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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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nicht gerade hilfreich, sagte sie sich, während sie ihr bewußtes Denken gewaltsam von der vertrauten Litanei der Selbstvorwürfe losriß. Es hilft Andrew nichts, wenn ich mich jetzt in irrationalen Schuldgefühlen verliere.
    Weil sie ihre Schreie hörten, kamen mehrere Männer und Frauen vom Kloster herbeigelaufen, und einige aus dem Garten. Binnen weniger Augenblicke waren sie dabei, Ender in das Gebäude zu tragen, während jemand auf dem schnellsten Wege davonstürzte, um einen Arzt zu holen.
    Ein paar blieben auch bei Novinha, da ihre Geschichte ihnen nicht unbekannt war und sie befürchteten, daß der Tod eines weiteren geliebten Menschen zu viel für sie sein würde.
    »Ich habe nicht gewollt, daß er kam«, murmelte sie. »Er mußte nicht kommen.«
    »Es ist nicht die Tatsache, daß er hier ist, die ihn krank gemacht hat«, sagte die Frau, die sie festhielt. »Manchmal werden Menschen einfach krank, ohne daß jemand die Schuld daran hat. Er wird sich erholen. Du wirst schon sehen.«
    Novinha hörte die Worte, aber an irgendeinem tiefen Ort in ihrem Innern konnte sie nicht an sie glauben. An jenem tiefen Ort wußte sie, daß es alles ihre Schuld war, daß schreckliches Unheil aus den dunklen Schatten ihres Herzens aufstieg und in die Welt einsickerte, um alles zu vergiften. Sie trug das Tier in ihrem Herzen, den Verschlinger des Glücks. Selbst Gott wünschte, daß sie starb.
    Nein, nein, das ist nicht wahr, sagte sie lautlos. Es wäre eine schreckliche Sünde. Gott will meinen Tod nicht, nicht durch meine eigene Hand, nie und nimmer durch meine eigene Hand. Es würde Andrew nicht helfen, es würde niemandem helfen. Würde nicht helfen, würde nur verletzen. Würde nicht helfen, würde nur …
    Und während sie lautlos ihr Überlebensmantra psalmodierte, folgte Novinha dem nach Luft ringenden Körper ihres Ehemannes in das Kloster, wo die Heiligkeit des Ortes vielleicht alle Gedanken an Selbstzerstörung aus ihrem Herzen vertreiben würde. Ich muß jetzt an ihn denken, nicht an mich. Nicht an mich mich mich mich.

Kapitel 6
›Das Leben ist ein Himmelfahrtskommando‹
     
    Ob die Götter verschiedener Nationen sich miteinander unterhalten?
    Ob die Götter chinesischer Städte mit den Ahnen der Japaner sprechen?
    Mit den Herren von Xibalba?
    Mit Allah? Jahwe? Wischnu?
    Gibt es eine jährliche Zusammenkunft,
    bei der sie ihre Anbeter vergleichen?
    Meine neigen ihre Gesichter zum Boden und verfolgen Linien in der Holzmaserung für mich,
    sagt einer.
    Meine opfern Tiere, sagt ein anderer.
    Meine töten jeden, der mich beleidigt, sagt ein dritter.
    Hier ist die Frage, über die ich am häufigsten nachdenke:
    Gibt es welche, die sich ehrlich rühmen können:
    Meine Anbeter gehorchen meinen gerechten Gesetzen und behandeln einander mit Freundlichkeit und Güte und leben einfache, edle Leben?
     
    aus Der Gott flüstert von Han Qing-jao
     
    Mit seinen gemäßigten Zonen, den polaren Eiskappen, den tropischen Regenwäldern, den Wüsten und Savannen, Steppen und Bergen, Seen und Meeren, Waldländern und Stränden war Pazifika eine so abwechslungsreiche Welt, wie man kaum eine zweite fand. Auch war Pazifika keine junge Welt. Nach mehr als zweitausend Jahren menschlicher Besiedlung waren alle Nischen ausgefüllt, in denen sich Menschen behaglich ausbreiten konnten. Es gab große Städte und riesige Weidegebiete, Dörfer inmitten von Farmen mit schachbrettartig angelegten Feldern und Forschungsstationen an den entferntesten Orten, den höchst- und tiefstgelegenen, den nördlichsten und südlichsten.
    Das Herz Pazifikas jedoch waren seit jeher die tropischen Inseln des Ozeans, der im Angedenken an das größte Meer der Erde Pazifik genannt wurde. Die Bewohner dieser Inseln lebten nicht exakt nach den alten Sitten und Gebräuchen, aber die Erinnerung an alte Sitten bildete immer noch den Hintergrund aller Klänge und die Ränder aller Anblicke. Hier wurde das heilige Kava immer noch gemäß der uralten Zeremonien geschlürft. Hier wurden die Erinnerungen an Helden aus uralten Zeiten immer noch lebendig erhalten. Hier sprachen die Götter immer noch in die Ohren heiliger Männer und Frauen. Und wenn sie heimkamen in Grashütten, die Kühlschränke und vernetzte Computer beherbergten, was machte das schon? Die Götter verteilten keine unannehmbaren Geschenke. Der Trick bestand darin, einen Weg zu finden, neue Dinge in sein Leben einzulassen, ohne dieses Leben zu zerstören, um sie aufzunehmen.
    Auf den Kontinenten, in den

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