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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Spezies, die die stärkste Neigung dazu gezeigt hat, sich bewußt zu weigern, sich mit anderen Spezies zu verständigen und sie statt dessen restlos zu vernichten. Vielleicht sind die Descoladores Varelse, und vielleicht sind sie es nicht. Aber viel größeren Schrecken empfinde ich bei dem Gedanken, daß wir die Varelse sind. Das ist der Preis dafür, den Kleinen Doktor einzusetzen, obwohl er nicht gebraucht wird und auch niemals gebraucht werden wird, in Anbetracht der anderen Werkzeuge, die uns zur Verfügung stehen. Falls wir uns dafür entscheiden, das M.D.-Gerät einzusetzen, dann sind wir keine Ramänner. Man kann uns niemals vertrauen. Wir sind die Spezies, die es verdienen würde, um der Sicherheit alles anderen intelligenten Lebens willen unterzugehen.«
    Quara schüttelte den Kopf, aber die Selbstgefälligkeit war verschwunden. »Das klingt in meinen Ohren so, als versuche da jemand immer noch, Vergebung für seine eigenen Verbrechen zu erlangen.«
    »Das war Ender«, sagte Peter. »Er hat sein Leben damit zugebracht, sich und alle anderen in Ramänner zu verwandeln. Ich sehe mich in diesem Schiff um, ich denke über das nach, was ich gesehen habe, die Menschen, die ich in den letzten paar Monaten kennengelernt habe, und ich denke, daß die menschliche Rasse sich nicht allzu schlecht macht. Wir entwickeln uns in die richtige Richtung. Ein paar Rückfälle dann und wann. Ein bißchen drohendes Gerede. Aber im großen und ganzen nähern wir uns immer mehr dem Punkt, an dem wir würdig sein werden, uns den Schwarmköniginnen und den Pequeninos anzuschließen. Und wenn die Descoladores vielleicht noch ein bißchen weiter davon entfernt sind als wir, Ramänner zu sein, heißt das nicht, daß wir ein Recht haben, sie zu vernichten. Es heißt nur, daß wir um so mehr Grund haben, geduldig mit ihnen zu sein und zu versuchen, sie zu fördern. Wie viele Jahre haben wir gebraucht, um vom Kennzeichnen der Schlachtfelder mit Stapeln menschlicher Schädel bis nach hier zu gelangen? Jahrtausende. Und die ganze Zeit über hatten wir Lehrer, die versucht haben, uns den Weg zu zeigen und uns dazu zu veranlassen, uns zu ändern. Nach und nach haben wir dazugelernt. Jetzt laßt uns sie lehren – falls sie nicht längst mehr wissen als wir.«
    »Es könnte Jahre kosten, auch nur ihre Sprache zu lernen«, sagte Ela.
    »Die Verkehrsmittel sind jetzt billig«, sagte Peter. »Das soll keine Beleidigung sein, Jane. Wir können Teams über einen langen Zeitraum hin- und herschicken, ohne übermäßige Härten für irgendwen. Wir können diesen Planeten durch eine Flotte beobachten lassen. Mit Pequeninos und Schwarmarbeiterinnen zusätzlich zu den menschlichen Wissenschaftlern. Jahrhundertelang. Jahrtausendelang. Es besteht kein Grund zur Eile.«
    »Ich finde, das ist gefährlich«, sagte Quara.
    »Und ich finde, daß du das gleiche instinktive Verlangen hast wie wir alle, das, welches uns andauernd in solch große Schwierigkeiten bringt«, sagte Peter. »Du weißt, daß du sterben wirst, und du willst alle Fragen gelöst sehen, bevor es so weit ist.«
    »Ich bin noch nicht alt!« sagte Quara.
    Miro meldete sich zu Wort. »Er hat recht, Quara. Seit Marcão starb, hast du den Tod vor Augen gehabt. Denkt alle einmal darüber nach. Die Pequeninos haben die Hoffnung auf viele Jahrhunderte im Dritten Leben. Wir sind diejenigen, die die ganze Zeit über in Eile sind. Wir sind diejenigen, die entschlossen sind, Entscheidungen zu treffen, ohne über ausreichende Informationen zu verfügen, weil wir jetzt handeln wollen, solange wir noch Zeit dazu haben.«
    »Das also ist sie?« sagte Quara. »Das ist eure Entscheidung? Diese ernste Bedrohung für alles Leben fortbestehen und ihre Pläne aushecken zu lassen, während wir vom Himmel aus immer nur zusehen und zusehen?«
    »Nicht wir «, sagte Peter.
    »Nein, das ist richtig«, sagte Quara. »Ihr gehört nicht zu diesem Projekt.«
    »Doch, ich schon«, sagte Peter. »Aber du nicht. Du kehrst nach Lusitania zurück, und Jane wird dich niemals wieder hierher zurück bringen. Nicht, bis du mit den Jahren bewiesen hast, daß du deine persönlichen Schreckgespenster unter Kontrolle bekommst.«
    »Du arroganter Hurensohn!« schrie Quara.
    »Jeder hier weiß, daß ich recht habe«, sagte Peter. »Du bist wie Lands. Du bist zu leicht bereit, enorm folgenschwere Entscheidungen zu treffen und dich dann zu weigern, dich durch irgendein Argument umstimmen zu lassen. Es gibt viele Menschen wie dich, Quara.

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