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Enders

Enders

Titel: Enders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lissa Price
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war.«
    »Er forschte auf dem gleichen Gebiet wie er …« Dawson deutete auf Hyden. »… und sein Vater. Neurochips für den Transfer von Gedanken. Allerdings spezialisierte er sich auf die Entwicklung von Geräten, die mit anderen Chips kommunizieren könnten.«
    Der Gedanke, dass mein Vater mit dieser Chip-Technologie zu tun haben könnte, verursachte mir Übelkeit. Aber Dawson schien sich seiner Sache so sicher zu sein. Hyden und Michael musterten mich, als habe ich ihnen die ganze Zeit über ein großes Geheimnis vorenthalten.
    »Und nun bist du mit ihm zusammen.« Dawson machte eine Handbewegung in Hydens Richtung. »Zufall?« Er schüttelte den Kopf. »Was also tüftelt ihr beide aus?«
    »Gar nichts«, sagte ich. »Ich hatte bis vor wenigen Minuten keine Ahnung von den Dingen, die Sie da über meinen Vater erzählen.«
    Hyden blieb stumm. Ich erkannte, dass es vermutlich besser gewesen wäre, wenn ich auch den Mund gehalten hätte. Zu spät.
    »Ich wollte doch nur, dass wir alle von diesem Chip befreit werden«, setzte ich hinzu.
    »Nun, dieser Wunsch ist dir inzwischen vergangen, nehme ich an.«
    Ich schluckte. Meine Erschöpfung war so groß, dass jede Faser meines Körpers schmerzte. Ich hasste diesen Zustand. Wem oder was konnte ich noch glauben? Wer war dieser Dawson eigentlich? Vielleicht erfand er das alles, um einen Keil zwischen uns zu treiben. Hätte ich nicht mehr über die Arbeit meines Vaters wissen müssen?
    »Mein Vater hat die Neurochips mir gegenüber nie erwähnt.« In meiner Stimme schwang Skepsis mit.
    »Dann nahm er seine Schweigepflicht sehr ernst«, entgegnete Dawson.
    »Was beweist mir, dass Sie mich nicht belügen?«
    »Nichts«, warf Hyden ein und wandte sich Dawson zu. »Wir kennen Ihre Ziele. Sie versuchen hinter die Geheimnisse des Neurochips zu kommen. Und Sie schrecken vor nichts zurück, um sie zu entschlüsseln.«
    »Jetzt wissen Sie, dass sich die Chips nicht entfernen lassen«, setzte ich hinzu. »Sie haben uns verhört und getestet und dabei alles aus uns herausgequetscht, was wir Ihnen sagen konnten. Also lassen Sie uns endlich gehen.«
    Dawson starrte uns aus seinen tief liegenden Augen an. Sein Haar schimmerte unter der nackten Glühbirne, die im Gang von der Decke hing.
    Seine Blicke wanderten zwischen uns hin und her. Dann wies er mit dem Kinn auf Hyden. »Leider weiß er entschieden zu viel.« Er wandte sich dem Wachtposten zu. »Einsperren!«
    Sie brachten uns diesmal alle drei in die Gummizelle. Wir gingen davon aus, dass der Raum mit Kameras und Wanzen ausgerüstet war, weil sie hofften, noch ein paar neue Erkenntnisse aus unseren Gesprächen zu gewinnen. Jeder vernünftige Mensch hätte also den Mund gehalten, aber wir waren bis ins Mark erschöpft und ließen jede Vorsicht außer Acht. Ohnehin schienen sie um einiges mehr zu wissen als wir.
    Michael, Hyden und ich ließen uns auf dem Boden nieder und unterhielten uns im Flüsterton. Wenn sie schon mithörten, sollten sie sich ein wenig anstrengen müssen.
    »Ich kann es nicht fassen, dass sie tot ist«, sagte ich.
    Michael legte mir sanft eine Hand auf die Schulter.
    »Haben wir uns überhaupt von ihr verabschiedet?«, fragte ich.
    »Wir kannten sie doch gar nicht richtig«, wandte Hyden ein.
    »Die Zeit war zu kurz, um Freundschaft zu schließen«, meinte Michael.
    »Und welche Worte wählt man schon in einem solchen Fall?« Ich spürte, wie eine Woge der Hysterie in mir aufstieg und über mich hinwegschwappte. »Ich sage jetzt mal Lebewohl, nur für den Fall, dass dir etwas Schreckliches zustößt?«
    Michael seufzte. Ich stützte den Kopf in beide Hände.
    »Du hattest keine Ahnung, dass dein Vater sich mit Transfer-Chips befasst hatte?«, erkundigte sich Michael.
    »Natürlich nicht. Sonst hätte ich es dir erzählt.«
    Hyden verschränkte die Arme und lehnte den Kopf gegen die Wand. »Vermutlich schlachten sie die Reste von Emmas Chip aus, um möglichst viel über seine Bauweise in Erfahrung zu bringen.«
    »Und werden sie dadurch in der Lage sein, den Chip zu kopieren?« Michael streckte sich auf dem weichen Boden aus.
    Hyden schüttelte den Kopf. »Das Ding ist vermutlich so zerfetzt, dass es ihnen nicht allzu viel verrät.«
    »Und du kannst keine neuen Neurochips herstellen?«, fragte Michael Hyden.
    »Nein, nicht ohne die Hilfe meines Vaters. Seine Stärke war die Hardware.«
    »Und er kann sie nicht ohne dich herstellen, nehme ich an?«
    »Nein. Deshalb sammelt er ja die Metallos ein«, sagte

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