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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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möglich bei Bean war, und bestätigte damit die Verbindung zwischen ihnen.
    Â»Komm schon, Fly«, sagte Nikolai. »Das hier ist Bean. Erinnerst du dich?«
    Und zu Beans Überraschung brachte das Fly zum Schweigen. Bis zu diesem Augenblick hatte Bean nicht erkannt, welche Macht sein Ruf hatte. Er war in der Drachenarmee vielleicht nur ein gewöhnlicher Soldat, aber er war in Strategie und Militärgeschichte immer noch der Beste in der Schule, und offensichtlich wussten das alle, oder zumindest alle außer Wiggin.
    Â»Ich hätte mehr Respekt zeigen sollen«, sagte Bean.
    Â»Verdammt richtig«, erwiderte Fly.
    Â»Aber du auch.«
    Fly bäumte sich gegen den Griff der Jungen, die ihn hielten, auf.
    Â»Als du über Wiggin gesprochen hast«, sagte Bean, »war das respektlos. ›Jeder weiß, dass es eine Verliererstrategie ist, eine Armee aufzuteilen.‹« Er ahmte Flys Tonfall beinahe exakt nach.
    Mehrere Kinder lachten. Und widerstrebend lachte auch Fly.
    Â»Also gut«, räumte Fly ein. »Das war nicht richtig von mir.« Er wandte sich Nikolai zu. »Aber ich bin immer noch ein Offizier.«
    Â»Nicht, wenn du einen kleinen Jungen von seinem Bett zerrst«, sagte Nikolai. »Dann bist du ein Schläger.«
    Fly blinzelte. Klugerweise sagte niemand ein Wort, bis er sich entschieden hatte, wie er reagieren würde. »Du hast recht, Nikolai. Verteidige deinen Freund gegen einen Schläger.« Er schaute von Nikolai zu Bean und wieder zurück. »Pah! Ihr seht sogar aus wie Brüder.« Er ging an ihnen vorbei auf sein Bett zu. Die anderen Zugführer folgten ihm. Die Krise war vorüber.
    Nikolai warf Bean einen Blick zu. »Ich war nie so zermatscht und hässlich wie du.«
    Â»Und wenn ich später einmal so aussehen sollte wie du, bringe ich mich lieber gleich um.«
    Â»Musst du auf diese Weise mit so großen Jungen reden?«
    Â»Ich hatte nicht erwartet, dass du ihn wie ein Ein-Mann-Bienenschwarm angreifst.«
    Â»Ich denke, mir war einfach danach, jemanden anzuspringen«, sagte Nikolai.
    Â»Du? So ein netter Junge?«
    Â»In letzter Zeit fühle ich mich nicht besonders nett.«
    Er kletterte neben Bean aufs Bett, sodass sie sich leise weiter unterhalten konnten. »Ich habe hier nichts zu suchen, Bean. Ich gehöre nicht in diese Armee.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Ich war noch nicht so weit, als ich befördert wurde. Ich bin nur Durchschnitt. Vielleicht nicht mal das. Und obwohl diese Armee, wenn man der Rangliste nach geht, kein Haufen von Helden ist, sind die Jungs wirklich gut. Alle lernen schneller als ich. Alle begreifen es, und ich stehe immer noch da und denke darüber nach.«
    Â»Dann streng dich mehr an.«
    Â»Ich strenge mich ja schon an. Du – du begreifst alles gleich auf Anhieb. Du siehst es sofort. Und es ist nicht so, als ob ich dumm wäre. Ich begreife es ebenfalls. Nur … einen Schritt nach allen anderen.«
    Â»Das tut mir leid«, sagte Bean.
    Â»Warum sollte es dir leidtun? Es ist nicht deine Schuld.«
    Doch, das ist es, Nikolai. »Komm schon, willst du etwa behaupten, du willst nicht Teil von Ender Wiggins Armee sein?«
    Nikolai lachte leise. »Er ist wirklich etwas Besonderes.«
    Â»Gib, was in deiner Macht steht. Du bist ein guter Soldat. Du wirst schon sehen. Wenn es erst mit den Kämpfen losgeht, wirst du dich so gut schlagen wie jeder andere auch.«
    Â»Kann sein. Sie können mich immer noch einfrieren und nach dem Feind werfen. Ein großes, klotziges Wurfgeschoss.«
    Â»Du bist nicht gerade klotzig.«
    Â»Im Vergleich zu dir ist jeder klotzig. Ich habe dich beobachtet. Du verschenkst die Hälfte von deinem Essen.«
    Â»Sie geben mir zu viel.«
    Â»Ich muss lernen.« Nikolai sprang auf sein Bett.
    Bean hatte manchmal ein schlechtes Gewissen, dass er Nikolai in diese Situation gebracht hatte. Aber wenn sie erst anfingen zu siegen, würden sich viele Kids außerhalb der Drachenarmee wünschen, mit ihm tauschen zu können. Überraschender war jedoch, dass Nikolai erkannte, dass er nicht so qualifiziert war wie die anderen. Die Unterschiede waren nicht so deutlich. Wahrscheinlich gab es eine Menge Kids, die sich genauso fühlten wie Nikolai. Aber Bean hatte ihn nicht wirklich trösten können. Er hatte Nikolais Unterlegenheitsgefühl sogar noch verstärkt.
    Was für ein feinfühliger Freund ich doch bin.
    Es

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