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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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uns sagen, wo er sich aufhält.«
    Er hatte seine weiße Kutte abgelegt. Darunter trug er wie die anderen eine eng anliegende schwarze Uniform. Auf der rechten Brust prangte das kleine goldene Emblem eines Ritters auf einem Pferd, der einen Drachen erschlug – der heilige Georg, der Schutzpatron der Geheimen Garde.
    Meena war so wütend, dass sie erneut versuchte, Bruder
Henrique zu treten. Aber eine Offzierin der Geheimen Garde, die sie noch nie zuvor gesehen hatte, hielt sie auf.
    Bruder Henrique schüttelte den Kopf.
    »Sie benehmen sich aber nicht wie der Profi, für den ich Sie gehalten habe, Miss Harper«, sagte er. »Aber tun Sie sich keinen Zwang an, wenn Sie unbedingt wollen.« Er zuckte mit den Schultern und wedelte mit der Hand. Die Offzierin schubste Meena zum Aufzug.
    »Oh«, sagte Meena höhnisch zu Bruder Henrique, »aber Sie sind wohl ein absoluter Profi, was? Ich dachte, man hätte Sie für die Gemeinde von Sankt Georg geholt, aber wahrscheinlich sind Sie hier, weil Sie ein solcher Experte für Lamir sind. Lucien ist aber leider kein Lamir. Wussten Sie nicht, dass er sich in Luft auflösen kann? Die anderen hier wussten das alle.«
    Kurz bevor die Aufzugtüren sich schlossen, sprang Bruder Henrique mit ihr in die Kabine und bedeutete der Offizierin zu gehen. Die Türen glitten zu, und Meena war mit Bruder Henrique allein im Aufzug. Unbehaglich musterte sie ihn. In was für eine Situation hatte sie sich jetzt gebracht?
    Er drückte auf den Abwärtsknopf. »Ich glaube nicht, dass Sie begreifen, wie ernst die Situation ist, Meena«, sagte er. »Es ist von äußerster Dringlichkeit, dass Lucien Antonescu gefangen genommen wird.«
    Sein Englisch war wesentlich besser als bei seinem Fernsehinterview mit Genevieve Fox oder bei seiner Unterhaltung mit Bruder Bernard und Schwester Gertrude, die seltsamerweise bei dieser Operation nicht dabei waren, stellte Meena fest.
    »Glauben Sie, das weiß ich nicht?«, fragte Meena. »Aber ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, mir Handschellen anzulegen …«
    Bruder Henrique beugte sich vor. Er war ein wenig größer als sie.
    »Tun Sie doch nicht so, als wären Sie nicht mit ihm zusammen«, erwiderte er. »Sie sind gestern Abend mit ihm gesehen worden. Sie haben doch dazu beigetragen, dass diese Situation geschaffen wurde. Ich habe gehört, dass Sie von dem Buch geträumt und es angefordert haben. Sie haben ihm wahrscheinlich sogar davon erzählt. Und nun hat er es. Sie können sich nicht im Geringsten vorstellen, was Sie da getan haben. Sie haben im Grunde Kräfte in ihm geweckt, von denen er keine Ahnung gehabt hat. Und jetzt kann ihn niemand mehr aufhalten.«
    Meena blickte ihn erschüttert an. »Ich … ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Das war nicht in meinem Traum. Das habe ich überhaupt nicht geträumt.«
    »Ich habe Ihnen doch bereits gesagt, dass dies keine gewöhnliche Devotionalie ist. Und jetzt, wo sie ihm in die Hände gefallen ist, kann kein Mensch sagen, was er tun wird. Wenn Sie also wissen, wo er ist, dann sagen Sie es uns besser, oder Sie werden die Verantwortung dafür tragen, wenn alles, was wir uns so hart erarbeitet haben, vernichtet wird.«
    Die Türen des Aufzugs glitten auf, und er ergriff ihren Arm.
    »Aber das«, sagte er und führte sie zu einem Hinterausgang, an dem zahlreiche andere Wachen warteten, »ist natürlich Ihre Entscheidung.«
    Als er das sagte, hörte sie Alaric rufen: »Erzähl dem Bastard nichts, Meena!« Dann schlug eine Autotür zu, und er war nicht mehr zu hören. Sie hatten ihn in einen wartenden Van geschoben, der sofort losfuhr. Dahinter fuhr ein weiterer Van heran … für Meena, wie sich herausstellte.
    Meena schlug das Herz bis zum Hals. Sie hatte keine Ahnung, wovon Bruder Henrique redete. Was würde mit ihr passieren? Das war schließlich die Geheime Garde, eine Undercover-Organisation des Vatikans. Niemand wusste, dass es sie überhaupt gab. Sie konnten alles Mögliche mit ihr machen, und niemand würde dafür zur Verantwortung gezogen werden.
    Aber sie glaubte auch nicht wirklich, dass sie David verwandelt hatten, wie Lucien behauptet hatte, damit er sie angreifen sollte. Das war absurd. Die Geheime Garde hielt doch keine Vampire gefangen, um unschuldige Zivilisten zu infizieren, die dann auf die Bevölkerung losgelassen wurden, nur um ihr Ziel Nummer eins aus seinem Versteck zu locken …
    Oder doch?
    »T-tut mir leid«, stammelte Meena und schaute Bruder Henrique an. »Aber ich weiß wirklich nicht,

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