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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Gasse drang kein Sonnenstrahl, weil zu beiden Seiten hohe Gebäude aufragten.
    Sie hatte sich nur eine Sekunde lang nach ihrem Bruder umgedreht, der die Tür abschloss.
    Sie war erst vor zwölf Stunden aus der Geheimen Garde gefeuert worden und hatte schon Regel Nummer eins im Kampf gegen die Dämonen vergessen: Dreh ihnen nie den Rücken zu.
    Jack Bauer rettete ihr das Leben. Er begann zu knurren und zog an der Leine.
    Als Meena sich zu ihrem Hund umdrehte, bemerkte sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Sie schien von der Mülltonne ein paar Meter entfernt zu kommen.
    Später konnte sie nicht mehr sagen, warum sie sich geduckt hatte … vielleicht lag es an ihrer Gabe, vielleicht war es aber auch nur Instinkt. Auf jeden Fall duckte sie sich und stieß einen warnenden Schrei aus.
    Und deshalb krachte Brianna Delmonico – die mit aufgerissenem
Mund auf sie zusprang – gegen die Hintertür der Beanery und begrub Jon halb unter sich.
    »Oh mein Gott«, schrie Jon und ließ überrascht seine Schlüssel fallen.
    Brianna sah nicht so aus, als ob sie in den letzten achtundvierzig Stunden an einem Mutter-und-Kind-Vorlesenachmittag in der Buchhandlung teilgenommen hätte. Sie trug einen Nicki-Trainingsanzug, der früher bestimmt einmal rosa gewesen war, jetzt aber voller Blutflecken war.
    Das Blut schien jedoch nicht ihr eigenes zu sein. Sie hob den Kopf und fuhr zu Meena herum – Jon ignorierte sie völlig –, wobei sie ihre spitzen, blutbedeckten Fangzähne entblößte und zischte. Zahnpflege war offensichtlich kein Thema mehr im Hause Delmonico.
    »Verschwinde hier«, schrie Meena ihrem Bruder zu. »Hau ab!«
    Jon zögerte nicht. Er wand sich an Brianna vorbei und rannte die Gasse entlang.
    »Oh mein Gott«, hörte Meena ihn ein paar Sekunden später sagen. »Oh mein Gott … ich glaube, mir wird schlecht.«
    Meena hatte jetzt keine Zeit für die Probleme ihres Bruders. Sie war mit Brianna beschäftigt, die erneut auf sie zusprang.
    Und dieses Mal konnte Meena sich nicht ducken, weil sie schon am Boden hockte. Sie konnte nicht ausweichen. Brianna war schwerer als sie, und als sie sie ansprang, verschlug es Meena den Atem. Vampire waren von Natur aus stark, aber Brianna hatte auch im Leben bestimmt viel trainiert, denn sie hatte feste Muskeln. Auf einmal bedauerte
Meena die vielen Abende, an denen sie die Bibliothek der Geheimen Garde dem Fitness-Studio vorgezogen hatte.
    Zum Glück stürzte sich Jack Bauer auf Brianna Delmonico und biss sie in die Knöchel.
    Brianna stieß einen Schmerzensschrei aus. Aber selbst Jack Bauers nadelspitze Zähne hielten sie nicht davon ab, Meena beißen zu wollen.
    »Jon«, rief Meena und drückte der Frau, mit der sie einen Freund gemeinsam hatte, die Kehle zu. »Hilf mir doch, bitte!«
    »Warte …«, hörte sie Jon sagen. Er gab ein würgendes Geräusch von sich.
    Übergab er sich etwa?
    Gerade als sich die Fangzähne in dieselben Löcher bohren wollten, die der Ehemann der Frau in Meenas Hals hinterlassen hatte, wandte Brianna angeekelt das Gesicht ab.
    Erst da fiel Meena Alarics Kreuz wieder ein.
    Einen Moment lang lagen die beiden da. Meena atmete keuchend, und Brianna … nun, Brianna atmete überhaupt nicht, sie zischte nur vor Wut und Abscheu.
    Diesen Moment nutzte Jon. Er packte Briannas blonde Haare, zog sie von Meena herunter und warf sie auf den Rücken.
    Noch bevor die Vampirin wusste, wie ihr geschah, hatte Jon einen Fuß auf ihre Brust gestellt und zielte mit dem SuperStaker auf ihr Gesicht.
    Meena lag immer noch schwer atmend auf dem Pflaster und blickte auf das kleine Stückchen blauen Himmel,
das sie von hier aus sehen konnte. Weiße Schäfchenwolken zogen langsam darüber.
    Sie sahen genauso aus wie die Wolken, die vor dem Fenster des Schlosses in ihrem Traum über Lucien und seine Mutter vorbeigezogen waren, so friedlich und heiter. Meena wünschte sich, sie könnte für immer so liegen bleiben und den Anblick genießen.
    Jack Bauer leckte ihr kurz über die Wange, dann lief er rasch zu Brianna, um sie anzuknurren.
    »Na gut«, sagte Jon zu Brianna. »Ich habe gesehen, was du mit dem Typ da drüben gemacht hast. Wenn du glaubst, du kannst das auch mit meiner Schwester …«
    Brianna bäumte sich auf und schnappte nach ihm. Jon drückte auf den Abzug an seinem Haartrockner. Ein blauer Lichtpunkt erschien auf Briannas Kopf.
    Sofort begann sie vor Schmerz zu schreien und sank zu Boden. Sie wand sich und fasste sich an den Kopf. Eine dünne Rauchspur stieg von

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