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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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wir herausfinden, daß mit ihnen nicht auszukommen ist, ja, dann ist es ein Krieg. Was sie mit Lusitania gemacht haben, mit den wehrlosen Pequeninos, das war ein verheerender, gefühlloser, totaler Krieg ohne Achtung für die Rechte der anderen Seite. Das sind unsere Gegner, es sei denn, wir könnten sie dazu bringen, die Konsequenzen dessen zu erfassen, was sie getan haben. Ist es nicht das, was du meintest, Quara?«
    »Ganz genau«, sagte Quara.
    Wang-mu wußte, daß irgend etwas an dieser Beweisführung falsch war, aber sie konnte ihren Finger nicht darauf legen. »Peter, wenn du das wirklich glaubst, warum hast du dann den Kleinen Doktor nicht behalten?«
    »Weil«, sagte Peter, »wir uns irren könnten und die Gefahr nicht akut ist.«
    Quara schnalzte verächtlich mit der Zunge. »Du warst nicht hier, Peter. Du hast nicht gesehen, was sie uns entgegengeworfen haben – einen neu entwickelten und speziell zugeschnittenen Virus, um uns wie Idioten stillsitzen zu lassen, während sie kamen und unser Schiff übernahmen.«
    »Und sie haben das wie geschickt, in einem hübschen Umschlag?« sagte Peter. »Sie haben ein infiziertes Hündchen geschickt, da sie wußten, daß ihr nicht würdet widerstehen können, es aufzuheben und zu knuddeln?«
    »Sie haben den Kode gesendet«, sagte Quara. »Aber sie rechneten damit, daß wir ihn interpretieren würden, indem wir das Molekül herstellten, und es dann zu wirken beginnen würde.«
    »Nein«, sagte Peter, »ihr habt nur gemutmaßt , daß ihre Sprache auf diese Weise funktioniert, und dann habt ihr angefangen, so zu handeln, als ob eure Mutmaßung wahr sei.«
    »Und irgendwie weißt du, daß sie es nicht ist?« sagte Quara.
    »Ich weiß nicht das Geringste darüber«, sagte Peter. »Darauf will ich ja hinaus. Wir wissen es ganz einfach nicht. Wir können es nicht wissen. Wenn wir sähen, wie sie Sonden starten, oder wenn sie einen Versuch unternähmen, dieses Schiff vom Himmel zu schießen, dann würden wir anfangen müssen, Maßnahmen zu ergreifen. Wie zum Beispiel, Schiffe hinter den Sonden herzuschicken und sorgfältig die Viren zu studieren, die sie ausgesandt haben. Oder wenn sie dieses Schiff angriffen, würden wir ein Ausweichmanöver fliegen und ihre Waffen und ihre Taktik analysieren.«
    »Das ist jetzt okay«, sagte Quara. »Jetzt, da Jane in Sicherheit ist und die Mutterbäume unversehrt sind, so daß sie ihre Sternenflug-Nummer abziehen kann. Jetzt können wir Sonden einholen und Raketen ausweichen oder was auch immer. Aber was war vorher, als wir hier hilflos festsaßen? Als wir nur noch ein paar Wochen zu leben hatten oder das jedenfalls dachten?«
    »Damals«, sagte Peter, »hattet ihr auch noch nicht den Kleinen Doktor, also hättet ihr ihren Planeten nicht in die Luft jagen können. Wir haben das M.D.-Gerät erst in die Hand bekommen, nachdem Janes Flugfähigkeit wiederhergestellt war. Und mit dieser Macht ist es nicht länger notwendig, den Descolada-Planeten zu vernichten, bis und außer wenn er eine Gefahr darstellt, die zu groß ist, als daß man ihr auf irgendeine andere Weise begegnen könnte.«
    Quara lachte. »Was ist das? Ich dachte, Peter wäre die bösartige Seite von Enders Persönlichkeit. Nun stellt sich auf einmal heraus, daß du die Güte und das Licht bist.«
    Peter lächelte. »Es gibt Gelegenheiten, da muß man sich oder andere gegen etwas unbarmherzig Böses verteidigen. Und bei manchen dieser Gelegenheiten besteht die einzige Verteidigung, die Aussicht auf Erfolg verspricht, in der einmaligen Anwendung von brutaler, vernichtender Gewalt. Bei solchen Gelegenheiten handeln Menschen brutal.«
    »Ist das nicht zufällig ein bißchen Selbstrechtfertigung?« sagte Quara. »Du bist Enders Nachfolger. Deshalb findest du es praktisch zu glauben, daß jene Jungen, die Ender getötet hat, die Ausnahmen zu deiner Nettigkeitsregel waren.«
    »Ich entschuldige Ender durch seine Unwissenheit und seine Hilflosigkeit. Wir sind nicht hilflos. Der Sternenwege-Kongreß und die Lusitania-Flotte waren nicht hilflos. Und sie entschieden sich dafür zu handeln, bevor sie ihre Unwissenheit verminderten.«
    »Ender entschied sich dafür, den Kleinen Doktor einzusetzen, während er unwissend war.«
    »Nein, Quara. Die Erwachsenen, die Ender lenkten, haben ihn eingesetzt. Sie hätten seine Entscheidung abfangen und blockieren können. Sie hatten jede Menge Zeit, ihr Veto einzulegen. Ender dachte, er würde ein Spiel spielen. Er dachte, daß er sich durch den

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