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Endithors Tochter

Titel: Endithors Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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»Wir können uns später auf einen Preis einigen. Er hängt von mehrerem ab.«
    »Ich suche einen bestimmten Söldner.«
    »Im Stadt-, Staat- oder Privatdienst?«
    »Privatdienst.«
    Die Augen, des Mannes leuchteten auf. »Gut. Wer ist er, was hat er getan, was war er und wie lange ist es her?«
    »Er ist einer von Lord Nalors Leibwächtern.«
    Der Mann schürzte die Lippen. Sonja erriet seine Gedankengänge. »Das wird nicht billig sein.«
    »Wo ist er?«
    »Der mächtigste Edle in Shadizar hat viele …«
    »Keine Spielchen, Hund!« sagte Sonja mit nur einem Hauch von Drohung.
    »Hat er einen Namen?«
    »Sendes.«
    »Ich kenne ihn vielleicht, aber nicht unter diesem Namen.«
    »Ich hatte auch nicht erwartet, dass er den richtigen benutzt. Ich möchte wissen, welche Kammer er hier hat.«
    »Offenbar wisst Ihr bereits eine Menge.« Der Mann beobachtete Sonja wachsam, dann beugte er sich über den Tisch. »Lasst die Farbe Eures Goldes sehen.«
    Sonja lehnte sich ein wenig zurück, als wollte sie nach ihrem Beutel greifen. Statt dessen sprang sie hoch, stieß ihren Stuhl an die Wand hinter sich und kippte den Tisch auf den Mann. Er schrie auf, als er mitsamt dem Stuhl zurückgeworfen und von der schweren Eichenplatte, die gegen seine Brust drückte, festgehalten wurde. Sonja trat um den Tisch herum, zog das Schwert und drückte die Klingenspitze an den Hals des Burschen.
    Überrumpelt und kaum imstande zu atmen, schaute er mit schreckgeweiteten Augen zu ihr hoch. »Was – was – bei allen Höllen – ma-macht Ihr …?«
    »Welche Kammer hat er?«
    »Sch-schneckengemach …«
    »Hier, das ist die Farbe meines Goldes!« zischte Sonja und ritzte des Mannes Kehle leicht auf. »Steh auf!«
    Sie schaute ihm zu, während er den Tisch zur Seite rollte und keuchend und hustend auf die Füße kam. Wieder berührte sie ihn mit der Schwertspitze, dass er zur Wand zurückwich.
    »Eine kleine Warnung! Als Bezahlung schneide ich dir nicht die Gurgel durch! Und bilde dir nicht ein, dass du deine Freunde zu Hilfe holen kannst! Wenn du mir je wieder vor die Augen kommst, verwandle ich dich zu Stein. Siehst du das?«
    Sie holte den Talisman aus dem Gürtelbeutel und ließ ihn an seiner Kette vor der Nase des Mannes baumeln.
    »Kennst du das?«
    »Mitra! Ihr seid eine Hexe!«
    »Ich drehe deine Seele in jede außer einer Richtung«, drohte Sonja, »wenn du mir wieder in die Quere kommen solltest! Du hast mich nie gesehen – und du hast diesen Hund von einem Leibwächter nie gesehen, verstanden?«
    Dem Mann war alles klar. Sendes hatte irgend etwas gegen Nalor unternommen, und Nalor – der mächtigste Mann der Stadt – hatte diese ungewöhnliche Frau, die halb Hexe und halb Schwertkämpferin war, beauftragt, ihn zu finden.
    »Hast – du – verstanden?« knirschte Sonja zwischen den Zähnen.
    »Ihr Götter, ja!« krächzte er. »Ich sage nichts! Ich schwöre es!«
    Sie zog ihre Klinge zurück und steckte den Talisman wieder ein. »Verschwinde! Ein verkehrtes Wort und ich schicke dich in die Höllen!«
    »Mitra, ich bin ja schon fort! Ich eile wie der Wind!« Vor Angst stolpernd, hastete er aus der Schenke.
    Sonja unterdrückte ihr Lächeln. Vielleicht hatte sie Sendes vor Entdeckung gerettet, zumindest aber würde der Kerl jetzt weniger schnell bereit sein, sein Wissen zu verkaufen.
    Sie schob das Schwert in die Scheide, drehte sich auf dem Absatz – und sah sich der dünnen alten Frau gegenüber, die stumm mit einem Teller dampfender Rühreier neben dem umgekippten Tisch stand.
    Sonja funkelte sie an. »Das gleiche gilt für Euch! Ihr wisst nicht, wer ich bin und Ihr habt mich nie gesehen!«
    Die Alte nickte. Ihre Augen waren kalt, ihr Gesicht blieb ausdruckslos. Sie schien ohnehin nicht gesprächig zu sein.
    »Das Schneckengemach – ist es oben?«
    Eine zerbrechliche Hand deutete zu einer Tür an der anderen Stubenseite.
    Sonja ging darauf zu, öffnete sie und stieg die Treppe hoch. Stirnrunzelnd dachte sie, dass man in dieser verrückten Stadt, wo die Furcht herrschte, nur etwas erreichte, wenn man sich die Furcht zunutze machte …
    Die Tür, auf die eine Schnecke gemalt war, befand sich am Ende des Korridors. Sonja klopfte. Nichts rührte sich. Sie klopfte lauter.
    »Mach auf, Sendes!«
    Schritte waren zu hören. »Mitra! Wer ist da?« Sie hörte eine Klinge gegen Leder raspeln.
    »Die Rote Sonja, Dummkopf! Mach schon auf!«
    Die Tür. öffnete sich einen Spalt und ein Auge schaute heraus, daraufhin schwang die Tür ganz

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