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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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sein.
    Genau wie Wulf gleich.
    Und Meena konnte noch nicht einmal wütend auf ihn sein, weil er sich ja nur selbst verteidigt hatte. Wulf hatte ihn schließlich bedroht.
    »Gut«, sagte Lucien. »Wenn es dich glücklich macht, die Chance zu bekommen, mich zu töten, dann erfülle ich dir nur zu gerne diesen Wunsch.« Nichts bereitete ihm größeres Vergnügen.
    »Was?«
    Meena war außer sich vor Entsetzen. Lucien hatte sie losgelassen, um sich verteidigen zu können … und zwar so plötzlich, dass sie auf die Knie gefallen war.
    Sie stand auf und stellte sich zwischen die beiden Männer. Rote Flecken brannten auf ihren Wangen, und ihre dunklen Augen sprühten Blitze.
    »Nein«, warf sie mit bebender Stimme ein. »Nein! Hier wird niemand getötet. Nie mehr. Wir diskutieren das jetzt aus wie vernünftige Menschen.«
    Lucien hätte beinahe gelächelt. Sie verstand immer noch nicht, wer er inzwischen war … was er geworden war.
    Und Wulf auch nicht, sonst wäre er nicht so töricht gewesen, ihn zum Kampf herauszufordern.
    »Meena«, sagte Alaric ungeduldig, »geh aus dem Weg.«
    »Nein«, wiederholte sie. »Das Morden muss aufhören. Habt ihr mich verstanden? Es ist falsch. Das Töten muss aufhören.«
    Genau in diesem Augenblick zerplatzte das Oberlicht über ihren Köpfen.
    Lucien merkte sofort, was los war. Er war wütend auf sich, weil er sich wieder einmal von einer menschlichen Schwäche – Eifersucht auf Wulf – hatte ablenken lassen. Wenn er ihn einfach nur ignoriert hätte, wäre all dies wahrscheinlich nicht geschehen.
    Schwarz gekleidete Männer ließen sich an Drähten vom Oberlicht herunter. Glasscherben und Metallteile krachten herunter, zusammen mit etwas, das aussah wie ein riesiges metallisches Spinnennetz.
    Lucien wandte sich zu Meena, um sie vor den Trümmern zu schützen, aber er war nicht schnell genug. Auch von den Seiten liefen schwarz gekleidete Männer, manche mit Pfeil und Bogen, herbei und zogen sie rasch weg. Genauso verfuhren sie mit Alaric Wulf, der sich jedoch wehrte und mit seinem Schwert Teile des Spinnennetzes durchtrennen wollte.
    Offensichtlich hatte Alaric Wulf nichts von der Falle gewusst. Wenn Lucien nicht so wütend gewesen wäre, hätte er über Wulfs hilflose Versuche, das massive Metallgewebe mit dem Schwert zu durchtrennen, gelacht.
    Doch er hatte andere Sorgen. Das Netz war direkt über ihn gefallen und bedeckte ihn vollständig. Es bestand aus schweren Silbergliedern, einer Substanz, die sich nicht nur unangenehm auf seiner Haut anfühlte, sondern auch
ungewöhnlich intensiv brannte. Es dauerte einen Augenblick, bis ihm klar wurde, warum.
    Weihwasser. Sie hatten die Silberketten in Weihwasser getaucht.
    »Haltet ihn«, hörte er jemanden schreien. Die Stimme kam ihm bekannt vor. »Werft ihn zu Boden.«
    Bevor er eine Chance hatte, einen Blick auf das Gesicht zu werfen, traf etwas Scharfes auf seine Haut. Ein Pfeil. Ein Pfeil mit Beruhigungsmittel.
    Wenn das Silber in Verbindung mit dem Weihwasser nicht so wehgetan hätte, hätte er gelächelt. Es war amüsant, dass sie glaubten, ihn mit einem Betäubungspfeil ruhigstellen zu können.
    Jetzt wusste er ohne jeden Zweifel, dass Alaric Wulf mit dieser Operation nichts zu tun hatte. Er hätte nie eine so blöde Waffe gegen einen Vampir eingesetzt. Vor allem nicht gegen den Sohn Draculas.
    Zuerst überlegte er, ob er sich fangen lassen sollte, damit er sehen konnte, wer hinter diesem tölpelhaften Amateurversuch steckte.
    Aber dann hörte er einen Laut, der ihn alles andere vergessen ließ. Meena Harpers Schrei.
    Und er wusste, dass er woanders gebraucht wurde.
    Also löste er sich in Luft auf und verschwand durch das Oberlicht in den Nachthimmel.

24
    Die Leute, die Meena festhielten, gerieten in Panik, als sie sahen, wie Lucien durch das Oberlicht schwebte.
    Sie jedoch empfand große Erleichterung, obwohl sie wütend auf Lucien war, weil er versucht hatte, sie mitzunehmen. Es geschah der Geheimen Garde recht, dass er entkommen war. Wie konnten sie nur so blöd sein, ein Netz über ihn zu werfen, auch wenn es aus Silber war? Wenn Abraham noch die Verantwortung gehabt hätte, wäre das nie passiert.
    Aber als sie herumwirbelte, um das demjenigen zu sagen, der ihr Handschellen angelegt hatte – warum legten sie ihr Handschellen an? –, stellte sie erschreckt fest, dass es Bruder Henrique war.
    »Es tut mir leid«, sagte er, womit er anscheinend ihre Handschellen meinte. »Ich nehme sie Ihnen sofort wieder ab, wenn Sie

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