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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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mit der ich mich befasse, und deshalb habe ich ganz einfach kein besonderes Interesse mehr an ihm, es sei denn wie jemand, den es ein bißchen interessiert, von Zeit zu Zeit über die Lebensumstände eines alten Freundes zu hören, der weggezogen ist.«
    »In meinen Ohren klingt das wie eine nachträgliche Rationalisierung«, sagte Miro.
    »Warum hast du Ender überhaupt zur Sprache gebracht?« fragte Jane. »Warum sollte es von Bedeutung sein, ob er die wirkliche Aufgabe kennt, die du und Val erfüllt?«
    »Weil, wenn Val unsere Mission wirklich kennt und unsere Mission eine noch größere Gefahr als die Lusitania-Flotte betrifft, warum hat Ender dann das Interesse an ihr verloren, so daß sie langsam erlischt?«
    Einen Augenblick lang Schweigen.
    Brauchte Jane wirklich so lange, eine Antwort zu finden, daß die Verzögerung für einen Menschen wahrnehmbar war?
    »Ich vermute, daß Val es nicht weiß«, sagte Jane. »Ja, das ist glaubhaft. Ich dachte, sie wüßte es, aber jetzt sehe ich, daß sie mich sehr wohl auch aus Gründen, die in keinerlei Zusammenhang mit eurer Mission stehen, mit den Daten versorgt haben könnte, auf die sie besonderen Wert gelegt hat. Ja, du hast recht, sie weiß es nicht.«
    »Jane«, sagte Miro. »Gibst du etwa zu, daß du dich geirrt hast? Gibst du zu, daß du einen falschen, irrationalen Schluß gezogen hast?«
    »Wenn ich meine Daten von Menschen erhalte«, sagte Jane, »sind meine rationalen Schlüsse manchmal unrichtig, da sie auf falschen Prämissen beruhen.«
    »Jane«, sagte Miro lautlos, »ich habe sie verloren, nicht wahr? Ob sie lebt oder stirbt, ob du in ihren Körper gelangst oder draußen im All oder wo immer du existierst stirbst, sie wird mich niemals lieben, oder?«
    »Für eine solche Frage bin ich nicht die geeignete Person. Ich habe noch nie jemanden geliebt.«
    »Du hast Ender geliebt«, sagte Miro.
    »Ich habe Ender eine Menge Aufmerksamkeit zugewendet und war desorientiert, als er vor vielen Jahren zum ersten Mal die Verbindung mit mir unterbrach. Seither habe ich diesen Fehler korrigiert, und ich binde mich nicht mehr so eng an irgend wen.«
    »Du hast Ender geliebt«, sagte Miro nochmals. »Du tust es ja immer noch.«
    »Was bist du doch für ein Klugscheißer«, sagte Jane. »Dein eigenes Liebesleben ist eine mitleiderregende Abfolge von erbärmlichen Fehlschlägen, aber über meines weißt du alles. Anscheinend bist du erheblich besser darin, die emotionalen Prozesse völlig fremdartiger elektronischer Geschöpfe zu verstehen, als du es darin bist, sagen wir, die Frau neben dir zu verstehen.«
    »Du hast’s erfaßt«, sagte Miro. »Das ist die Geschichte meines Lebens.«
    »Du bildest dir auch ein, ich würde dich lieben«, sagte Jane.
    »Nicht wirklich«, entgegnete Miro. Aber noch während er es sagte, spürte er eine Welle der Kälte über sich hinweggehen, und er erschauerte.
    »Ich spüre den seismischen Beweis deiner wahren Gefühle«, sagte Jane. »Du bildest dir ein, daß ich dich liebe, aber das tue ich nicht. Ich liebe niemanden. Ich handele aus intelligentem Eigeninteresse. Im Augenblick kann ich nicht ohne meine Verbindung zum menschlichen Verkürzer-Netzwerk existieren. Ich beute Peters und Wang-mus Dienste aus, um meiner geplanten Hinrichtung zuvorzukommen oder sie zu verhindern. Ich beute deine romantischen Grillen aus, um mir jenen überzähligen Körper zu verschaffen, für den Ender wenig Verwendung zu haben scheint. Ich versuche, die Pequeninos und die Schwarmköniginnen zu retten, nach dem Grundsatz, daß es gut ist, intelligente Spezies – zu denen auch ich mich zähle – am Leben zu erhalten. Aber an keinem Punkt meiner Aktivitäten findet sich so etwas wie Liebe.«
    »Du bist eine solche Lügnerin«, sagte Miro.
    »Und du bist es nicht wert, daß man sich mit dir unterhält«, sagte Jane. »Eingebildet. Größenwahnsinnig. Aber du bist unterhaltsam, Miro. Deine Gesellschaft bereitet mir wirklich Vergnügen. Falls das Liebe ist, dann liebe ich dich. Aber andererseits lieben Menschen aus genau demselben Grund ihre Schoßtiere, oder? Es ist nicht gerade eine Freundschaft zwischen Gleichgestellten, und das wird es auch niemals sein.«
    »Warum bist du so entschlossen, mich noch mehr leiden zu lassen, als ich ohnehin schon leide?« fragte Miro.
    »Weil ich nicht will, daß du dich gefühlsmäßig an mich bindest. Du hast so eine Art, dich auf aussichtslose Beziehungen zu fixieren. Ich meine, wirklich, Miro! Was könnte aussichtsloser sein,

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