Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Enders Spiel

Enders Spiel

Titel: Enders Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
völlig gleichgültig, was ich glaube.«
    Â»Ich möchte es trotzdem wissen.«
    Â»Sie müssen sich direkt miteinander unterhalten, Ender, von Geist zu Geist. Was einer denkt, kann ein anderer auch denken, woran einer sich erinnert, daran kann ein anderer sich auch erinnern. Warum sollten sie jemals eine Sprache entwickeln? Warum sollten sie lernen, zu lesen und zu schreiben? Wie könnten sie wissen, was Lesen und Schreiben ist, wenn sie es sähen? Oder Signale? Oder Zahlen? Oder sonst irgendetwas, was wir zur Verständigung benutzen? Das ist nicht bloß einfach eine Frage des Übersetzens von einer Sprache in eine andere. Wir haben alle Mittel benutzt, die wir uns ausdenken konnten, um mit ihnen zu kommunizieren, aber sie haben nicht einmal die Ausrüstung, um zu entdecken, dass wir Signale senden. Und vielleicht haben sie versucht, uns anzudenken, und sie können nicht verstehen, warum wir nicht darauf reagieren.«
    Â»Also gibt es den ganzen Krieg nur deswegen, weil wir nicht miteinander reden können.«
    Â»Wenn der andere dir seine Geschichte nicht erzählen kann, kannst du nie sicher sein, dass er nicht versucht, dich umzubringen.«
    Â»Was wäre, wenn wir sie einfach in Ruhe ließen?«
    Â»Ender, nicht wir sind zuerst zu ihnen gekommen, sie haben uns angegriffen. Wenn sie uns hätten in Ruhe lassen wollen, dann hätten sie es vor hundert Jahren tun können, vor der Ersten Invasion.«
    Â»Vielleicht wussten sie nicht, dass wir intelligente Lebewesen sind. Vielleicht …«
    Â»Ender, glaub mir, es hat hundert Jahre lang Diskussionen über genau dieses Thema gegeben. Niemand kennt die Antwort. Wenn es jedoch darauf ankommt, ist eine Entscheidung unvermeidlich: Falls einer von uns vernichtet werden muss, dann sollten wir verdammt noch mal dafür sorgen, dass wir die Überlebenden sind. Unsere Gene lassen es nicht zu, dass wir uns anders entscheiden. Die Natur kann keine Spezies durch Evolution hervorbringen, die keinen Überlebenswillen hat. Individuen können dazu erzogen werden, sich zu opfern, aber die Spezies als Ganzes kann nie beschließen, aufzuhören zu existieren. Wenn wir können, werden wir ausnahmslos alle Krabbler umbringen, und wenn sie können, werden sie uns ausnahmslos umbringen.«
    Â»Ich jedenfalls«, sagte Ender, »bin fürs Überleben.«
    Â»Ich weiß«, sagte Graff. »Deswegen bist du ja hier.«

14
    Enders Lehrer
    Â»Sie haben sich ganz schön Zeit gelassen, was, Graff? Die Reise ist nicht kurz, aber der dreimonatige Urlaub scheint mir doch übertrieben.«
    Â»Ich ziehe es vor, keine beschädigte Ware zu liefern.«
    Â»Manche Menschen wissen einfach nicht, wann sie sich beeilen müssen. Na ja, es geht ja auch nur um das Schicksal der Welt. Lassen Sie sich durch mich nur nicht stören. Sie müssen unsere Unruhe verstehen. Wir sitzen hier vor dem Verkürzer und empfangen laufend Berichte vom Vorankommen unserer Sternenschiffe. Wir müssen dem bevorstehenden Krieg jeden Tag ins Gesicht sehen. Wenn man das Tage nennen kann. Er ist ein so kleiner Junge.«
    Â»Er hat innere Größe. Eine geistige Statur.«
    Â»Einen Killerinstinkt auch, hoffe ich.«
    Â»Ja.«
    Â»Wir haben einen improvisierten Studiengang für ihn entworfen. Alles abhängig von Ihrer Zustimmung natürlich.«
    Â»Ich werde ihn mir ansehen. Ich gebe nicht vor, den Stoff zu kennen, Admiral Chamrajnagar. Ich bin nur hier, weil ich Ender kenne. Also befürchten Sie nicht, dass ich versuchen werde, Ihren Lehrplan zu beeinflussen. Nur das Tempo.«
    Â»Wie viel können wir ihm erzählen?«
    Â»Verschwenden Sie seine Zeit nicht mit der Physik des interstellaren Reisens.«
    Â»Was ist mit dem Verkürzer?«
    Â»Davon und von den Flotten habe ich ihm schon erzählt. Ich sagte, sie würden innerhalb von fünf Jahren an ihrem Bestimmungsort ankommen.«
    Â»Anscheinend bleibt sehr wenig übrig, was wir ihm noch erzählen könnten.«
    Â»Sie können ihm etwas über die Waffensysteme erzählen. Er muss genug wissen, um intelligente Entscheidungen zu treffen.«
    Â»Aha! Wir können uns doch noch nützlich machen, sehr freundlich. Wir haben einen der fünf Simulatoren nur für ihn reserviert.«
    Â»Was ist mit den anderen?«
    Â»Den anderen Simulatoren?«
    Â»Den anderen Kindern.«
    Â»Man hat Sie hierhergebracht, damit Sie sich um

Weitere Kostenlose Bücher