Sternenwege-Kongresses vom Netz genommen haben. Darum haben wir sie hier aufgestellt. Und ebenso die alten Computer der meisten anderen Universitäten und Firmen auf den Inseln – Hawaiianer, Tahitianer, Maoris und so weiter und so weiter, sie alle haben geholfen. Es reicht sechs Stockwerke weit hinauf, jede Etage genau wie diese hier, und es gibt drei weitere Gebäude, auch wenn das hier das größte ist.«
    »Jane«, sagte Peter und lächelte.
    »Hier haben wir alles gespeichert, was sie uns gab. Natürlich sind diese Computer offiziell nicht über ein Netzwerk miteinander verbunden. Sie werden nur dazu benutzt, um Studenten auszubilden. Aber die Kongreß-Inspekteure kommen nie hierher. Wenn sie einen Blick auf unsere neue Anlage geworfen haben, haben sie alles gesehen, was sie sehen wollten. Bis aufs I-Tüpfelchen genau den Vorschriften entsprechend – schließlich sind wir gehorsame und gesetzestreue Bürger! Nur daß es hier, so fürchte ich, ein paar Versehen gegeben hat. Zum Beispiel scheint phasenweise eine Verbindung zum Verkürzer der Universität zu existieren. Wann immer der Verkürzer jetzt Botschaften an andere Welten weiterleitet, ist er außer durch die offiziellen, gesicherten Zeitverzögerungsverbindungen mit keinem anderen Computer verbunden. Aber wenn der Verkürzer mit einer Handvoll ungewöhnlicher Ziele verbunden ist – etwa dem samoanischen Satelliten oder einer bestimmten weit entfernten Kolonie, die angeblich durch keinen Verkürzer auf den Hundert Welten erreicht werden kann –, dann schaltet sich eine alte, vergessene Verbindung ein, und der Verkürzer kann auf all das hier zurückgreifen.«
    Peter lachte mit echter Fröhlichkeit. Wang-mu liebte diesen Klang, empfand aber auch ein bißchen Eifersucht bei dem Gedanken, daß Jane am Ende doch zu ihm zurückkommen mochte.
    »Und noch eine

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