Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
als die junge Valentine zu lieben? Na, mich zu lieben natürlich. Also mußtest du das zwangsläufig als nächstes in Angriff nehmen.«
    »Vai te morder«, sagte Miro.
    »Ich kann weder mich noch irgendwen sonst beißen«, sagte Jane. »Die alte, zahnlose Jane, das bin ich.«
    Val meldete sich aus dem Sitz neben ihm zu Wort. »Willst du den ganzen Tag dasitzen, oder kommst du mit mir?«
    Er sah hinüber. Sie saß gar nicht auf dem Sitz. Während seiner Unterhaltung mit Jane war er beim Sternenschiff angekommen, und ohne es zu merken, hatte er den Schwebewagen angehalten. Val war ausgestiegen, und nicht einmal das hatte er bemerkt.
    »Du kannst dich im Schiff mit Jane unterhalten«, sagte Val. »Wir haben zu arbeiten, jetzt, da du deine kleine altruistische Expedition gehabt hast, um die Frau zu retten, die du liebst.«
    Miro machte sich nicht die Mühe, auf die Verachtung und den Zorn in ihren Worten zu antworten. Er stellte bloß den Schwebewagen ab, stieg aus und folgte Val ins Schiff. »Ich will es wissen«, sagte Miro, als sie die Tür geschlossen hatten. »Ich will wissen, was unsere wirkliche Mission ist.«
    »Ich habe darüber nachgedacht«, sagte Val. »Ich habe darüber nachgedacht, wo wir hingereist sind. Eine Menge Herumgehopse. Zuerst waren es nahe und ferne Sternensysteme, zufällig verteilt. Aber in letzter Zeit haben wir dazu tendiert, bloß einen ganz bestimmten Bereich anzusteuern. Einen ganz bestimmten Raumkegel, und ich denke, er wird zunehmend enger. Jane hat ein bestimmtes Ziel im Sinn, und etwas in den Daten, die wir über jeden Planeten sammeln, sagt ihr, daß wir ihm näherkommen, daß wir uns in die richtige Richtung bewegen. Sie sucht nach etwas.«
    »Demnach sollten wir ein Muster finden, wenn wir die Daten über die Welten, die wir bereits erkundet haben, sichten?«
    »Besonders die Welten, die den Raumkegel definieren, in dem wir suchen. Welten, die in dieser Region liegen, haben etwas an sich, was sie veranlaßt, weiter und weiter in dieser Richtung zu suchen.«
    In der Luft über Miros Computerterminal an Bord des Sternenschiffes erschien eines von Janes Gesichtern. »Vergeudet eure Zeit nicht mit dem Versuch, zu entdecken, was ich schon weiß. Ihr habt eine Welt zu erkunden. An die Arbeit.«
    »Halt bloß die Klappe«, sagte Miro. »Wenn du es uns nicht verraten willst, dann werden wir so viel Zeit darauf verwenden, wie nötig ist, um es selbst herauszufinden.«
    »Jetzt hast du’s mir aber gegeben, du kühner, tapferer Held«, sagte Jane.
    »Er hat recht«, sagte Val. »Verrate es uns einfach, und wir werden keine Zeit mehr auf den Versuch verschwenden, es herauszufinden.«
    »Und da dachte ich, eines der Attribute lebendiger Wesen sei es, daß ihr intuitive Sprünge macht, die die Vernunft transzendieren und über die Daten hinausgehen, die ihr besitzt«, sagte Jane. »Ich bin enttäuscht, daß ihr es nicht längst erraten habt.«
    Und in diesem Augenblick wußte Miro es. »Du suchst nach der Heimatwelt des Descolada-Virus«, sagte er.
    Val sah ihn verdutzt an. »Was?«
    »Der Descolada-Virus ist ein Kunstprodukt. Jemand hat ihn hergestellt und ausgesandt, vielleicht, um andere Planeten als Vorbereitung auf einen Kolonisierungsversuch zu terraformen. Wer immer es auch ist, er könnte immer noch da draußen sein, mehr davon herstellen, weitere Sonden aussenden, vielleicht Viren aussenden, die wir nicht bändigen und besiegen können. Jane hält Ausschau nach ihrem Heimatplaneten. Oder, genauer gesagt, sie läßt uns Ausschau halten.«
    »War ja leicht zu erraten«, sagte Jane. »Ihr hattet wirklich mehr als genug Daten.«
    Val nickte. »Jetzt ist es offensichtlich. Manche der von uns erkundeten Welten besitzen eine sehr eingeschränkte Flora und Fauna, bei ein paar habe ich das sogar besonders angemerkt. Es muß ein großes Artensterben stattgefunden haben. Natürlich bei weitem nichts wie die Einschränkungen des ursprünglichen Lebens auf Lusitania. Und kein Descolada-Virus.«
    »Aber irgendwelche anderen Viren, weniger beständig, weniger effektiv als die Descolada«, sagte Miro. »Vielleicht ihre frühen Versuche. Das war es, was ein großes Artensterben auf diesen anderen Welten verursacht hat. Ihr Versuchsvirus starb am Ende aus, aber jene Ökosysteme haben sich noch nicht von dem Schaden erholt.«
    »Auf diese eingeschränkten Welten habe ich mein besonderes Augenmerk gerichtet«, sagte Val. »Ich habe diese Ökosysteme genauer untersucht, auf der Suche nach der Descolada oder

Weitere Kostenlose Bücher