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Enders Schatten

Enders Schatten

Titel: Enders Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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bezweifle, dass auch nur eines dieser Kinder sich bewusst entschlossen hätte, auf die zwanzig Jahre, die Sie ihnen genommen haben, zu verzichten.«
    Â»Sie wussten nicht, was ihnen geschah. Ich bin kein Ungeheuer. Wir haben sie alle betäubt. Sie sind alle im Schlaf gestorben, und dann wurden die Leichen verbrannt.«
    Â»Was ist mit der Pubertät? Werden sie die sexuelle Reife erreichen?«
    Â»Das ist der Teil, den wir wohl nie erfahren werden, oder?«
    Schwester Carlotta stand auf, um zu gehen.
    Â»Er hat überlebt, wie?«, fragte Volescu.
    Â»Wer?«
    Â»Der, den wir verloren haben. Der, dessen Leiche nicht zu finden war. Ich habe nur zweiundzwanzig gezählt, die verbrannt wurden.«
    Â»Wenn Sie Moloch anbeten, Dr. Volescu, erhalten Sie auch nur die Antworten, die Ihr erwählter Gott Ihnen liefert.«
    Â»Erzählen Sie mir von ihm.« Sein Blick war voller Gier.
    Â»Sie wissen, dass es ein Junge war?«
    Â»Es waren alles Jungen«, sagte Volescu.
    Â»Was, haben Sie die Mädchen weggeworfen?«
    Â»Woher, glauben Sie wohl, stammen die Gene, mit denen ich gearbeitet habe? Ich habe meine eigene veränderte DNS implantiert.«
    Â»Gott steh uns bei, sie waren alle Ihre Zwillinge?«
    Â»Ich bin nicht das Ungeheuer, für das Sie mich halten. Ich habe die tiefgefrorenen Embryos zum Leben erweckt, weil ich wissen musste, was aus ihnen werden würde. Sie zu töten war mein größter Kummer.«
    Â»Und dennoch haben Sie es getan – um sich zu retten.«
    Â»Ich hatte Angst. Und dann dachte ich: Sie sind nur Kopien. Es ist kein Mord, wenn man Kopien vernichtet.«
    Â»Ihre Seelen und ihr Leben gehörten ihnen allein.«
    Â»Glauben Sie denn, die Regierung hätte sie leben lassen? Glauben Sie wirklich, dass sie überlebt hätten? Auch nur ein Einziger von ihnen?«
    Â»Sie verdienen nicht, einen Sohn zu haben«, sagte Schwester Carlotta.
    Â»Aber ich habe einen, nicht wahr?« Er lachte. »Und Sie, Miss Carlotta, ewige Braut des unsichtbaren Gottes – wie viele haben Sie?«
    Â»Sie waren vielleicht Kopien, Volescu, aber selbst tot sind sie mehr wert als das Original.«
    Er lachte weiter, während sie davonging, aber es klang gezwungen. Sie wusste, dass sein Lachen nur die Trauer verdeckte. Aber es war keine Trauer, die aus Mitgefühl geboren war – nicht einmal aus Reue. Es war die Trauer einer verdammten Seele.
    Bean. Gott sei Dank, dachte sie, dass du deinen Vater nicht kennst und auch nie kennen lernen wirst. Du bist nicht wie er. Du bist viel menschlicher.
    Aber im Hinterkopf nagte weiter der alte Zweifel. War sie wirklich so sicher, dass Bean mitleidiger und menschlicher war? Oder war Beans Herz genauso kalt wie das dieses Mannes? So unfähig zu jedem Mitleid? War er nur Geist?
    Dann dachte sie daran, wie er wachsen und wachsen würde, von diesem zu kleinen Kind zu einem Riesen, dessen Körper nicht mehr lebensfähig war. Das ist das Erbe deines Vaters. Das war Antons Schlüssel. Sie dachte an Davids Schrei, als er vom Tod seines Sohns gehört hatte. Mein Sohn, mein Sohn Absalom! Wollte Gott, ich wäre für dich gestorben! O Absalom, mein Sohn, mein Sohn!
    Aber er war noch nicht tot. Oder? Volescu hatte vielleicht gelogen oder sich schlicht geirrt. Es gab vielleicht eine Möglichkeit, es zu verhindern. Und selbst wenn nicht, lagen vor Bean immer noch viele Jahre. Und wie er diese Jahre verbrachte, war schließlich das Einzige, was zählte.
    Gott lässt die Kinder groß werden, die er braucht, er macht Männer und Frauen aus ihnen und nimmt sie dann wieder von der Welt, wie es ihm gefällt. Für ihn ist alles Leben nur ein Augenblick, und es zählt einzig, wie dieser Augenblick genutzt wurde. Bean würde ihn gut nutzen. Da war sie sicher.
    Oder zumindest hoffte sie es mit solcher Inbrunst, dass es sich wie Sicherheit anfühlte.

12
    Liste
    Â»Wenn es auf Wiggin hinausläuft, schicken wir ihn nach Eros.«
    Â»Er ist noch nicht bereit für die Kommandoschule. Es wäre voreilig.«
    Â»Dann müssen wir mit einer der Alternativen zurechtkommen.«
    Â»Das ist Ihre Entscheidung.«
    Â» Unsere Entscheidung! Worauf können wir uns schon verlassen, wenn nicht auf das, was Sie uns sagen?«
    Â»Ich habe Ihnen auch von diesen älteren Jungen berichtet. Sie verfügen über die gleichen Daten wie ich.«
    Â»Verfügen wir über alle?«
    Â»Wollen Sie

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